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1333 - Mordgelüste

1333 - Mordgelüste

Titel: 1333 - Mordgelüste
Autoren: Jason Dark
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Wahnsinn, nur lag es so fern nicht. Ellen Bates war zu einem Tier geworden.
    Nach rechts schleuderte sie ihren Körper. Auch mal nach links.
    Sie wollte aus der Klammer weg, aber das war nicht möglich. Die Klauen packten einfach zu fest zu.
    Glenda hörte sich würgen. Ihr war schlecht. Das Zimmer schien sich vor ihren Augen aufzulösen. Aus dem offenen Mund rann der Speichel wie Sirup.
    Dann hörte sie das Klatschen. Nicht so laut wie es eigentlich sein müsste, mehr dumpf, aber es war zumindest keine Einbildung.
    Ebenso wenig wie das ihm folgende Stöhnen. Dazwischen wiederholte sich das erste Geräusch und plötzlich rutschten die Hände von ihrem Hals ab. Glenda konnte es kaum begreifen. Sie schaffte es auch nicht, richtig Luft zu holen, denn der Hals brannte außen und innen.
    Dass sie zur Seite kippte, dagegen konnte sie ebenfalls nichts unternehmen. Sie nahm auch den Fall hin und den kurzen Schmerz, der durch ihren Kopf zuckte.
    Auf dem Rücken blieb Glenda neben dem Tisch liegen. Wenn sie atmete, klang es nach einem Röcheln.
    Dann schob jemand den Tisch zur Seite, um mehr Platz zu haben.
    In die freie Fläche drückte sich eine Gestalt hinein, deren Schatten über Glendas Körper fiel.
    Die Augen waren noch nicht tränenfrei, doch sie erkannte, wer da leicht gebückt vor ihr stand.
    Shao schaute sie an. Verzerrt lächelnd.
    »Es ist erledigt, komm hoch.«
    Glenda sah die Hand, die ihr entgegengestreckt wurde und ließ sich in die Höhe ziehen. Sie war froh, es nicht selbst tun zu müssen.
    Sie stand noch nicht ganz, als Shao sie drehte und auf die Couch drückte.
    »Okay, ruh dich erst mal aus.«
    Glenda nickte. Sie wollte sprechen, schaffte es jedoch nicht. Nur ein Krächzen verließ ihre Kehle. Zugleich merkte sie auch das warme Blut, da aus den kleinen Wunden an ihrem Hals rann. Es waren keine tiefen Wunden, man konnte damit leben.
    Glenda räusperte sich. Sie schluckte auch. Sie wollte die Kehle freibekommen und war schließlich froh, dass sie Shao flüsternd ansprechen konnte.
    »Was ist mit den beiden?«
    »Sie schlafen.«
    »B… bitte?«
    »Sie sind bewusstlos. Ich konnte sie niederschlagen.« Shao zuckte mit den Schultern. »Es war Glück. Ohne die Vase hätte ich es vielleicht nicht geschafft, da bin ich ehrlich.«
    »Und die wollte John schon auf den Müll werfen. Er braucht keine Blumen, hat er gesagt. Er ist ja die Hälfte der Zeit weg.«
    »Gut, dass er es nicht getan hat.«
    Glenda nickte nur. Sie wollte etwas sagen, aber sie hatte sich schon vorher übernommen. Jetzt kratzte es wieder in der Kehle und sie bekam kaum einen Laut hervor.
    Dafür drückte sie sich etwas höher und ließ ihren Blick so optimal wie möglich in die Runde schweifen. Es hatte sich im Zimmer nichts verändert. Es sah nicht aus wie nach einer wüsten Schlacht. Nur etwas war anders geworden. Da lagen zwei reglose Körper auf dem Boden. Dick Summer und Ellen Bates.
    Zwei – nicht drei!
    Etwas funkte durch Glendas Kopf. Der Gedanke war da, aber es fiel ihr schwer, ihn auszusprechen. Wieder musste sie keuchen, weil es im Hals zu stark kratzte.
    Shao hatte Mühe, die Bemerkung zu verstehen. »Wo ist denn dieser Gregg Fulton?«
    Glenda hatte Shao damit auf dem falschen Fuß erwischte.
    »Moment, hast du ihn nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Hm. Ich hatte zu viel mit Dick Summer zu tun«, erklärte Shao, deren Stimme immer leiser wurde. »Da habe ich auf ihn nicht achten können. Er scheint sich aus dem Staub gemacht zu haben.«
    »Geflohen?«
    »Kann sein.«
    Glenda wollte es nicht wahrhaben. Sehr bedächtig schüttelte sie den Kopf. »Wenn er wirklich geflohen ist, dann…« Ein Hustenanfall schüttelte sie durch, und sie erntete einen besorgten Blick der Freundin, bevor Shao sich zur Seite drehte.
    »Ich werde dir erst mal was zu trinken holen. Dann kannst du deine Stimme ölen.«
    »Wasser, bitte.«
    Shao lächelte kurz. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Whisky wird es nicht sein.«
    »Danke.«
    Shao verließ das Wohnzimmer, um in die Küche zu gehen. Glenda blieb allein zurück und ärgerte sich noch immer darüber, dass sie sich so schlecht erholt hatte.
    Aber sie wollte nicht liegen bleiben. Zumindest setzte sie sich hin. So hatte sie freie Sicht auf die beiden Bewusstlosen.
    Sie sah auch die schwere Kristallvase, die nicht zerbrochen war.
    Ellen Bates lag auf der rechten Seite. Die Wunde befand sich an ihrer linken Stirnhälfte. Da war die Haut aufgeplatzt, und von der Wunde hatte sich ein dünner Blutfaden
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