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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin
Autoren: Jason Dark
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ins Ohr. »Bitte, doch nicht so, Geisterjäger. Du wirst nicht im Ernst glauben, dass ich dich einweihe. Den Grusel-Star kannst du vergessen. Er hat sich überschätzt. Ohne mich selbst loben zu wollen, muss ich dir sagen, dass ich von einem ganz anderen Kaliber bin. Du weißt, was ich damit meine.«
    »Natürlich.« Ich stellte mir bei dieser Antwort den Anrufer vor.
    Als ich ihn zuletzt gesehen hatte – es war bei van Akkerens Vernichtung durch den Schwarzen Tod gewesen –, da hatte er sich ebenfalls in der Nähe befunden. Er hatte uns allerdings nicht angegriffen, sondern sich in den Schutz des gewaltigen Skeletts begeben. Auf die Seite des Siegers gestellt, wenn man so wollte. Und der Schwarze Tod hätte mit seiner Sense auch fürchterlich aufgeräumt, wenn letztendlich nicht Dracula II und die Schattenhexe Assunga erschienen wären.
    Sie und der Vampir hatten Suko, Justine Cavallo und mich vor der Sense gerettet.
    So hatten sich die Fronten geklärt. Der Schwarze Tod mit seinem neuen Freund Saladin auf der einen und wir auf der anderen Seite, wobei ich Dracula II und die Schattenhexe nicht eben zu unseren Freunden zählte. Der Vampir und die Hexe kochten ihre eigene Suppe, und Justine Cavallo, die blonde Bestie, war sowieso ein Fall für sich.
    Allerdings gab es für uns ein gemeinsames Ziel. Die erneute Vernichtung des Schwarzen Tods, wobei es bisher keiner von uns geschafft hatte.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen, Sinclair?«
    »Nein, das nicht«, erwiderte ich mit neutraler Stimme. »Ich habe nur nachgedacht.«
    »Das solltest du auch, Geisterjäger. Das kann dir niemand nehmen. Nur werden deine Gedanken in der Zukunft zwangsläufig andere werden. Es brechen die neuen Zeiten an. Nein, sie sind bereits angebrochen. Ich schwöre es dir. Der Schwarze Tod und ich. Nie hätte ich gedacht, dass mir das Schicksal diesen Weg zeigen würde. Wir hören wieder voneinander, Geisterjäger…«
    Für mich stand fest, dass dies so sein würde. Der Schwarze Tod und Saladin. Ich konnte mir die beiden sogar als ein perfektes Paar vorstellen, denn Saladin war ein Mensch, der sich in der normalen Welt bewegte und dabei nicht auffiel, obwohl sein Aussehen schon etwas anders war; doch die Welt war schließlich voll von zahlreichen bunten Typen, die anders sein wollten als die Masse.
    Ich stellte das Gerät wieder zurück in die Station. In meinem Nacken hatten sich leichte Schweißperlen gesammelt. Durch den eingebauten Lautsprecher hatte Bill Conolly alles mit anhören können. Jetzt saß er in seinem Sessel, ohne sich zu bewegen, bis er meinen Blick auf sich gerichtet sah und mir zunickte.
    »Das war leider kein Scherz…«
    »So ist es.«
    »Dann hat der Schwarze Tod einen perfekten Helfer.« Bill verdrehte die Augen. »Ich nehme sein Versprechen verdammt ernst, John. Da wird etwas passieren. Für ihn haben sich die Zeiten tatsächlich verändert. Sie sind auf der Siegerstraße und haben van Akkeren als unnötigen Ballast entsorgt. Er hatte seine Pflicht getan. Man brauchte ihn nicht mehr. Und so stehen wir jetzt recht allein auf weiter Flur.«
    »Leider.«
    Bill schaute mich von der Seite her an. »Du hast es mit einer fast schon todtraurigen Stimme gesagt. Fällt es dir so schwer, mir zuzustimmen?«
    Ich erwiderte darauf zunächst nichts. Ich erhob mich aus dem Sessel, um ein paar Schritte zu laufen. Vom Sitzen waren die Beine etwas steif worden.
    Ich ging durch das Büro und blieb vor einem der beiden Fenster stehen. Nach Frühling sah das Wetter nicht aus, obwohl im Garten der Conollys so einiges blühte und auch die Bäume schon winzige grüne Blätter bekommen hatten.
    »Dieses hat leider auch eine andere Bedeutung, Bill«, sagte ich. »Es sieht wirklich so aus, als würden wir die meiste Zeit über allein auf weiter Flur stehen, obwohl ich mir auch andere Helfer verdammt gut vorstellen könnte.«
    »Soll ich raten?«
    »Nein, du weißt es doch, Bill.«
    Ich hörte hinter mir sein Lachen, bevor er die Antwort gab.
    »Denkst du an unsere Freunde aus Atlantis?«
    »Genau an die denke ich. Sie haben sich wirklich zurückgehalten. Ich verstehe das nicht. Es kann ihnen doch nicht egal sein, dass der Schwarze Tod, ihr damaliger Erzfeind, dabei ist, etwas Neues aufzubauen. Dass er sich ein Reich erschafft in seiner Vampirwelt. Da wurde von einem zweiten Atlantis gesprochen.« Ich drehte mich um und schlug kurz gegen meine Stirn. »Überlege mal: Er… er … will ein Atlantis schaffen. Er will sich seine Heimat
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