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1339 - Ijarkors letzte Schlacht

Titel: 1339 - Ijarkors letzte Schlacht
Autoren: Unbekannt
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zu bringen.
    Srolg widmete ihm einen großen Teil seiner Zeit. Manchmal empfand der Krieger ihn sogar als aufdringlich. Er hatte den Eindruck, der Zwerg beobachte ihn. Immer wieder forderte er Ijarkor auf: „Wenn du Fragen hast, sprich sie getrost aus. Ich bin hier, um dich über alles aufzuklären, was dir unklar erscheint."
    Es ging ihm, so glaubte Ijarkor, nicht so sehr darum, das Wissen des Kriegers zu erweitern, als vielmehr darum, aus dessen Fragen seine Gesinnung zu erkennen. Nun traf es sich so, daß Ijarkor tatsächlich ein großes Informationsbedürfnis hatte. Aber Srolgs Verhalten mahnte zur Vorsicht. Er durfte auf keinen Fall so fragen, daß der Eindruck entstand, er zweifle an der Weisheit der Konfliktphilosophie.
    Am zweiten Tag seines Aufenthalts auf Etustar kam die Rede auf die estartischen Wunder der zwölf Galaxien.
    „Ich verstehe, daß sie als Fallen für das Gelichter der Gorims gedacht sind", erklärte Ijarkor. „Aber manchmal frage ich mich, ob wir damit nicht zuviel Aufwand betreiben.
    Nimm die Heraldischen Tore von Siom Som. Sie erzeugen die große Kalmenzone im Zentrum meiner Galaxis. Gewiß, damit haben wir einen Bereich geschaffen, in den die Gorims nicht eindringen können. Aber um welchen Preis? Die Aufrechterhaltung des Transmitternetzes erfordert riesige Energiemengen, die mühsam aus Sonnen und Schwarzen Löchern abgezogen werden müssen. Auch reicht das Transmitternetz nicht überall hin, so daß wir unsere Raumschiffe mit doppelten Triebwerksystemen ausrüsten müssen. Ist uns der Schutz vor den Gorims wirklich soviel wert?"
    „Auch die Erschaffung der estartischen Wunder ist ein Gebot der Mächtigen", antwortete Srolg. „Denn ESTARTU spricht: Wenn aber die Auseinandersetzung der These mit der Antithese zur Synthese führt, dann werden Wunder der kosmischen Entwicklung geschehen, und die Wunder werden weithin zu sehen sein, so daß auch die letzten Zweifler überzeugt werden. Du siehst also, daß uns der Auftrag gegeben ist, Wunder zu schaffen. Wie viel Aufwand sie erfordern, ist von untergeordneter Bedeutung. Die estartischen Wunder der zwölf Galaxien sind Beweis dafür, daß die Lehre des Permanenten Konflikts uns den richtigen Weg führt."
    Ijarkor war weit davon entfernt, diesen Zusammenhang zu erkennen, aber er hütete sich, das einzugestehen. Selbst wenn die Worte, die Srolg zitiert hatte, tatsächlich aus ESTARTUS Mund kamen, so war darin doch nur die Rede davon, daß Wunder geschehen würden, nicht, daß sie geschaffen werden sollten. Es schien Ijarkor, daß die Anhänger der Konfliktphilosophie die Kausalität auf den Kopf stellten. ESTARTU hatte gesagt: Wenn ihr den richtigen Weg nehmt, werden Wunder geschehen. Die Konfliktgläubigen dagegen sprachen: Wir haben die Wunder geschaffen, also müssen wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
    „Mir fällt auf, kehrte Ijarkor aus anderer Richtung wieder zum ursprünglichen Thema zurück, „daß alle estartischen Wunder zu einer Deformierung des ultrahochfrequenten hyperenergetischen Netzes führen, das man auch das Psionische nennt. Ist das Zufall, oder gibt es da eine gewisse Absicht?"
    „Wir folgen den Vorschriften des Attar Panish Panisha", antwortete Srolg feierlich. „Er war der größte Interpret der Lehren ESTARTUS. Er hat uns gelehrt, daß Wunder, die ja letzten Endes der Verherrlichung der Mächtigen dienen, dann besonders wirksam sind, wenn sie unter Verwendung ultrahochfrequenter Hyperenergie erschaffen werden. An diese Weisung des Attar Panish Panisha halten wir uns."
    „Wer war der Attar Panish Panisha?" fragte der Krieger. „Es fällt mir auf, daß er nicht unserem Volk angehört. Er muß ein Fremder gewesen sein. Woher kam er?"
    „Sprich nicht in der Vergangenheit vom größten aller Lehrer", warnte Srolg. „Seit Jahrtausenden hat niemand den Attar Panish Panisha mehr gesehen, niemand mehr von ihm gehört. Aber von einem derart Weisen dürfen wir annehmen, daß er das ewige Leben besitzt. Eines Tages wird er wieder erscheinen."
    Ijarkor merkte wohl, daß der Zwerg ihm auswich. Er wiederholte seine Frage.
    „Woher kam er? Welchem Volk gehört er an?"
    „Das sind Fragen, die ich dir nicht beantworten kann", bekannte Srolg. Ijarkor hatte den Eindruck, daß er die Wahrheit sprach. „Der Attar Panish Panisha war ein Geschenk ESTARTUS an ihre Kinder. Er hat über seine Herkunft nicht gesprochen, und auch der Ort, an dem er sich gegenwärtig aufhält, ist uns unbekannt."
    Mehr war nicht in Erfahrung zu
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