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1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

1309 - Drei Leichen bis zum Teufel

Titel: 1309 - Drei Leichen bis zum Teufel
Autoren: Jason Dark
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geblieben war.
    »Ich kann nur raten.«
    »Dann tu es!«
    »Er hat gelacht auf seinem Weg zum Dachrand.«
    »Und weiter?«
    »Er hat so gelacht, dass es uns schon wehtat. Aber es brachte uns auch zum Nachdenken. Ich gehe davon aus, dass er sich auf einen Beschützer verlassen hat, und da habe ich einen bestimmten Verdacht.«
    »Sprich ihn aus.«
    Suko, Tanner und ich waren alte Freunde. Wir konnten uns gegenseitig vertrauen. Ich wusste auch, dass der Chief Inspector meine Angaben nicht missbrauchen würde. Er akzeptierte unseren Job und arbeitete oft genug mit uns Hand in Hand.
    »Denk daran, dass dieser Mensch zwei Priester getötet hat. Zwei Männer Gottes, wenn du so willst. Und wer ist der größte Feind Gottes und seiner Diener?«
    »Hä, der Teufel, sagt man. Die Hölle. Der Satan. Das Böse. Willst du noch mehr hören?«
    Ich lächelte. »Nein, denn besser hätte ich es auch nicht sagen können, alter Eisenfresser.«
    »Dann gehst du also davon aus, dass er es ist?«
    »Ich rechne damit.«
    Tanner schloss den Mund. Er stieß seinen Filzhut in den Nacken.
    »Nun gut«, fasste er zusammen. »Dann kann ich davon ausgehen, dass ich aus dem Schneider bin.«
    »So ungefähr.«
    »Und wo wollt ihr einhaken?«
    Suko antwortete ihm. »Zunächst mal müssen wir mehr über ihn wissen. Was wir haben, ist ja sehr mäßig.«
    »Er heißt Dario, das haben wir herausgefunden.«
    »Und wie seid ihr auf seine Spur gekommen?«
    Tanner begann zu grinsen. »Es war fast ein Zufall. Da gab es eine Frau, seine Geliebte oder Freundin. Sie heißt Hazel Smith. Durch sie wurden wir informiert.«
    »Was hat sie entdeckt?«
    »Sie hat einmal ein Telefongespräch belauscht. Nur wenige Sätze, aber die reichten aus.«
    »Dann war dieser Dario sehr unvorsichtig.«
    »Wie man’s nimmt, Suko. Er hat nicht damit gerechnet, dass diese Hazel italienisch versteht. Sie hat wohl mal einen Kursus mitgemacht oder wie auch immer. Jedenfalls reichten ihre Sprachkenntnisse aus, um eben diese Worte zu verstehen. Und da sie über die beiden Priestermorde in der Zeitung gelesen hatte, stand für sie fest, dass ihr Freund Dario damit zu tun hatte.«
    »Was hat sie denn genau gehört?«
    »Dass er sie zum Teufel geschickt hat. Zwei Gottesmänner. Zwei Hassobjekte.«
    »War das alles?«
    »Uns hat es gereicht.«
    »Gut. Da haben wir schon mal einen Namen.« Suko war noch nicht fertig. »Und diese Freundin oder Geliebte kannte nur seinen Vornamen und nicht den zweiten?«
    »Nein, den hat er ihr nicht gesagt. Sie sollte ihn nur Dario nennen.« Tanner zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe es ja nicht, aber ich bin auch keine verliebte Frau.«
    »Zum Glück«, fügte ich grinsend hinzu.
    »In dich würde ich mich sowieso nicht verlieben.«
    Wir lachten zu dritt, und es tat uns gut. Sehr schnell bekam uns der Ernst des Lebens wieder in den Griff.
    »Wollt ihr noch was wissen?«
    Ich nickte Tanner zu. »Ja. Mich würde interessieren, wie ihr auf Darios Spur gekommen seid.«
    Tanner senkte den Kopf.
    »Keine Antwort?«
    »Nur ungern.«
    »Sag sie trotzdem.«
    Er schaute sich um, ob man uns auch nicht hören konnte. Dann senkte er seine Stimme. »Dieser Besitzer des Hotels gehört zu unseren V-Leuten. Nach den Taten haben wir alle alarmiert und den Namen Dario durchgegeben. Der Killer war so unvorsichtig oder sich so sicher, dass er dem Hotelier Dario als Vornamen genannt hat. Nun ja, den Rest könnt ihr euch denken. Wir waren dann blitzschnell hier.«
    »Okay, aber jetzt ist er weg«, stellte ich fest, »und alles beginnt von vorn.«
    »Auch wenn es euer Bier ist«, sagte Tanner, »so möchte ich doch meine Unterstützung anbieten.«
    »Danke. Wir werden darauf zurückkommen. Aber wir gehen den Fall von einer anderen Seite her an.«
    »Von welcher?«
    »Irgendwie hängt auch der Vatikan mit drin. Ich schätze, dass unser Freund Father Ignatius mehr weiß als er zugegeben hat. Wir werden mit ihm reden müssen.«
    »Wenn ein Priester nicht reden will, sagt er auch nichts, John. Das weiß ich verdammt gut.«
    »Ich auch. Aber keine Regel ohne Ausnahme.«
    »Mal schauen.«
    Wir hatten eigentlich vorgehabt, mit dem Hotelbesitzer zu sprechen. Das ließen wir jetzt bleiben. Wenn der Mann für die Kollegen arbeitete, reichte es aus.
    Mittlerweile war es heller geworden. Auch die Stadt hatte ihren Schlaf abgeschüttelt. Am Himmel ballten sich die Wolken zusammen. Es würde bald zu regnen anfangen.
    Den Gedanken hatte ich noch nicht ganz zu Ende geführt, als bereits die
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