Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1336 - Die Dämonen-Bande

1336 - Die Dämonen-Bande

Titel: 1336 - Die Dämonen-Bande
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Licht durchsickern zu lassen. Hell und Dunkel schufen eine beruhigende Atmosphäre.
    Dr. King trug auch keinen Kittel. Er hatte sich locker gekleidet.
    Zur hellblauen Jeans trug er ein weit geschnittenes Hemd, das ihm bis über den Hosengürtel fiel.
    Die Patientin lag auf einer Liege.
    Daneben stand ein Stuhl, auf dem Dr. King saß. Er wies mir eine andere Sitzgelegenheit zu.
    Ich konnte von meinem Platz aus die Frau beobachten. Sie trug noch immer ihren geblümten Kittel. Ihr Gesicht war schweißnass, obwohl die Klimaanlage für eine recht kühle Temperatur sorgte.
    Der Arzt nahm ein Tuch und tupfte ihr einen Teil der Feuchtigkeit aus dem Gesicht.
    Besser ging es ihr nicht. Zumindest nicht seelisch. Sie litt. Das war deutlich zu sehen. Zwar blieb sie auf dem Rücken liegen, aber sie warf ihren Körper immer wieder von einer Seite zur anderen.
    Zum Glück war die Liege breit genug für diese Aktionen.
    Dr. King wartete ab, bis Helen Quint wieder eine ruhigere Position erreicht hatte und fragte dann mit leiser, aber akustisch genau getimter Stimme: »Können Sie mich hören, Mrs. Quint?«
    Ein Raunen folgte als Antwort.
    »Können Sie sehen, Mrs. Quint?«
    Diesmal hörten wir ein kaltes Lachen, und das Geräusch ließ mich erschauern.
    Ich mischte mich einfach ein und fragte: »Wer hat da gelacht?«
    »Mrs. Quint.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das ist sie nicht gewesen.«
    Dr. King war ziemlich konsterniert. »Was haben Sie da gesagt, Mr. Sinclair?«
    »Sie hat nicht gelacht.«
    Der Therapeut schaute seine Patientin an, dann wieder mich und schüttelte den Kopf.
    »Pardon, wenn ich widerspreche, aber ich habe es genau gehört. Es wurde gelacht.«
    »Aber nicht Helen Quint.« Als der Arzt keine weitere Frage stellte, sprach ich weiter. »Es war eine andere Stimme, und zwar eine, die ich kenne. Dieses Lachen stammte nicht von einer Frau, sondern von dem Mann, der sie noch immer unter Kontrolle hat. Ich selbst habe ihn lachen gehört. Diese meckernden Laute kann man einfach nicht vergessen. Sie beinhalten eine wahnsinnige Häme. Einfach widerlich.«
    Jetzt geriet Dr. King leicht ins Schwitzen und raufte sich mit einer Hand die Haare. »Das ist schon ein Hammer, was Sie mir da gesagt haben, Mr. Sinclair. Auch wenn es mir schwer fällt, ich glaube Ihnen trotzdem. Ich weiß ja, mit welchen Dingen Sie sich beschäftigen. Vielleicht muss auch ich umdenken. Wenn ich es recht bedenke, steht Mrs. Quint unter einem wahnsinnigen Druck.«
    »Das kann man so sagen.«
    »Eine Hypnose, wie ich sie auch noch nicht erlebt habe. Als sie noch nicht hier im Raum waren, hat sie auch gesprochen und gesagt, dass sie alles tun würde.«
    »Nannte sie Einzelheiten?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Obwohl sie so sprach und praktisch nur mit sich selbst, hatte ich den Eindruck, dass sie zugleich ein Zwiegespräch halten würde. Seltsam, nicht?«
    »In der Tat. Aber wie wollen Sie Mrs. Quint wieder zurück in den Normalzustand bringen?«
    Er hob die Augenbrauen und kratzte sich dabei am Kopf. »Ich habe an eine Gegenhypnose gedacht«, gab er zu. »Aber es wird schwer werden, verflucht schwer.«
    »Sie denken an die Stärke der anderen Seite?«
    »So ist es.«
    Es wurde Zeit, dass wir uns wieder um Mrs. Quint kümmerten.
    Dass sie ein schwieriger Fall war, lag auf der Hand. Wäre sie von einem Dämon hypnotisiert worden und würde ein Teil seiner Kräfte in ihr stecken, so hätte ich mein Kreuz einsetzen können. Leider war das nicht der Fall, denn Saladin war kein Dämon. Er fühlte sich nur zur anderen Seite hingezogen, allein durch das Vorhandensein des Schwarzen Tods.
    Jedenfalls war die Verbindung zwischen Saladin und Mrs. Quint noch sehr stark.
    »Hätten Sie etwas dagegen, Doktor, wenn ich mich etwas um die Patientin kümmere?«
    Zuerst schluckte er, frage dann jedoch: »Was genau haben Sie mit ihr vor, Mr. Sinclair?«
    »Ich möchte ihr Fragen stellen.«
    »Ha, das habe ich auch versucht, aber…«
    »Nein, nein, da habe ich mich wohl nicht genau ausgedrückt. Ich möchte ihr Fragen stellen, aber keine Antworten von ihr haben, sondern von diesem Hypnotiseur. Ich bin überzeugt davon, dass er über diese Frau mit mir Kontakt aufnehmen kann. Er ist so verflucht stark, und ich will diese Stärke ausnutzen.«
    Das war dem guten Dr. King noch nie passiert. Seiner Miene war das anzusehen. Er stemmte sich nicht dagegen, zuckte die Achseln und meinte schließlich: »Wenn Sie das für gut halten, Mr. Sinclair, ich habe nichts dagegen.«
    »Danke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher