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1341 - Die Wiege des Kretins

1341 - Die Wiege des Kretins

Titel: 1341 - Die Wiege des Kretins
Autoren: Jason Dark
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Gefühl hatte, dass dieses Licht die Atmosphäre nur störte.
    Geduckt betrat er den fremden Raum, richtete sich dann wieder auf und schaute sich um.
    Altes Mauerwerk, nichts, was ihn überrascht hätte.
    Aber da gab es noch etwas, und der Templer musste schon genau hinsehen, um es bei diesem indirekten Licht innerhalb dieser seltsamen Kultstätte erkennen zu können.
    Unter einem umgekehrt an der Wand hängenden Kreuz stand eine Kinderwiege…
    ***
    Wir hatten uns dazu entschlossen, doch den Wagen zu nehmen.
    Schließlich konnten wir nie wissen, ob wir ihn nach dem Besuch bei unserem Freund noch brauchten.
    Auf der Fahrt zur Klinik hatte Suko mehrmals den Kopf geschüttelt und mit sich selbst gesprochen. Es lag nicht daran, dass ich ihm nicht zuhören wollte, er hatte mit seiner Überraschung zu kämpfen, denn er konnte es nicht fassen, welche Mieterin jetzt in das Haus der Jane Collins eingezogen war.
    »Nimm es hin!«, sagte ich nur, als wir auf das Gelände des Krankenhauses einbogen, »du kannst es sowieso nicht ändern.«
    »Ich weiß. Aber ungewöhnlich ist es schon. Wenn nicht sogar unwahrscheinlich.«
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
    »Und zu dir sagt Justine Partner, wie?«
    »Ja.«
    »Kannst du ihr das nicht austreiben?«
    Ich lenkte den Wagen in eine aufgezeichnete Parktasche. Über uns bildeten Baumäste ein Dach, das statt Ziegel nur herbstlich gefärbte Blätter verlor. Einige von ihnen legten sich auf die Kühlerhaube.
    »Nein, ich kann es ihr nicht austreiben. Ich habe mich mal darüber geärgert, mir es dann allerdings abgewöhnt. Es bringt nichts. Soll sie es sagen, wenn es ihr Spaß macht.«
    Nach dem Aussteigen meinte Suko: »Mir würde es keinen Spaß machen.«
    »Du heißt auch nicht Justine Cavallo.«
    »Zum Glück nicht.«
    Den Weg kannten wir. Das Krankenhaus war beinahe schon zu unserer Heimat geworden. Auch der Mann an der Anmeldung erkannte uns wieder. Er winkte uns durch und fragte zugleich: »Zu Monsieur de Salier möchten Sie wieder?«
    »Ja.«
    »Den Weg kennen Sie ja. Moment noch.«
    Wir hielten an.
    Der Mann lächelte verschmitzt. »Ich weißt nicht, ob ich zu viel verrate, aber ich kann Ihnen versichern, dass es Monsieur de Salier schon wieder besser geht.«
    »Super. Woher wissen Sie das?«, fragte Suko.
    »Ich habe ihn gesehen. Ich habe ihn tatsächlich gesehen, und ich bin nicht oben bei ihm gewesen, das mal vorausgesetzt.«
    »Wo waren Sie dann?«
    »Er kam hierher. Ja, hier unten ist er gewesen. Hier hat er seine Gehversuche unternommen.«
    Das überraschte uns. So recht glauben konnten wir es nicht. »War er denn allein?«
    »Nein.« Der Angestellte schaute Suko an und schüttelte den Kopf. »Eine Schwester war bei ihm. Aber ich habe genau gesehen, dass sie ihn nicht mehr stützen musste. Monsieur de Salier konnte von allein gehen. Zwar nicht rennen, aber er ist auch nicht umgefallen. Er ging neben ihr her und sah sehr erleichtert aus.«
    Suko lachte. »Das kann man sich gut vorstellen. Jedenfalls danken wir Ihnen für die Auskünfte.«
    »Keine Ursache.«
    Ziemlich erleichtert näherten wir uns der Treppe. Auf den Lift verzichteten wir, »Das wird Godwin gut tun«, sagte ich zu meinem Freund. »Darauf hat er bestimmt lange gewartet.«
    »Und ob.«
    Mein Gefühl normalisierte sich wieder. Allmählich kam mir in den Sinn, dass sich die Dinge wieder richteten und das Leben seine Normalität zurückerhielt. Natürlich hielt sie sich in Grenzen. Es musste sich noch vieles ändern, um wieder richtig normal zu werden. Auch das war relativ. Unsere Gegner hatten es geschafft, ihre Zeichen zu setzen. Im Kloster würde es nie mehr so sein, wie es einmal gewesen war.
    Auch in einem Krankenhaus gibt es Zeiten, da geht es drunter und drüber. In dieser Klinik erlebten wir eine Ruhe, in der die Kranken auch gesund werden konnten, aber das war nicht unnormal. Der große Wirbel hatte hier nie stattgefunden.
    Auch in der ersten Etage kannten wir uns aus und brauchten nach dem Zimmer unseres Freundes nicht erst zu suchen. Es lag in einem Seitengang, wo der Patient ziemlich für sich war.
    »Ich bin ja mal gespannt darauf«, sagte Suko, »wann unser Freund das Krankenhaus wieder verlassen will. Wenn er schon gehen kann, wird das nicht mehr lange dauern.«
    »Das denke ich auch. Aber er wird einen Schock bekommen, wenn er sein Kloster sieht.«
    »Klar, John. Nur hat er einen Vorteil auf seiner Seite. Er kann dort einziehen, denn seine Räume sind nicht zerstört.«
    »Stimmt auch
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