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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber
Autoren: Jason Dark
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und ich werde meinen Besuch deshalb nicht verschieben.«
    »Wo willst du denn hin?«
    Jetzt rückte Maxine mit der Wahrheit heraus. »Ich will zur Polizei und muss mit Inspektor Lambert sprechen. Es geht nicht direkt um die Blume, sondern mehr um die Leiche. Er muss sie sich ansehen. Wir können den Körper doch so nicht beerdigen.«
    »Ja, das stimmte. Aber was willst du dem Mann sagen, Max? Wirst du ihm auch von meinem Geschenk erzählen?«
    In Maxines Augen blitzte es. »Nein, das werde ich nicht. Auf keinen Fall. Wir wollen keine Pferde scheu machen. Lambert soll nur so viel wissen, wie ich verantworten kann. Aber ich muss mit ihm reden, denn ich bin praktisch als Letzte bei der Leiche gewesen. Der Arbeiter wird sich daran erinnern.«
    »Das sehe ich ein.«
    »Gut, dann fahre ich jetzt.« Maxine Wells schüttelte den Kopf.
    »Kaum zu glauben, was alles so passieren kann. Da fasst man sich oft nur noch an den Kopf.«
    Carlotta nickte. Sie brachte die Tierärztin bis zur Tür.
    Carlotta blieb noch für einen Moment an der Haustür stehen. Sie winkte und ging zurück in ihr Zimmer, wo das ungewöhnliche Geschenk stand…
    ***
    Inspektor Lambert wurde wegen seiner roten Haare von seinen Mitarbeitern nur Feuerkopf genannt.
    Sein Händedruck war fest, mit dem er die Tierärztin begrüßte.
    »Jetzt freue ich mich, die berühmte Dr. Maxine Wells mal persönlich kennen zu lernen. Nehmen Sie bitte Platz.«
    »Ach? Bin ich berühmt?«
    »Sie sollen die beste Tierärztin hier in Dundee sein. Das spricht sich eben herum.«
    »O danke. Aber die Leute reden viel und nicht immer nur die Wahrheit.«
    »Recht haben Sie. Davon kann gerade ich ein Lied singen.«
    Maxine schaute sich um. Das Büro war recht gemütlich eingerichtet. Alte Holzmöbel, zwar leicht verblichen, strahlten sie doch einen gewissen Charme aus. Einen Computer gab es auch, der stand etwas vom Schreibtisch entfernt auf einem anderen Tisch. Aktenschränke, drei Besucherstühle, eine Kaffeemaschine, die blubberte, und zwei hohe Fenster, die viel Licht einließen.
    »Kaffee, Mrs. Wells?«
    »Gern.«
    »Super. Dabei redet es sich leichter.« Der Polizist stand auf, um die Getränke zu holen. Er trug eine grüne Cordhose und dazu ein braunes Tweedjackett mit einem leichten Muster.
    Erst als die beiden die ersten Schlucke Kaffee getrunken hatten, kam Lambert zur Sache. »So, jetzt würde ich gern von Ihnen hören, wo der Schuh drückt.«
    Die Tierärztin kam ohne Umschweife zur Sache. »In diesem Fall geht es um eine Leiche.«
    »He! Gleich so hart?«
    »Leider.«
    »Dann berichten Sie mal.«
    Der Inspektor hörte zu und nippte hin und wieder an seinem Kaffee. Maxine Wells verschwieg nichts, und als sie von den Blüten sprach, die aus den Körperöffnungen der Toten getreten waren, da verzog Lambert keine Miene. Es war nicht zu sehen, ob er der Frau nun glaubte oder nicht.
    Maxine hatte das Erlebnis ihrer Ziehtochter verschwiegen. Sie war froh, einen Schluck Kaffee nehmen zu können und freute sich auch, dass der innere Druck verschwunden war.
    »Das war alles?«
    »Ja. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, Mr. Lambert. Ich denke aber, dass es reicht.«
    »Das können Sie laut sagen.« Der Inspektor spielte mit einem Lineal, das vor ihm lag. Er hatte seine Antwort bereits formuliert, er musste sie nur aussprechen. »Es ist ja nicht so, dass ich sie nicht kennen würde, Mrs. Wells. Zwar haben wir keine Tiere zu Hause, aber Sie sind in der Stadt bekannt als gute Tierärztin. Was sie berichtet haben, klingt unglaublich, doch, weil Sie es sind, rate ich Ihnen nicht, zu einem Arzt zu gehen, um sich auf Ihren Geisteszustand hin untersuchen zu lassen. Pardon, wenn ich das so drastisch ausgedrückt habe.«
    »Schon klar, ich verstehe Sie.«
    »Ich gehe also davon aus, das alles stimmt. Was haben Sie jetzt vor? Ich bezweifle, dass Sie mir dies alles nur zum Spaß erzählt haben.«
    »Mr. Lambert, ich bitte Sie. Ich möchte, dass wir beide zur Leichenhalle fahren, damit Sie sich mit eigenen Augen von dem unheimlichen Vorgang überzeugen können.«
    »Gut, daran habe ich auch schon gedacht. Wann?«
    »Sofort.«
    »Okay.«
    Maxine Wells war froh über diese Reaktion. Nicht jeder Polizist hätte so reagiert, aber Lambert hatte den Ernst der Lage sehr wohl erkannt und handelte entsprechend.
    Sein gefütterter Mantel hing an der Garderobe, die aus zwei schlichten Haken an der Wand bestand. Auch Maxine schlüpfte in ihre dicke Jacke. Sie schlug vor, mit zwei Wagen zu fahren.
    Lambert war
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