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1369 - Strangeness-Rhapsodie

Titel: 1369 - Strangeness-Rhapsodie
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls im Maschinen-Ringwulst eingebauten Grigoroff-Projektoren liefen an. Das Heulen der Umformer war arttypisch, aber bei weitem nicht so unangenehm wie das Tosen der kartanischen Triebwerke.
    Die Kugelzelle der TS-CORDOBA wurde von der Grigoroff-Schicht umhüllt, die ihm innerhalb ihres Wirkungskreises einen eigenen Mikrokosmos zuteilte. Gleichzeitig entstand weit über der oberen Polrundung das Pseudo-Black-Hole. In der Leistung exakt vektorierbar, ließ es den TSU-NAMI-Raumer in den Hyperraum stürzen, wo alle Gesetzmäßigkeiten des Einsteinraums spontan aufgehoben wurden.
    Nach nur zwanzig Minuten gemässigter Fahrt fiel das Schiff durch das Erlöschen des Metagrav-Vortex in den Normalraum zurück. Die Eintauchfahrt wurde auf zehn Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit reduziert.
    Die Syntronik überprüfte die Position an Hand der Vermessungsgrundlagen. Sie war exakt erreicht worden. Eine charakteristische Doppelsonne rechts voraus ließ keine Zweifel aufkommen.
    Ehe sich Tostan zur Flutung der beiden Gravitraf-Speicher entschloß, ordnete er volle Gefechtsbereitschaft an.
    Während des Tankmanövers war jedes Metagravschiff leicht zu orten und noch leichter verwundbar. Die turbulente Flut der per Hypertrop angezapften Hyperenergien störte die gleichartig orientierte Eigenortung und die Zielerfassung.
    Die Flutung der fast erschöpften Speicher beanspruchte siebzehn Minuten. Tostan nahm Fahrt auf, und wenig später verschwand die TS-CORDOBA erneut im Überraum.
    Diesmal führte der Flug bis dicht an die Grenzen der aktiv werdenden Strangeness-Strahlung heran.
    Nach dem Eintauchmanöver war die sternenfunkelnde Hangay-Meekorah-Galax;s plötzlich wieder verschwunden. Dafür irrlichterte auf den Hypertastern die Turbulenzzone.
    Tostan sah auf den Monitoren nur noch das trostlose Schwarz eines unwirklichen Raumgefüges.
    Vor dem Schiff, nur noch ein halbes Lichtjahr entfernt, begann der Todesstreifen mit seiner grausamen Schockattacke.
    Nach dem langen Aufenthalt im Synguiso-System schrieb man den 29. August 447 NGZ. Eine geringfügige Zeitverschiebung im Verhältnis zur draußen herrschenden Standardzeit erschien möglich. Nachprüfbar war sie momentan nicht.
    Tostan und der Swoon kontrollierten nochmals die Lebenserhaltungssysteme der hundertfünfzig Dauerschläfer und jener fünf Terraner, von denen zumindest die drei ehemaligen Besatzungsmitglieder des Kurierschiffs bessere Zustandswerte hätten aufweisen sollen.
    Lombhe Massimo war immer noch am stärksten betroffen. Rodnina, Silverman und Ben Mahur zeigten eine sich stabilisierende psionische Neurostrahlungskurve an. Es schien, als hätten die Erlebnisse auf der kleinen CORDOBA tatsächlich eine bessere Absorption der unheimlichen Kräfte bewirkt.
    Tostan nahm sich Zeit. Der TSU-NAMI-Raumer war in diesem Sektor vor Hauri-Angriff en so gut wie sicher, und die nachfolgenden Maßnahmen mußten sorgsam überlegt werden.
    Vor allem galt es, die neuen Daten und Erkenntnisse in die positronischen Speicher zu überspielen. Da von einem erneuten Programm- und Datenverlust im Bereich der hyperschnellen Rechner ausgegangen werden mußte, blieb keine Wahl, als den Positroniken zu vertrauen. Der Verlust der so mühevoll gewonnen Ergebnisse wäre katastrophal gewesen.
    Die Einspeisung mit den nötigen Kontrollen und die erneute Überprüfung aller wichtigen Systeme währte bis in die Abendstunden des 29. August. Anschließend schritt Tostan zur Tat.
    Der hagere Terraner hatte sich geweigert, nochmals die Tortur der neuromedzinischen Vorsorge über sich ergehen zu lassen. Sein Medosessel im Hintergrund der Zentrale war verwaist.
    Er ruhte entspannt, wie es schien, in seinem normalen Kontursitz. Posy war dem Beispiel des großen Freundes gefolgt. Jener hatte keine Einwände erhoben.
    Tief unten im Schiff lief das Generatorensystem auf Hochtouren - jederzeit bereit, sich auf Überlast schalten zu lassen.
    Der Logikverbund der positronischen Rechner war vorsichtshalber auf das Kabelnetz umgeschaltet worden. Es bestand die, wenn auch entfernte, Möglichkeit, daß das Feldleiternetz, dem normalerweise die Energieversorgung oblag, in den kritischen Augenblicken störanfällig wurde. Tostan hoffte, den „draußen" wartenden Freunden noch ein Zusatzergebnis bieten zu können.
    Er schaute auf die Bildschirme, auf denen das Nichts wogte. Vor einer Minute hatte die TS-CORDOBA ihre letzte Grigoroff-Etappe beendet. Nun raste sie mit neunzig Prozent der einfachen
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