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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly
Autoren: Jason Dark
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Gegenstand anschaute, kam er ihm verdammt fremd vor.
    Er lag auf dem Schreibtisch. Seine Farbe hatte sich auf diese schlimme Art und Weise verändert. Er sah auch die Tropfen an den Seiten, wo sich das »Blut« gelöst hatte.
    Ob es sich dabei tatsächlich um Blut handelte, konnte er nicht sagen. Alles war plötzlich so anders geworden. In seinem Arbeitszimmer hatte eine Kraft Einzug gehalten, die er nicht in den Griff bekam und die alles unter ihrer Kontrolle hielt.
    Bill überlegte, ob er den Pfahl berühren sollte. Er schaute über ihn hinweg zu seiner Frau hin, die ihm keinen Rat geben konnte.
    Sie stand wie erstarrt und bewegte sich nicht von der Stelle.
    Blut? War es tatsächlich Blut, das den Pfahl gefärbt hatte? Es musste nicht unbedingt so sein, aber welche Alternative gab es?
    Bill tat nichts. Er wartete noch. Er hörte sein eigenes Herz laut klopfen, und schließlich entschloss er sich, den Pfahl trotzdem zu berühren.
    Sheila schrie leise auf, als sie Bills Bewegung sah. Er griff nach dem Gegenstand – und erwischte ihn nicht. Seine Finger glitten hindurch, was Bill kaum wahrhaben wollte.
    Er startete einen zweiten Versuch. Diesmal wollte er die Faust um den Gegenstand schließen, auch das gelang ihm nicht, denn erneut fasste er ins Leere.
    Bill ging zurück. Er war überfragt und konnte nicht anders als nur den Kopf zu schütteln. Mit einer etwas scheuen Bewegung wischte er über sein Gesicht, und als er wieder auf Sheila schaute, malte sich das Nichtverstehen auf seinem Gesicht ab.
    »Was war das?«, fragte Sheila leise.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber er ist doch da, nicht?«
    »Ja. Du siehst ihn, ich sehe ihn. Nur kann ich ihn nicht fassen, tut mir Leid. Immer wenn ich das tun will, greife ich hindurch.« Er schüttelte den Kopf und lachte. »Das ist mir einfach zu hoch. Ich verstehe das alles nicht. Er ist da und doch nicht da.« Bill griff wieder hin und erlebte erneut dieses Phänomen.
    Sehr laut atmete er aus. Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Mit diesem Phänomen konnte er sich nicht anfreunden, und er wusste auch nicht, ob er sich davor fürchten sollte oder nicht. Jedenfalls war es für die Conollys nicht erklärbar.
    Bill drehte sich von seinem Schreibtisch weg. Er brauchte jemanden, mit dem er sprechen konnte. Da kam ihm Sheila gerade recht. »Bitte, sag du was. Ich stehe vor einem Rätsel.«
    »Ich auch, Bill. Man kann sagen, dass es ihn zwei Mal gibt. Einmal in der Wirklichkeit und dann eben nicht. Er muss die Ebenen gewechselt haben, denke ich.«
    »Die Ebenen?«
    »Ja.«
    Der Reporter lächelte knapp. »Das hast du gut gesagt. Könnte sogar sein, aber das genau ist für mich keine Erklärung. Ich meine, dass noch mehr dahintersteckt.«
    »Stimmt. Eine Magie.« Sheila hob die Schultern. »Frage mich aber nicht, welche es sein könnte.«
    Bill ging wieder zurück zu seiner Frau. »Ich denke, dass dieser Fall für uns beide allein zu hoch ist.«
    »Gut, dass du das einsiehst. Ruf John an.«
    »Das mache ich auch. Nur nicht jetzt in der Nacht.«
    »Der würde nicht sauer sein, wenn du ihm den Grund erklärst, weshalb du ihn aus dem Bett geholt hast.«
    »Das schon, aber ich werde noch abwarten.« Bill drehte dem Pfahl seinen Rücken zu. Er sah, dass sich der Ausdruck im Gesicht seiner Frau veränderte. Sie schüttelte auch den Kopf. Dann flüsterte sie seinen Namen, und Bill drehte sich um.
    Es verschlug ihm die Sprache. Er hielt auch die Luft an. Aber er war nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Abermals erlebten er und seine Frau ein Phänomen. Diesmal war der Pfahl dabei, sich wieder zurückzuverwandeln. Er verlor seine rote Farbe, und es dauerte nur Sekunden, da lag er wieder so vor ihnen, wie sie ihn kannten.
    »Sagenhaft«, flüsterte Bill. »Das ist nicht möglich. So etwas glaubt einem keiner.«
    Sheila nahm Bills Hand und hielt sie fest. Erst als der Pfahl wieder so vor ihnen lag wie sie ihn kannten, ergriff sie das Wort.
    »Bill, ich denke, dass es wirklich besser sein wird, wenn wir ihn wieder aus dem Haus schaffen.«
    »Meinst du?«
    »Ja, bitte. Bring ihn dorthin, wo du ihn hergeholt hast. Mehr kann ich dir auch nicht sagen.«
    Der Vorschlag passte zu ihr. Er wäre auch völlig den Regeln entsprechend gewesen, aber was lief bei den Conollys schon nach bestimmten Regeln ab? In ihrem Leben gab es ein stetiges Auf und Ab, und sie hatten sich in all den Jahren an die Dinge gewöhnt, in die sie hineingezogen wurden. Das mussten sie akzeptieren. Was sie hier sahen,
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