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1369 - Strangeness-Rhapsodie

Titel: 1369 - Strangeness-Rhapsodie
Autoren: Unbekannt
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waren Cybermed-Zentren, vergleichbar mit den medizinischen Notgeräten moderner SERUN-Anzüge, jedoch wesentlich leistungsfähiger. Vordringlich waren sie für die Sofortbehandlung eines Schockgeschädigten ausgelegt. Man wußte aufgrund von Erfahrnngen, was man bei einem solchen Vorgang zu tun hatte.
    Auch diese Mini-Kliniken waren auf Tostans Verlangen hin unter enormem Kostenaufwand eingebaut worden.
    Die vier Terraner legten sich in die Sessel, deren Polster sich sofort den Körperformen anpaßten. In den Bordkombinationen glitten die vorgesehenen Versorgungsöffnungen auf. Kanülen schoben sich in Venen, Hochdruckspritzen fuhren zu den Muskelgeweben und saugten sich fest.
    Minuten später glichen die Männer Schwerverletzten im Gerätebann einer medizinischen Intensivstation.
    Rodnina stieg ebenfalls ein. Stoisch ließ sie die Prozedur über sich ergehen. Die fünf Medozentren zeigten Grünwert. Alle Systeme funktionierten wie geplant. „Prachtvoll", grinste Tostan. „Wenn ich euch jetzt Übles antun wollte, würde es mir nur durch die totale Auflösung eurer Körper gelingen. So gut seid ihr abgesichert. Ein Atemstillstand wäre das allerkleinste Problem. Posy!"
    „Nein, nein, mir wird ganz und gar übel", zeterte der Swoon. „Das ist ja schrecklich. Deine abstrakte Phantasie peinigt mich."
    „Ab in den Medosessel, du Superkämpfer! Es gibt hier einen speziell programmierten Roboter, der von Gurkensalat träumt. Sein Schnitzelwerk ist rostfrei."
    „Ich gehe, ich eile, ich bin betrübt und ganz und gar gedemütigt", jammerte das Gürkchen und flog mit seinem Antigrav zum Spezialsitz hinüber. „Dabei weiß ich immer noch nicht, was >Gurkensalat< eigentlich ist. Dennoch ängstigt er mich."
    Rodnina lachte. Die über ihrem Gesicht schwebende Reserve-Beatmungsmaske dämpfte die Laute. „Man ißt ihn, Kleiner. Du solltest besser kömrnen."
    „Hoffentlich ist der teils uralte und teils optimal moderne Gerätewirrwarr auch wirklich Swoongerecht ausgelegt", orakelte Ben Mahur. „Das sieht aus wie der medotechnische Bastelversuch eines verrückten Erfinders."
    „Siehst du, hörst du!" kreischte das Gürkchen. „Dieser gute Technowissenschaftler traut der Konstruktion nicht. Ich steige aus, ganz und gar und überdies sofort."
    „Draußen ist das Wetter schlecht. Oder wirst du neuerdings gern naß?" krächzte Tostan. „Verdammt, wirst du jetzt endlich zwischen die Polster zischen?"
    Ein Dröhnen klang auf. Es steigerte sich zum Geräuschinferno. Die Kugelzelle der TS-CORDOBA begann zu schwingen.
    Nur wenige Augenblicke später verschwanden die Erscheinungen. Posy Poos aber lag plötzlich in seinen Spezialpolstern. „Das hast du extra gemacht", klagte er.
    Tostan achtete nicht darauf. Sein Instinkt, der ihn in gefährlichen Situationen noch nie getrogen hatte, ließ ihn aufstehen und zu seinem Medosessel rennen.
    Die lokale Anästhesie an den Einstichstellen jener dicken Kanülen, auf deren Anlegung der Terraner aus Sicherheitsgründen bestanden hatte, versagte so, wie schon viele andere Dinge versagt hatten.
    Die Robotautomatik nahm eine Schmerzunempfindlichkeit als gegeben an und schob die Hohlnadeln so langsam in das Gewebe, wie es ein akkurater Sitz gebot.
    Ratber Tostan schrie vor Schmerzen. Sein sich auf bäumender Körper wurde von dem Gurtsystem gnadenlos gehalten. Je mehr er sich gegen die Pein wehrte, um so heftiger wurde der Preßdruck. Auch das gehörte zu einem Programm, das Rodnina Kosnatrowa in dem Augenblick als unvollkommen erkannte. Damit war sie an Bord des TSUNAMI-Großraumers der erste Mensch, der einen Fehler in der Gesamtplanung erkannte. Aber auch sie konnte nicht mehr helfen.
    Draußen tobten Gewalten eruptiver, hyperhochfrequenter Ausbrüche. Sie glichen Protuberanzen besonderer Art; Stichflammen eines Gebildes, das seine Eigenzeit mitgebracht hatte. Das aber waren nur die Vorboten.
    Tostan schrie immer noch. Seine besondere Konstitution gewährte ihm nicht die Gnade einer Ohnmacht.
    Seine Venen waren schwer aufzuspüren; die großen Beinarterien hatte sich beim Dörrungsprozeß der Suchtentwöhnung verlagert. Der Medoroboter aber suchte sie dort, wo sie bei einem normalen Menschen zu finden waren. Hier war es zu einem üblen Programmierungsfehler gekommen.
    Infolgedessen dauerte es einige Zeit, bis sich die Automatik entschloß, vor weiteren Anlegungsversuchen die großen, blutführenden Gefäße im Computerbild darzustellen und danach die Kanülen zu führen.
    Schließlich war
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