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1336 - Die Dämonen-Bande

1336 - Die Dämonen-Bande

Titel: 1336 - Die Dämonen-Bande
Autoren: Jason Dark
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erfahren, was möglicherweise auf ihn zukam.
    Der Würfel war ein Warner, aber von sich aus reagierte er kaum.
    Man musste ihn schon »zwingen«.
    Godwin de Salier versuchte, die Einheit zwischen dem Würfel und sich zu bilden. Er dachte an nichts anderes mehr. Die Umgebung interessierte ihn nicht. Er fühlte sich bei dieser Konzentration so leicht wie selten. Dass er auf einem Stuhl saß, merkte er kaum. Er schien sich von dieser Realität verabschiedet zu haben und über allem zu schweben.
    Das erste Zucken…
    Da Godwin die hellen Schlieren beobachtete, fiel es ihm auf. Er hatte es geschafft, den Würfel zu aktivieren, und diese Tatsache schickte einen freudigen Stoß durch seinen Körper. Sein Herz schlug plötzlich schneller, die Augen zuckten, und in seinem Blick lag eine gewisse Spannung.
    Es waren mehrere Schlieren, die sich bewegt hatten. Sie zuckten hin und her, und so peitschten sie sich mit ihren Enden voran. Auch Godwin merkte weiter, dass mit ihm etwas geschah. Die Wärme in seinem Innern breitete sich aus. Er fühlte sich leichter, fast schon beflügelt, und in ihm stieg die Spannung an.
    Plötzlich erlebte er den ersten Kontakt in seinem Kopf. Es war ein Zucken, ein Gedanke. Die Kräfte des Würfels hatten etwas gefunden und gaben ihm nun das Gefundene zurück.
    Alles deutete auf eine Gefahr hin…
    Ruhig atmete er durch die Nase ein und wieder aus. Er kannte das Spiel und brauchte nicht mehr nervös zu werden. Es lief alles so ab, wie er es sich wünschte. Der Würfel hatte ihn nicht im Stich gelassen, und er wartete darauf, dass man ihm mehr Informationen mit auf den Weg gab.
    Ein Bild entstand!
    Nicht innerhalb des Würfels, sondern in seinem Kopf. Die Magie des Würfels hatte es geschafft, etwas herauszufinden und war dabei, ihm das Gefundene zuzuschicken.
    Verrückt. Kaum erklärbar, aber sehr wichtig in den Augenblicken, in denen der Templer die Augen geschlossen hielt und sich nun auf das konzentrierte, was er sah.
    Das Bild blieb bestehen. Es nahm an Klarheit zu. Das Verschwommene verschwand, aber die Dunkelheit des Motivs blieb bestehen. Da leuchtete nichts mehr in einer strahlenden Helligkeit, denn die Bedrohung, die auf ihn zukam, war schon düster von sich aus.
    Der Würfel setzte all seine Kraft ein, um das Bild so klar wie möglich zu bekommen. Er hatte auch die Gedanken des Templers übernommen und somit auch dessen Vorstellungskraft. Er selbst malte sich nichts aus, das Bild wurde ihm geschickt, und so hatte die Warnung ganz konkrete Vorstellungen bekommen.
    Etwas war auf dem Weg. Etwas war unterwegs. Etwas war aus den tiefsten Tiefen der Finsternis erweckt worden, um zu zeigen, dass es noch vorhanden war.
    Und es zeigte sich mit all seiner Scheußlichkeit, denn was de Salier sah, presste sein Herz zusammen.
    Es war die Gestalt des Schwarzen Tods!
    ***
    Für einen kurzen Moment verlor der Templerführer seine Ruhe. Er konnte nichts tun. Er saß auf dem Stuhl. Er stöhnte leise vor sich hin, und seine Hände schafften es auch nicht mehr, sich an den Außenseiten des Würfels festzuklammern. Sie waren so schweißfeucht geworden, dass sie daran abrutschten.
    Godwin hörte sich selbst scharf atmen. Das Blut zirkulierte stärker als sonst durch seinen Kopf. Er glaubte, unter der Haut dickere Adern bekommen zu haben, und sogar ein Schwindelgefühl überkam ihn, sodass er froh war, auf dem Stuhl sitzen zu können und das Gleichgewicht zu halten.
    Da es den Kontakt mit dem Würfel nicht mehr gab, war auch das Bild aus seinem Kopf verschwunden. Die Realität hatte ihn wieder.
    Er konnte tief durchatmen, aber er merkte schon, wie sehr ihm das Gesehene zugesetzt hatte.
    De Salier fühlte sich fertig. Ausgepumpt. Sogar körperlich schwach.
    Mit einem verlorenen Blick schaute er sich den Würfel an und hatte das Gefühl, als wären dessen Umrisse dabei, zu zerlaufen. De Salier kämpfte mit sich. Er merkte das Zittern, das er nicht in den Griff bekam, kalte Ströme rannen seinen Rücken hinab, und sein Gesicht bekam eine Gänsehaut.
    Er rieb über seine Augen. Obwohl er noch ein junger Mann war, fühlte er sich alt und ausgelaugt. Das Zittern der Arme konnte er ebenso wenig vermeiden wie den erneuten Schweißausbruch.
    Aber John Sinclair hatte nicht gelogen. Der Geisterjäger hatte keine Beweise gehabt, er hatte allein auf gewisse Vorgänge und Vermutungen reagiert. Aber er hatte Recht behalten. Die verdammte Gefahr war vorhanden. Es gab sie. Es war einfach grauenvoll, denn sie war nicht einfach nur
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