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1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter
Autoren: Unbekannt
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zeigte ein Pfeifsignal an, daß die Kapsel in die oberen Schichten der Atmosphäre des Planeten eindrang. Das Pfeifen kam allerdings von einem Signalgeber und nicht etwa von verdrängten Luftmassen. Außerdem gab es an der Landekapsel sowieso keine Außenmikrophone. Sie hätten keine Funktion erfüllen können.
    Es dauerte noch eine Weile, bis die dichteren Schichten der Atmosphäre erreicht waren.
    Nach und nach erloschen die Projektionen von Bildern der Umgebung. Zuletzt sah Hygorasch tief unter der Kapsel die Türme von Gewitterwolken aufsteigen. Durch einige Löcher erblickte er die Oberfläche eines Ozeans, dessen Wellen erstarrt zu sein schienen, was aber nur eine optische Täuschung war, hervorgerufen durch die große Höhe der Kapsel.
    Alles das vermochte er nicht mehr zu sehen. Dafür wurden elektronische Bilder der Kapsel sowie Daten an die Innenwandung projiziert. Sie informierten Hygorasch laufend über den Zustand seines Fahrzeugs, der sich von nun an ständig veränderte.
    Alles entsprach weitgehend dem Verhalten eines in eine Planetenatmosphäre eindringenden Meteors. Zuerst glühte er dunkelrot auf, dann immer heller. Teile lösten sich von ihm, anfangs winzige und später immer größere. Zuletzt brach er auseinander.
    Seine Teile stürzten in einen Ozean und versanken.
    Nur das Teil, in dem sich Hygorasch befand, versank nicht - zumindest nicht sofort. Es schwamm noch für einige Zeit auf den Wellen, eingehüllt in eine Dampfwolke.
    Als die starkwandige Innenzelle sich einigermaßen abgekühlt hatte, betätigte Hygorasch den Schalter für die Sprengöffnung. Ein hochbrisanter, aber gegen Hitze absolut unempfindlicher konventioneller Sprengstoff, der ins Metall der Innenzelle eingeschweißt war, explodierte mit dumpfem Krachen.
    Die Explosion zerlegte die Innenzelle in zwei gleich große Teile, die sich schnell mit Wasser füllten und versanken.
    Hygorasch ließ den Helm seines roten Kampfanzugs vorerst noch geschlossen.
    Nachdem er sich von den Gurten befreit hatte, aktivierte er das Gravojet-Aggregat seines Rückentornisters und flog dicht über den Wellen nach Osten.
    Dorthin, wo schon bald eine Entscheidung von galaktischer Tragweite fallen würde ...
     
    *
     
    Nach rund acht Stunden Flug über Wasser und über dampfende Dschungel und verdorrte Savannen sah Hygorasch den Berg. Er war von den Planetariern gleich so genannt worden, weil er der einzige Berg ihrer Welt war.
    Allerdings gab es ihn nur deshalb, weil er von Besuchern Haluts mitgebracht worden war. Es handelte sich um einen Eisen-Nickel-Meteoriten von der Form einer Pyramide, deren quadratische Grundfläche eine Kantenlänge von anderthalb Kilometern besaß. In sechshundert Metern Höhe war die Spitze abgeschnitten worden, so daß sie eigentlich nur noch ein Pyramidenstumpf war.
    Und darauf thronte ein achtzig Meter hoher Kuppelbau aus einem hellblauen, von innen heraus leuchtendem Material mit allen Eigenschaften einer Ynkelonium-Terkonit-Legierung und noch einigen Vorteilen mehr.
    Dieser Kuppelbau war eine Upanishad, getauft auf den Namen eines Haluters, der als größter Philosoph seines Volkes galt.
    MOJUG TORBED!
    Hygorasch landete auf der Lichtung eines Wäldchens, klappte seinen Kugelhelm zurück und schaltete das Beatmungsaggregat an. Bald darauf spürte er, wie warme, saubere Luft über seine Zellen strich. Als er sie inkorporierte, schmeckte er ihren würzigen Duft. Er genoß ihn. Es war genauso, wie man ihm gesagt hatte.
    Nach einiger Zeit schritt Hygorasch auf seinen Säulenbeinen durch das Wäldchen. An seinem äußeren Rand blieb er stehen, fuhr die Augen ein Stück aus und drehte den halslosen Kuppelkopf.
    Weit und breit war niemand zu sehen. Offenbar war er etwas zu früh gekommen. Aber er zweifelte keinen Augenblick daran, daß alles so kommen würde, wie es vorausberechnet worden war.
    Die Haluter waren am Vortag aus dem Galaktikum ausgetreten - und zwar demonstrativ.
    Nur naive Gemüter konnten annehmen, daß sie das ohne schwerwiegende Gründe getan hatten. Sie würden sich entweder der Lehre vom Permanenten Konflikt öffnen und in Scharen zu ihrer Upanishad strömen, um sich zu Ewigen Kriegern ausbilden zu lassen - oder sie würden den Abriß der Upanishad und den Abzug aller Panisha fordern.
    Was von beidem geschehen würde, war Hygorasch egal. Ihn interessierte etwas anderes.
    Geduldig wartete er vier Stunden. Als sich bis dahin noch immer nichts getan hatte, überlegte er, ob er der Upanishad einen Besuch
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