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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche
Autoren: Jason Dark
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Hand kälter war als die Linke, aber das konnte auch Einbildung sein. In diesen schrecklichen Minuten nahm sie sowieso die Dinge in dieser dunklen Umgebung nicht normal wahr.
    Wie jemand, der das Laufen noch richtig lernen möchte, tappte Cindy an der ersten Sitzreihe und dem seitlichen Ende entlang. Sie atmete keuchend und schluchzte dabei. Auch jetzt schlugen ihre Zähne gegeneinander, und sie spürte, dass sich Schweiß auf ihrer Stirn gebildet hatte.
    Die Panik trieb sie voran. Jetzt reagierte Cindy normal. Sie wurde von der Angst geleitet, als sie geduckt ihren Weg fand. Sie fühlte sich verfolgt und stellte sich vor, dass in der Finsternis um sie herum die schrecklichsten Wesen lauerten.
    Der schlimme Film war für sie in etwa wahr geworden. Zwar war ihr kein Vampirjäger auf den Fersen, aber in dieser Dunkelheit konnte sich jedes Grauen versteckt halten.
    Sie lief. Sie stolperte. Sie merkte kaum, dass der Weg bergauf führte. Halt fand sie an den Seiten der Sitzreihen.
    Der Weg bis zur Ausgangstür war nicht weit. Sie kannte ihn schließlich, doch in ihrem Fall kam es ihr vor, als würde er kein Ende nehmen. Sie ging und kämpfte sich vor. Es war ihr unmöglich, die Tränen zurückzuhalten. Ihre Beine wurden schwer, und plötzlich lief sie gegen ein Hindernis.
    Den Aufprall bekam sie mit. Es war ein Schlag gegen ihre Stirn und auch gegen ihr Gesicht gewesen. Tatsächlich blitzten vor ihren Auge Sterne auf. Es stimmte also, was man sich erzählte, wenn jemand einen Treffer gegen den Kopf bekommen hatte.
    Cindy Mora blieb stehen. Auf der leicht abschüssigen Fläche schwankte sie etwas. Der Schlag hatte noch weitere Folgen für sie, denn sie und ihre Umgebung drehten sich. Den Schwindel konnte sie kaum zurückdrücken. Dass sie nicht fiel, war ein Wunder. Dafür klammerte sie sich rechts an einem Sitz fest.
    Zu hart war sie nicht gegen das Hindernis geprallt. Zurückbleiben würden Kopfschmerzen und eine kleine Beule. Damit konnte und musste sie auch leben.
    An ein Weitergehen war nicht zu denken. Vor ihr befand sich das Hindernis, das sie mit beiden Händen abtastete.
    Es war die Tür!
    Cindy konnte es kaum glauben, dass der Weg tatsächlich hinter ihr lag. Fieberhaft und flüsternd mit sich selbst sprechend, glitten ihre Hände über das Holz hinweg. Sie wollte die Klinke finden und betete, dass die Tür offen war.
    Sie war es nicht!
    Diese Tatsache erwischte Cindy erneut wie ein Schock. Den Schrei konnte sie nicht unterdrücken. Er klang in dem Kino nicht so laut, weil die Wände schon mit einem Schall schluckenden Material überzogen waren. So gab es auch niemand, der sie hörte.
    Cindy Mora war mit ihrer Kraft am Ende. Ihre Beine gaben nach, und an der Tür bekam sie auch keinen richtigen Halt. Zwar streifte ihre Hand darüber hinweg, aber bremsen konnte sie ihren Fall nicht. Nur den Aufprall ein wenig verringern.
    Auf dem Rücken blieb sie liegen. Ihre Augen hielt sie offen. Sie waren gegen die Decke gerichtet, aber dort sah sie nichts. Es gab nur die Dunkelheit, und dann nahm sie nichts mehr wahr…
    ***
    Irgendwann wurde Cindy Mora wach, weil ihr kalt war. Sie öffnete die Augen und sah – nichts!
    Im ersten Moment reagierte sie nicht. Cindy lag auf dem Boden wie eine Puppe.
    Um sie herum hatte sich die Dunkelheit ausgebreitet. Ein dichtes Tuch, das kein Licht durchließ und dafür sorgte, dass schlimme Gedanken an sie herantrieben.
    Sie dachte über sich nach und stellte fest, dass sie nicht in ihrem Bett lag, denn die Unterlage war wesentlich weicher. Ein harter Boden, bedeckt von einem kratzigen Teppich, über den unzählige Füße gelaufen waren.
    Sie selbst versuchte, die Zunge zu bewegen und etwas zu schmecken. Sie wollte auch den Speichelfluss aktivieren, denn ihre Mundhöhle war wie ausgetrocknet.
    Nichts erreichte sie. Und als sie versuchte, zu sprechen, war das auch nicht möglich.
    Sie schloss die Lippen. Der Druck in ihrem Kopf war ebenfalls nicht normal, aber er ließ sie darüber nachdenken, woher er wohl gekommen war, und da kam ihr etwas Bestimmtes in den Sinn. Die Erinnerungen rollten sich vor ihr auf. Als dies passierte, erschrak sie erneut. Es glich schon einem brutalen Schlag, der sie erwischt hatte. Sie dachte an die Dunkelheit, an den Mann neben ihr und an den Sand.
    Jemand schrie in ihrer Nähe. Sekunden vergingen, bis sie erfasste, dass sie es gewesen war, die geschrien hatte. Zu stark war die Erinnerung an das Vergangene gewesen.
    Das Schreien verstummte. Es ging über in ein
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