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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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der letzte voll da war.
    Beim Frühstück trat Ottokar ans Schwarze Brett und läutete mit der Kuhglocke. „Vor Beginn des Unterrichts ist Schulversammlung im Wohnzimmer!“ sagte er an.
    Kaum hatte sich die Ritterschaft dort versammelt, trat der Rex ein. Ottokar schloss die Tür.
    „Ihr wisst alle, was gestern noch passiert ist!“ begann der Rex.
    „Ein Feuerwerkskörper hat einen Menschen verletzt. Weiß jemand etwas davon, wo er herkommt, oder wie er dahin kam?“
    Niemand meldete sich, also hatte niemand etwas damit zu tun.
    „Ottokar und Stephan sind durch ihre Hilfsbereitschaft in Verdacht geraten“, fuhr der Rex fort. Der Lichtbildervortrag hat ihre Lage noch verschlechtert. Mancher Urlauber, der da bloßgestellt wurde, kann die beiden durch seine Aussage belasten und hat es, wie ich hörte, auch getan. Ich möchte nicht sagen aus Rache, sondern weil’s mit seinem Humor eben doch nicht so weit her ist. Wie schon öfter, wenn wir es mit der Umwelt zu tun hatten, nützt unsere Ehrlichkeit gar nichts. Die Polizei braucht Beweise. Bürgermeister Kress ist nicht unbedingt unser Freund. Bitte überlegt noch einmal genau, ob ihr nichts bemerkt habt, was einen Hinweis geben könnte auf den, der hinter allem steckt. Wir müssen ihn finden. Ohne Falsche zu verdächtigen. Die Zeit drängt! Das Ansehen von Burg Schreckenstein steht auf dem Spiel!“ Während des Unterrichts zeigte sich die Ritterschaft konzentriert wie selten. Allerdings nicht auf den Lernstoff.
    Die Burg ging vor! Alles andere erschien nebensächlich. In den Pausen standen überall Gruppen und vergegenwärtigten sich laut, was sie in den letzten Tagen getan und gesehen hatten. Vor allem im Wald und, soweit sie dort gewesen waren, in Wampoldsreute.
    Dampfwalze quetschte schwere Denkfalten auf seiner Stirn zusammen und sprach auch wie unter erhöhtem Druck:
    „Jemand hat doch das Denkmal weg. Und nachher war’s plötzlich wieder da. Dann kann’s eigentlich nicht sehr weit weg gewesen sein. Oder?“
    „Möglich“, meinte Mücke. „Der Größe nach müsste es durch eine Wohnwagentürgehen!“
    „Aber wer will schon ein Denkmal da drin, wo’s eh so eng ist?“ mokierte sich Strehlau.
    „Wir meinen ja nur, dass es theoretisch reinginge!“ antwortete Beni.
    Aus einem völlig anderen Blickwinkel sah der kleine Kuno die Sache. „Ich hab mal ein Buch gelesen, da war der Täter der, der sich am lautesten über die Tat aufgeregt hat.“
    „Das wäre der alte Kress!“ meinte der kleine Egon.
    „Oder einer von den Umweltverschmutzern!“ gab Dolf zu bedenken. „Die sind doch obersauer!“ Bis der Gong zum Mittagessen rief, war sich die Ritterschaft in einem Punkt einig: Weit weg konnte der Unbekannte nicht sein.
    Nach dem Essen stand die Post für die Ritter auf dem Postbrett. Jeder schaute, ob etwas für ihn dabei war und begab sich dann auf sein Zimmer. Doch heute gab es keine Ruhezeit, heute wurde weiterdiskutiert.
    Ottokar und Stephan setzten sich mit Pummel und Eugen auf die Bank vor dem Prinzengarten. „Denkt noch mal genau nach!“ drängte Stephan. „Ihr wart am meisten auf dem Campingplatz.“
    Pummel las in dem Brief, den er gerade bekommen hatte.
    Ottokar sprang auf. „Ich ruf Sophie an!“
    „Sag ihnen, sie sollen rüberkommen!“ rief Stephan ihm nach.
    Dann stieß er Pummel an. „Musst du jetzt unbedingt lesen?“
    „Moment“, brummte der stur. Auch Eugen las mit.
    „He! Was soll der Quatsch?“ herrschte Stephan sie an. „Ihr wisst doch, dass es auf jede Minute ankommt.“
    „Gleich“, sagte Eugen. „Ist doch von unseren Tanten.“
    „Hier.“ Pummel lehnte sich zurück und las vor: „...und wie geht’s auf dem Campingplatz? Sicher sehr voll inzwischen. Schreibt uns, wie das Konzert war. Hat sich das mit dem Denkmal aufgeklärt? Ist der Mann noch da, der nur manchmal kommt? Und was macht Kress, der alte Vollmond...?“
    „Welchen Mann meint sie?“ unterbrach Stephan.
    „Der sich so für uns eingesetzt hat, nach dem Konzert!“ antwortete Eugen.
    Stephan winkte ab. „Ach der! Mehr wissen eure Tanten also auch nicht.“
    „Halt!“ Pummel faltete den Brief zusammen. „Blumenkästen haben wir gesehen. Auf der Ufermauer. Die waren vorher nicht da.“
    „So ein Mist!“ Ottokar kam aus dem Durchgang. „Grad sind sie weg. Martina weiß auch nicht wohin.“ Da kam Fritz hinterhergewetzt, sein Fernglas in der Hand.
    „Vom Rosenfelser Hafen rudern zwei in Richtung Campingplatz!“ berichtete er. „Ich konnte sie
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