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1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter
Autoren: Jason Dark
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die Äste und Zweige der Bäume. Claudine handelte sofort, bevor sie noch tiefer in die tödliche Brühe drang.
    Den Oberkörper drückte sie so hoch wie möglich, riss auch die Arme in die Höhe und griff mit den Händen zu.
    Sie schaffte es!
    Ein nasser Ast wurde zu ihrer Reckstange. Jetzt musste der Ast nur noch halten, dann war alles okay.
    Claudine Parker verfiel nicht in Hektik. Sie war cool bis in die Haarspitzen. Sehr genau wusste sie, was sie tun musste. Vor allen Dingen keine Hektik, denn die konnte tödlich sein.
    Sie hangelte sich höher. Sie merkte, dass sie es schaffte, auch wenn der Ast leicht nachgab.
    Aber der Sumpf gab nicht auf. Er zog. Er zerrte. Es war der verdammte Schlamm, der sie einfach nicht loslassen wollte. Und jetzt bog sich auch der herabhängende Ast genau dort, wo er mit einem anderen verbunden war. Es kam auf Sekunden an. Dann musste der Sumpf Claudine einfach freigeben.
    Sie schaffte es.
    Plötzlich konnte sie ihre Beine frei bewegen. Aber sie hütete sich davor, die Füße zu heftig zu bewegen. Der Ast sank durch das Gewicht immer weiter nach unten und dabei etwas nach vorn. Das erwies sich für Claudine als Vorteil, denn als sie Kontakt mit dem Boden bekam, atmete sie auf.
    Es gab keinen Sumpf mehr. Sie sank in keine Wasserfläche ein.
    Unter den Füßen befand sich relativ fester Boden.
    Sie war zufrieden. Ihre Feinde hatten es nicht geschafft. Geduckt ging sie einige Schritte nach vorn, und sie merkte, dass sie bei jedem Schritt einsackte. Da hörte sie das Schmatzen. Da hinterließ sie Abdrücke im weichen Boden, die sofort mit Wasser voll liefen. Bei jedem Schritt federte sie nach und blieb neben dem Baum stehen.
    Sie lauschte.
    Ihre Ohren waren gut, und so nahm sie die leisen Stimmen, die sie hörte, auch nicht als eine Einbildung hin. Claudine musste davon ausgehen, dass die beiden Personen sich noch auf dem Steg aufhielten und erst mal nachdachten, was zu tun war.
    Sie würden den Sumpf verlassen, und sie würden denken, dass sie sich dann in Sicherheit befanden, aber sie würden sich irren, das stand fest.
    Es würde keine Sicherheit für sie geben, so lange Claudine Parker existierte. Sie würde aus diesem Sumpf verschwinden und ihre Abrechnung fortsetzen.
    Aber wer war die andere?
    Sehr deutlich merkte sie die Wellen des Hasses, die in ihr hochstiegen. Ihr war zudem klar, dass diese Person verdammt gefährlich war. Nicht so leicht zu überwinden. Aber darüber wollte sich die Parker keine Gedanken machen.
    Jane Collins stand an erster Stelle!
    Noch befand Claudine sich auf dieser Insel, die von einem tückischen Gewässer umgeben war. Sie konnte nicht einfach hineinspringen und losschwimmen. Der Boden war wie ein gieriges Maul, das alles an sich reißen würde.
    Deshalb war sie vorsichtig. Bis zum Rand ging sie. Dort war das hohe Gras verschwunden, und sie merkte, dass sie schon tiefer in den Boden sackte. Das Wasser umplatschte ihre Füße. Die Sicht war schlecht, aber Claudine wollte nicht bis zum Anbruch des neuen Tages und auf dessen Helligkeit warten.
    Einen Steg gab es hier nicht in der Nähe. Wer sich an dieser Stelle in den Sumpf traute, der nahm ein Boot und ruderte durch das gefährliche Gewässer.
    Je länger sie schaute, umso besser konnte sie etwas erkennen. Es gab nicht nur die glatte Fläche. Sie wirkte aufgebuckelt. Kleine Hügel schauten hervor. Sie hatten dem Schlamm getrotzt, und sie würden auch ein Gewicht halten.
    Wie Claudine sah, gab es mehrere von ihnen. Den Sumpf kannte sie zwar nicht bis ins Detail hinein, doch sie wusste, dass es auch für ihn eine Grenze gab. Und die lag in der Richtung, in die Claudine Parker schaute.
    Als Fluchtmöglichkeit blieb ihr nur das Springen von Insel zu Insel. Claudine hoffte, genügend Kraft gesammelt zu haben, um dies zu schaffen, und so wartete sie nicht mehr.
    Sie zog sich zurück, nahm Anlauf so lange wie möglich – und stieß sich ab.
    Sie flog durch die Luft, die Beine zum Spagat auseinander, das Gesicht verzerrt, als wollte sie sich noch mal einen schwungvollen Stoß geben.
    Treffer!
    Sie landete und hörte dabei mehr einen dumpfen Laut als ein Klatschen, das entsteht, wenn jemand ins Wasser fällt. Zwar rutschte sie noch nach hinten weg, fiel aber nicht zu Boden, fing sich wieder und robbte auf allen vieren der Mitte dieses relativ sicheren Stück Graslands entgegen.
    Claudine lachte. Das erste Hindernis hatte sie hinter sich gelassen. Weitere lagen noch auf ihrem Weg, aber sie hatte auch so etwas wie
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