Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1334 - Der Zweck heiligt die Mittel

Titel: 1334 - Der Zweck heiligt die Mittel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Besucher oder auch Händler von anderen Welten, aber keine Widerstandskämpfer oder Leute, die etwas zu verbergen hatten.
    Aber da war etwas anderes, das ihn plötzlich richtig wach werden ließ. Ganz schwache telepathische Impulse drangen an sein Bewußtsein, Gedankenmuster, die ihm nicht völlig fremd erschienen, wenn er sie auch nicht sofort zu identifizieren wußte. Eins aber wußte er mit absoluter Sicherheit: mit der Spezies, die diese Muster abstrahlte, hatte er schon einmal zu tun gehabt. Aber wann und wo...?
    Er konzentrierte sich noch stärker als zuvor.
    Die Impulse kamen nicht aus der Stadt, die weit unter ihm lag. In den meisten Häusern brannte noch Licht. Die Asporcos schienen nicht gerade mit den Hühnern schlafen zu gehen. Außerdem war es noch lange nicht Mitternacht Ortszeit.
    Guckys volle Konzentration galt den seltsamen Gedankenmustern, die er nur undeutlich und bruchstückweise empfing. Einige Begriffe kamen klar durch, waren jedoch nicht zu identifizieren. Was konnte wohl „Ardustaar" bedeuten? Diese Bezeichnung kam mehrmals und scheinbar völlig zusammenhanglos durch und prägte sich ein, ohne eine Bedeutung zu erhalten.
    Oder „Sayaaron" und dann noch „Meekorah". Handelte es sich lediglich um Namen von Personen und Bezeichnungen für Planeten oder Systemen?
    Der Versuch, Sinn in die Impulse zu bringen, scheiterte völlig, was den Mausbiber um so mehr ärgerte, als er genau wußte, daß er schon einmal ähnliche Muster geespert und auch verstanden hatte. Er änderte seine Taktik und verlegte sich auf die Ortung.
    Die Person, die in größerer Entfernung so intensiv dachte, hielt sich nördlich von seinem eigenen Standort auf, mit Sicherheit noch jenseits der Berge, wo er sein Versteck hatte.
    Er rief sich den Anblick des Kontinents ins Gedächtnis zurück, wie er ihn aus großer Höhe gesehen hatte. Nördlich der Berge lag am Meer eine andere größere Stadt.
    Der „Sender" mußte sich dort befinden.
    Und noch etwas anderes entnahm Gucky ganz bestimmten Charakteristiken der Mentalimpulse: Sie wurden nicht wahllos abgestrahlt, sondern bewußt in eine ganz bestimmte Richtung, nämlich von Nord nach Süd. Der Empfänger mußte sich also in seiner Nähe aufhalten, wahrscheinlich unten in der Stadt.
    Den Empfänger zu orten, ohne daß dieser ebenfalls mental antwortete, war unmöglich.
    Zudem würde er, da er ebenfalls Telepath sein mußte, die Fähigkeit besitzen, sich abzuschirmen, wenn er das für nötig hielt.
    Blieb also nur noch der Versuch, zumindest den Absender der Mentalimpulse im Norden aufzuspüren.
    Noch zögerte Gucky, was ihm einen Zeitverlust von mehr als zwanzig Stunden einbrachte. Ein voller Tag auf Asporc dauerte etwas mehr als dreißig Terra-Stunden.
    Ihm schien es im Augenblick wichtiger, sich die Muster hundertprozentig einzuprägen, um sie jederzeit wieder identifizieren zu können. Er ahnte, daß er eine wichtige Spur entdeckt hatte.
    Kaum hatte er sich zum vorläufigen Bleiben entschlossen, da brach die einseitige Mentalverbindung abrupt ab.
    Auf keinen Fall konnte die unbekannte Intelligenz etwas von seiner Anwesenheit erfahren haben, da er seine eigenen Gedanken vollkommen abgeschirmt hatte und nur auf Empfang gegangen war. Da er praktisch nichts von dem Inhalt der Sendung wußte, konnte er auch nicht ahnen, ob sie planmäßig beendet oder überhastet abgebrochen worden war.
    „Ich hätte den Sender anpeilen und sofort springen sollen", warf er sich wütend vor. Aber dann, wie um sich zu beruhigen, fand er auch sofort ein Gegenargument: „Aber das Einprägen der Muster ist wichtiger gewesen, denn nun sind sie jederzeit zu identifizieren - wenn auch leider nicht zu verstehen. Und denken oder gar gezielt senden wird der Unbekannte ja wohl wieder. Ob es jemand von der GOI ist...?"
    Die Frage blieb natürlich ohne Antwort.
    Zur Hälfte froh, daß er überhaupt etwas Ungewöhnliches entdeckt hatte, und zur anderen Hälfte leicht verbittert teleportierte er in sein Versteck zurück, aß einen Würfel und rollte sich dann zum Schlaf zusammen.
    Morgen war auch noch ein Tag.
     
    *
     
    Und was für ein Tag!
    Die Sonne knallte vom wolkenlosen Himmel, der bei dem Klima hier eine Seltenheit sein mußte. Gucky erwachte durch die den Höhleneingang hereinströmende Wärme und wurde erst richtig munter, nachdem er sich eine Weile in den nahe vorbeifließenden Bach gelegt hatte. Als er zur Höhle zurückwatschelte, hinterließ er eine nasse Spur.
    Er esperte kurz. Nichts.
    Nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher