Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hilfsorganisationen aller Art damit beschäftigt, die abtrünnigen Upanishad-Schüler mit Anti-KM-Serum zu versorgen. An geheimen Produktionsstätten der GOI war die Herstellung des Serums schon vor Monaten in großem Maßstab angelaufen. Bevor die hypnosuggestive Wirkung der Worte des Attar Panish Panisha abgeklungen war, hatte man den so plötzlich aus ihrem Wahn Gerissenen genug Serum verabreicht, daß die Gefahr eines Rückfalls nicht bestand. Es gab nur vereinzelte Fälle, in denen ein Shad oder Shan seine Gesinnung nochmals änderte.
    Sotho Tyg Ian hatte seit seinem mißglückten Dementi der Rede des Attar Panish Panisha nichts mehr von sich hören lassen. Die Dinge hingen in der Waage. Der Kriegerkult, durch die Aufbringung der Flotte aus Muun und den Tod des Ewigen Kriegers Pelyfor im Juni 446 schon angeschlagen, hatte infolge der jüngsten Ereignisse den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verloren. In Scharen wandten sich die jungen Eleven der Philosophie des Permanenten Konflikts von ihrer bisherigen Ideologie ab, nahmen Anti-KM-Serum und wurden wieder normal. Aber noch blieb dem Sotho eine Streitmacht aus standhaften Kodextreuen. Besonders die Schiffsbesatzungen, die er aus dem Reich der Zwölf Galaxien mitgebracht hatte, waren in ihrem Glauben so schnell nicht wankend zu machen.
    Tyg lan hatte gedroht, die Milchstraße zu vernichten. Man mußte diese Drohung ernst nehmen. Der Sotho hatte die Mittel, sie wahr zu machen. Über anderthalb Jahrzehnte lang hatte man den Sotho zu besänftigen versucht, war man jeglicher Konfrontation aus dem Weg gegangen. Jetzt gab es keine andere Wahl mehr. Die Völker der Milchstraße hatten um ihre Existenz zu kämpfen. Der Konflikt war unvermeidlich.
    Vor dem 3,50 Meter hohen Koloß des Haluters deutete Julian Tifflor eine Verneigung an. „Es ist mir eine Ehre, Toktor Kagun", sagte er, „von Ihnen an Bord Ihres Flaggschiffs empfangen zu werden."
    „Keineswegs, Julian Tifflor", antwortete der Haluter mit höflich gedämpfter Stimme. „Sie geben mir die Ehre, indem Sie mich besuchen."
    „Es ist lange her", sagte Tifflor, „seit Haluter und Terraner sich zum letztenmal zu gemeinsamer Aktion zusammentaten."
    „Länger, als man sich erinnern mag", bestätigte Toktor Kagun. „Die Zeiten waren nicht gut. Das Galaktikum war ohne Entschlossenheit. Die Gefahr wurde immer größer. Da beschloß man auf Halut, daß die Zeit gekommen sei, dem Sotho die Stirn zu bieten."
    „Man muß versuchen, die Galaktischen Räte zu verstehen", sagte Tifflor. „Es ging ums Prinzip. Der Sotho wollte dem Galaktikum den Konflikt aufzwingen. Wäre ihm das gelungen, dann hätte er damit bewiesen, daß sich niemand der Weisheit seiner Lehre entziehen kann. Er hätte dem Galaktikum am eigenen Leib demonstriert, daß jeder dem Permanenten Konflikt anheimfallen muß. Was man den Galaktischen Räten an Unentschlossenheit und Schwäche anlasten will, war in Wirklichkeit ideologische Stärke."
    „Der Sotho war nicht beeindruckt", hielt Toktor Kagun dem Terraner entgegen. „Es kam, wie es kommen mußte. Dem Rücksichtslosen ist nur mit Rücksichtslosigkeit zu begegnen."
    „Sie haben recht, Toktor Kagun", erklärte Julian Tifflor. „Unsere Organisation sah die Lage von allem Anfang anders als das Galaktikum. Aber es fehlte uns die Technik, mit der wir gegen den Usurpator hätten angehen können. Einen Großteü seines Vorsprungs haben wir inzwischen aufgeholt. Wir gehen mit Zuversicht in die letzte Schlacht."
    „Und mit Trauer über die Wunden, die sie uns schlagen wird", sagte der Haluter. „Ich habe die Tätigkeit ihrer Organisation mit Bewunderung verfolgt. Die Aufbringung der Flotte des Kriegers Pelyfor war ein technischstrategisches Meisterstück."
    „Sie hat den Kriegerkult ins Wanken gebracht", antwortete Julian Tifflor mit der gebotenen Bescheidenheit. „Aber, Toktor Kagun, wir wollen uns die Bezeigung gegenseitiger Bewunderung aufheben, bis wir den Sotho endgültig geschlagen haben. Es geht um Wichtiges. Meine Organisation schickt sich an, die entscheidende Offensive vorzubereiten. Nach den Ereignissen der letzten Wochen und Monate haben wir die Unterstützung des Galaktikums. Wenn Sie meine Ungeduld verzeihen: Ich muß wissen, in welchem Maß, wenn überhaupt, unsere halutischen Freunde sich an der Aktion beteiligen wollen."
    „Die Ungeduld ziert den Entschlossenen", sagte Toktor Kagun und zeigte sein Wohlgefallen, indem er grinste. Das Gebiß, das er dabei entblößte, hätte einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher