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1356 - Die Botschaft der Letzten Tage

Titel: 1356 - Die Botschaft der Letzten Tage
Autoren: Unbekannt
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sich um. Das kleine Haus, das er vor mehr als sechzehn Jahren für sich hatte bauen lassen, lag inmitten eines weitläufigen Gartens. Der Arkonide liebte die Wildnis, das Ungeordnete. Dieser Vorliebe entsprach die Anordnung des Gartens. Der Gärtnerrobot hatte den Auftrag, alles so wachsen zu lassen, wie es wollte, und lediglich dafür zu sorgen, daß der Gartendschungel einigermaßen begehbar war.
    Die Sonne stand noch keine zwei Fingerbreit über dem Horizont. Die einheimischen Vögel, denen das unmittelbar am Stadtrand gelegene Waldesdickicht unzählige Nistmöglichkeiten bot, vollführten einen Heidenlärm. Der Tau tropfte von den Blättern. Sabhal, stellte der Arkonide zum tausendstenmal fest, war eine paradiesische Welt.
    Warum empfand er Wehmut? Woher kam ihm der Gedanke, daß er bald nicht mehr hiersein würde?
    Wohin sollte er gehen? Der Weg in die Heimat war ihm versperrt. Diese Kosmokraten hatten ihn mit einem Bann belegt, der ihm die Rückkehr in die Lokale Gruppe unmöglich machte.
    Er blickte in die Runde. Er suchte etwas. Die Neugierde des Unterbewußtseins war geweckt, und eigentlich wußte er gar nicht, was es war, wonach er suchte. Doch, natürlich! Früher, wenn er hier gestanden hatte, war ihm irgendwo im Gewirr der Bäume und Büsche eine jener blassen Halbkugeln aufgefallen, die Einstiegspunkte ins Psionische Netz markierten. Sie bestand aus Energie, und nur einer, der den Abdruck des Einverständnisses erhalten hatte, konnte sie wahrnehmen.
    Es gab sie nicht mehr, zumindest nicht hier auf Sabhal. Der gesamte Kugelsternhaufen Parakku, dem das Moorga-System angehörte, befand sich in einer psionischen Kalmenzone, die aufgrund des Zusammenbruchs des Psionischen Netzes entstanden war. Sabhal hatte früher den Knotenpunkt Dutzender von Präferenzsträngen gebildet. Kein einziger davon existierte mehr. Die Basiswelt der Gänger des Netzes lag in einem Raumsektor, der kein Netz mehr enthielt.
    Das Tor des Abstellraums öffnete sich auf Zuruf. Er bestieg den Gleiter und gab dem Autopiloten sein Ziel an. Das Fahrzeug schwebte in geringer Höhe über die Dächer der Stadt hinweg. Atlan hatte den Eindruck, daß sich das Leben in Hagon etwas zaghafter rührte als an anderen Tagen. Die Welt hielt den Atem an.
    Heute war der große Tag, an dem die Querionen verkündeten, was aus der Organisation der Gänger des Netzes werden sollte.
    Der Gleiter landete am westlichen Rand des Parks, in dem die Halle des Anfangs lag. Die Straßen, die an der Peripherie des Parks entlangliefen, waren leer. Den Gängern des Netzes sollte Ruhe gegönnt werden, während sie über ihr Schicksal entschieden. Gemächlich schritt der Arkonide den Pfad entlang, der unter weit ausladenden, alten Bäumen hindurch zum Versammlungsort führte. 483 Mitglieder zählte die Organisation. Sie kamen von allen möglichen Welten der Mächtigkeitsballung Estartu. Vor mehr als sechzehn Jahren waren sogar ein paar Handvoll Galaktiker zu ihnen gestoßen, gerufen von Alaska Saedelaere, angeführt von Perry Rhodan. Fast jeder hatte ein Andenken aus der Heimatwelt mitgebracht. Viele hatten im Park rings um die Halle des Anfangs die Früchte heimatlicher Bäume eingegraben, in der Hoffnung, daß Sabhals gütiges Klima sie zum Sprießen veranlassen würde. Sabhal hatte die vom Heimweh geplagten Gänger des Netzes nicht enttäuscht. Der Samen hatte gekeimt. Einer der imposantesten Bäume, obwohl erst vor sechzehn Jahren aus einem Keimling gezogen, war eine Scheffleria, die Ras Tschubai aus dem heimatlichen Afrika mitgebracht hatte.
    Vor der großen schweren Tür, die in die Halle führte, blieb der Arkonide zögernd stehen. Es widerstrebte ihm, an der Versammlung teilnehmen zu müssen. Er wäre am liebsten umgekehrt und nach Hause gefahren. Er spürte, daß die Querionen Unerfreuliches zu sagen haben würden.
    Entschlossen packte er den metallenen Türknopf und zog die Tür zu sich heran. Drinnen in der Halle, auf die steinernen Ränge verteilt, saßen etwa vierzig Gänger des Netzes. Kaum einer von ihnen wandte den Blick, als er die Tür sich öffnen hörte. In Gedanken verloren, starrten sie vor sich hin, Wesen der unterschiedlichsten Art und Erscheinung.
    Atlans suchender Blick fand Fellmer Lloyd, den Telepathen. Er saß einsam auf einem der oberen Ränge, der einzige Vertreter - bis jetzt - der galaktischen Kolonie. Der Arkonide setzte sich neben ihn. Fellmer Lloyd sah auf. Ein freudloses Lächeln spielte um seinen Mund. „Willkommen zum Jüngsten
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