Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Truppe rund 100.000 wehrlosen Halutern gegenüber, die sie durch anhaltenden Punktbeschuß ohne eigenes Risiko töten konnte.
    Andererseits verbot ihnen ihr Ehrenkodex, Wehrlose zu töten.
    Fazit: Sie hatten gesiegt, aber nichts gewonnen.
    Und kaum war ihm diese Erkenntnis gekommen, führten ihm die mit der BULLY gelandeten Gois drastisch vor Augen, was ein Rosebud-Effekt war.
    Zuerst war da nur ein Fauchen, Zischen und Röhren, das dem Akonen und den Gardisten verriet, daß rings um Rosebud City und innerhalb von Rosebud City hochkomprimiertes Gas freigelassen wurde.
    „Feststellen, woher das kommt!" ordnete der Akone ahnungsvoll an. „Und abstellen!"
    Doch da sah er bereits Hunderte von Gardisten benommen herumtorkeln - und endlich begriff er, was geschehen war: Das Schiff der GOI mußte einen Vorrat des gefürchteten Anti-Kodex-Molekül-Gases mitgeführt haben und blies es nun über den in Rosebud City versammelten 120.000 kodextreuen Galaktikern ab.
    „Zurückziehen!" schrie er. „Sofort zurückziehen!"
    Aber da war es schon zu spät.
    Die Wirkung griff bereits nach ihm selbst. Es war ein Gefühl, als verkehrten sich alle seine Gedanken und Gefühle schlagartig ins Gegenteil. Das wirkte sich anfangs so aus, daß er sich von allen Seiten durch geifernde Ungeheuer angegriffen fühlte und voller wahnwitziger Angst und Wut wild in der Gegend herumschoß.
    Bis sein Geist so stark umnachtet war, daß er ächzend zusammenbrach - als einer der letzten der 120.000 ...
     
    10.
     
    „Grauenhaft!" stieß Shindalar hervor. „So furchtbar hatte ich mir die Wirkung des Anti-KM-Gases nicht vorgestellt. Die Gardisten haben ja alle den Verstand verloren."
    „Für eine Weile", gab Elsande Grel zu. „Aber es geht vorüber - und es hinterläßt keine bleibenden Schäden. Julian Tifflor ist ja auch durch dieses Anti-KM-Gas von der Konditionierung durch die Kodexmoleküle befreit worden."
    „Es wird Zeit, daß wir den zweiten Teil unserer Mission in Angriff nehmen!" drängte Sid Avarit. „Kommst du mit, Paladin? Wie heißt du eigentlich wirklich?"
    „Aktun Orot", antwortete Hygorasch, ohne nachzudenken.
    „Aber das ist doch dein Tarnname", erklärte Sid. „Der galt nur, solange du als Haluter durchgehen konntest. Nachdem dein ,Sonnenbrand’ die Wahrheit ans Licht brachte, kannst du uns ruhig deinen Paladin-Namen verraten."
    „Paladin", sagte Hygorasch begriffsstutzig, denn auf diese Situation war er nicht vorbereitet worden - und ein Kontakt mit dem Herrn, so daß er hätte nachfragen können, war noch immer nicht möglich.
    „Stell dich doch nicht dumm!" grollte Ruler Gunnt ärgerlich. „Ich weiß, daß die Paladin-Roboter mit römischen Ziffern gekennzeichnet wurden. Soviel mir bekannt ist, war zuletzt Modell IV im Einsatz. Das muß aber schon fünfhundert oder sechshundert Jahre zurückliegen."
    „Ich bin Paladin VI", sagte Hygorasch schnell, um das leidige Thema zu beenden.
    Sid Avarit seufzte schwer.
    „Mit Wortgefechten können wir nichts gewinnen, Leute. Also, Paladin VI, willst du an der nächsten Mission teilnehmen?"
    „Selbstverständlich", antwortete Hygorasch, ohne zu ahnen, worum es ging. Aber er wollte auf keinen Fall weitere Fragen stellen und sich damit noch verdächtiger machen, als er vielleicht schon war.
    „Gut!" sagte Elsande Grel. „Start, Ruler!"
    Der epsalische Emotionaut ließ die SERT-Haube über seinen Schädel gleiten und steuerte und kontrollierte von da an die BULLY ausschließlich mittels seiner Gedanken.
    Das Schiff stieg den Hangarschacht empor, während sich oben der getarnte Schachtdeckel zur Seite schob, dann stieß es sich an dem hochkomprimierten Kraftfeld ab, das es unter sich aufgebaut hatte, stieg ohne eigene Kraft, und daher völlig lautlos bis weit über die Ionosphäre von Halut und schwenkte dort unter minimalem Einsatz rein chemischer Korrekturdüsen in den gleichen Orbit ein, in dem das Flaggschiff des Sothos, vier Elfahderschiffe und zwölf fast unbesetzte Gardistenschiffe um den Planeten herumfielen.
    „Vor uns befinden sich die GOMSTAR, die vier Elfahder- und elf Gardistenschiffe", berichtete Xrzach, nachdem er die Ortungsergebnisse ausgewertet hatte. „Die Aufmerksamkeit der Gegner scheint sich voll auf die Ereignisse in Rosebud City zu konzentrieren. Wir sind jedenfalls von keinem Fremdortungsimpuls getroffen worden."
    „Und damit unbemerkt geblieben", stellte Kunisch triumphierend fest.
    „Das ist eben der zweite Rosebud-Effekt", erklärte Elsande.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher