Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1296 - Wenn der Albtraum kommt

1296 - Wenn der Albtraum kommt

Titel: 1296 - Wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
will dich nicht noch länger quälen, aber du kannst gewiss sein, dass es zwischen uns wunderbar werden wird.«
    »Lass den Job sausen.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Bitte…«
    Er stand auf. Corinna bekam die Bewegung aus den halb geschlossenen Augen mit. Und jetzt, als er vor der Couch stand, zerriss auch der Zauber bei ihr. Die Realität hatte sie wieder. Diese verdammte Nüchternheit, der sie hatte entfliehen wollen. Dem Frust, dem Alleinsein. Sie fühlte sich gedemütigt und irgendwie auch beschädigt.
    Mit beiden Händen fuhr sie nervös durch die Haare. Sie hasste es, so erniedrigt worden zu sein. Ihr Nachbar stand neben ihr und lächelte auf sie nieder. Arrogant und widerlich. Er nahm sich das Recht.
    Er konnte es auch, denn sie war es gewesen, die sich wild benommen hatte.
    »Schon gut, Theo. Vergiss es. Der Augenblick, weißt du, das ist es gewesen.«
    »Nein, was denkst du? Ich werde es nicht vergessen. Ich werde auf dich noch zurückkommen, darauf kannst du dich verlassen und…«
    Die weiteren Worte wurden ihm von den Lippen gerissen, denn es war etwas eingetreten, womit keiner der beiden gerechnet hatte. Jemand hatte geklingelt. Der Ton der Klingel war durchdringend. Er drang bis in alle Zimmer des Hauses hinein.
    Theo schreckte zusammen, als hätte er einen Hieb bekommen. Dann spannte sich sein Körper. Er stand wie auf dem Sprung, und in seinen Augen leuchtete etwas auf, das der Frau Angst machte.
    »Erwartest du Besuch?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Wirklich?«
    »Hätte ich dich sonst eingeladen?«
    Es schellte zum zweiten Mal.
    »Los, geh hin. Öffne!« Er behandelte sie wie eine Leibeigene, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    »Was soll ich sagen?«
    »Schick ihn weg.«
    »Es kann nur jemand aus dem Ort sein.«
    »Ich weiß.« Wieder funkelten seine Augen so gefährlich. »Und kein Wort, dass ich hier bin.«
    Endlich stand sie auf. Corinna spürte die Weichheit in ihren Knien. Sie zitterte, und auf ihren Handflächen lag feuchter Schweiß. Die hektische Röte in ihrem Gesicht war einer fahlen Blässe gewichen.
    Und irgendwie ahnte sie, dass dieses Klingeln zu dieser Zeit nichts Gutes bedeutete…
    ***
    Melvin Harris hatte sich im Hintergrund gehalten. Wenn Corinna Scott die Tür öffnete, war er nicht zu sehen, aber er würde zuhören können, denn er stand im toten Winkel an der Hauswand.
    Melvin hatte sich sehr intensiv mit dem Fall und mit der Umgebung des Verdächtigen beschäftigt. So kannte er die Namen der nächsten Nachbarn, und auch der gesamte Ort war ihm sehr vertraut geworden.
    »Tut sich nichts«, murmelte ich.
    »Sie muss im Haus sein. Es brennt Licht.«
    »Ja, Mr. Harris. Ich hoffe nur, dass sie noch am Leben ist.« Nach diesem Satz klingelte ich zum zweiten Mal.
    Wieder musste ich warten, und diesmal hatte ich Erfolg, denn die Tür wurde geöffnet. Zugleich erhellte sich der kleine Flur jenseits der Haustür, und vor mir stand eine blonde Frau, die einen sehr kurzen Rock und einen ziemlich weit ausgeschnittenen Pullover trug und mich überrascht anschaute. Mir fiel ihr heftiges Atmen auf, aber ich war zunächst froh, eine lebendige Person vor mir zu sehen.
    Blitzschnell wurde ich gemustert. »Wer sind Sie?«
    »Guten Abend«, sagte ich sehr freundlich, »und entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie störe. Das ist sonst nicht meine Art, aber es ist sehr wichtig.«
    »Wieso?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe mich verfahren und möchte Sie bitten, mir zu erklären, wie ich wieder auf dem schnellsten Weg nach London komme. Auch das passiert noch immer. Trotz des Satellitensystems, das ich jedoch nicht besitze.«
    »Wo steht denn Ihr Wagen?« Sie hatte an mir vorbeigeschaut und ihn nicht gesehen.
    Ich wies an ihr vorbei in den Flur. »Auf der anderen Seite des Hauses.« Diese Antwort hatte ich mit Melvin Harris abgesprochen und hoffte, dass sie akzeptiert wurde.
    Corinna Scott nagte auf ihrer Unterlippe und nahm sich Zeit. Ich schaute an ihr vorbei und bemerkte, dass das Licht im Haus gedämpft war. Es gab gerade so viel Licht, wie man für ein Schäferstündchen benötigte.
    »Es ist ganz einfach«, sagte sie. »Sie müssen zusehen, dass Sie die Straße erreichen, die auch zum Bahnhof führt. Dort fahren Sie rechts ab und bleiben auf der Straße. Sie führt direkt bis nach London.«
    »Danke. Und wie komme ich auf die Straße?«
    »Meine Güte, fahren Sie durch das Dorf. Da werden Sie schon alles sehen. Sie sind ja nicht blind.«
    »Das stimmt.«
    »Sonst noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher