Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1368 - Iruna

Titel: 1368 - Iruna
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er ein, daß der Freund davon keine Ahnung haben konnte. „Es genügt völlig, wenn wir eine Hamiller-Tube haben; wozu brauchten wir dann noch eine Karmina-Tube", erwiderte er sarkastisch. „Außerdem halte ich es für unappetitlich, etwas Lebendiges in Tuben zu pressen gleich Sardellenpaste - und sei es auch >nur< etwas immateriell Lebendiges wie ein Bewußtsein."
    Er hörte sich das brüllende Gelächter Bulls und das dezentere Gelächter der übrigen Anwesenden ein paar Sekunden lang an, dann fixierte er Waringer mit den Augen und sagte: „Geoffry, ich möchte, daß du die KARMINA als erstes Schiff mit deinem Vektorierbaren Grigoroff ausstattest - und zwar so schnell wie möglich. Ich will nicht, daß sie in einer Werftsektion der BASIS festsitzt, wenn die Lage einen sofortigen Start nach Tarkan erfordert."
    „Du wirst doch keinen Alleingang riskieren wollen?" warf Tifflor ein. „Ich bin sicher, daß du heute die Mehrzahl der Galaktischen Räte überzeugt hast und dein Plan nicht mehr auf nennenswerten Widerstand stößt. Außerdem bekommst du so oder so mindestens zehn 200-Meter-Kugelraumer. Sie alle müssen ebenfalls mit Geoffrys Sesamöffne-Dich ausgerüstet sein, wenn es gen Tarkan geht - und das dauert noch rund vier Wochen, wie du selbst einmal ausgerechnet hast."
    „Das ist richtig", gab der Arkonide zu und fühlte sich wieder einmal beinahe ertappt. „Aber ich will, daß die KARMINA lange vor den übrigen Expeditionsschiffen fertig ist, damit ich mich frei bewegen kann und nicht ausgerechnet dann in die Werft muß, wenn ich das Schiff dringend brauche."
    „Du hast Hummeln in der Hose, Alter", stellte Gucky spöttisch fest. „Was ist nur los mit dir? Was brennt dir unter den Nägeln? Ich lese zwar deine Gedanken nicht, aber ich habe seit mindestens zehn Minuten deutlich gesehen, wie du auf deinem Sessel hin- und herrutschst."
    Atlan kochte bei den ersten Worten des Ilts vor Zorn, doch dann half ihm die direkte Art Guckys, sich zu entkrampfen. Er lachte und wollte gerade erklären, worauf er wartete und auf welchen Einsatz er brannte, da krachte es in den Lautsprechern des Interkoms.
    Im nächsten Moment sagte die Stimme Waylon Javiers: „Hier spricht der Kommandant. Ein angeschlagenes GOI-Schiff namens SCHARNHORST unter dem Kommando von Satri Jawlahar hat sich soeben bei uns gemeldet. An Bord ist ein Kamashite namens Tovari Lokoshan, der anfragt, ob sich ein gewisser Atlan an Bord der BASIS befindet."
    Atlan sprang erregt auf, zwang sich aber dann gewaltsam zur Ruhe. „Waylon, du kannst Tovari Lokoshan mitteilen lassen, daß ich hier bin und ihn so bald wie möglich sprechen möchte - in meiner Kabine, denn er war privat für mich unterwegs und nicht in offiziellem Auftrag."
    Bully pfiff laut und falsch und grinste wie ein Honigkuchenpferd. „Ich werde es ausrichten lassen", erwiderte Javier über die Interkom-Verbindung. „Da ist aber noch etwas. Kommandantin Jawlahar teilte mir mit, ihr Schiff wäre in der Peripherie von Pinwheel auf einen Hauri-Stützpunkt gestoßen und angegriffen worden. Vorher aber hätte eine Akonin über Hyperkom aus dem Stützpunkt heraus angerufen und die Kapitulation des Schiffes verlangt. Sie hätte sich nicht namentlich vorgestellt, aber Tovari Lokoshan schien sie zu kennen, denn ihm wäre bei ihrem Anblick auf dem Hyperkom-Bildschirm der Name >Iru< oder so ähnlich entfahren. Er wäre jedoch nicht zu bewegen gewesen, mehr darüber zu verraten."
    Der Arkonide sah, wie Tifflors Kopf herumfuhr und wie ihn der Terraner prüfend musterte.
    Das war verständlich, denn Julian Tifflor war von den Anwesenden die einzige Person, zu der Atlan jemals über sein früheres Zusammentreffen mit Iruna von Bass-Teth im Tiefenland gesprochen hatte.
    Zweifellos hatte Tiff sofort kombiniert, als er das Namensfragment „Iru" hörte. Doch er würde schweigen; er war ein echter Freund.
    Aber eine andere Sorge bedrückte Atlan.
    Das GOI-Schiff hatte zweifellos die Position des haurischen Stützpunkts in Pinwheel exakt registriert. Es war unter diesen Umständen damit zu rechnen, daß mit Hilfe der Koordinaten schon bald eine Operation gegen den Stützpunkt gestartet wurde.
    Das aber würde Irunas Leben bedrohen.
    Und Atlan war nicht bereit, sie als Verräterin oder Überläuferin einzustufen, obwohl der Schein dafür sprach. Er glaubte an sie. „Was geschieht mit den Positionskoordinaten?" erkundigte er sich bei Waylon Javier. „Sie werden verschwunden bleiben, wenn kein Wunder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher