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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten
Autoren: Unbekannt
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große und überreich geschmückte Empfangshalle.
    Brausender Beifall von zirka 300 Shada schlug uns entgegen. Die Schüler waren überwiegend humanoid. Wahrscheinlich setzten sie sich größtenteils aus Nachkommen ehemaliger Freifahrer zusammen.
    Als der Beifall verebbte, trat aus dem rot erleuchteten Hintergrund der Halle Stalker hervor. Seine Augen leuchteten vor Freude, als er uns drei Shana erblickte, er umarmte uns und begrüßte uns überschwänglich.
    „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über eure Erfolge freue", erklärte der Sotho anschließend. „Wahrlich, ihr seid reif für die Absolvierung des neunten Schrittes! Kommt mit mir in den Dashid-Raum und empfangt ESTARTU, damit die Größe und das Wissen der unvergleichlichen Superintelligenz auf euch übergeht!"
    „Wie ist das zu verstehen, wir sollen ESTARTU empfangen?" erkundigte sich Domo, während wir dem Sotho in die Tiefe der Upanishad folgten.
    „Ihr werdet ESTARTU einatmen", antwortete Stalker verklärt.
    Ich war ein wenig verwirrt, denn ich vermochte nichts damit anzufangen, daß wir ESTARTU einatmen würden. Aber da ich dem Sotho vertraute, verzichtete ich auf Fragen und wartete statt dessen auf den entscheidenden Augenblick.
    In der 10. Subetage verließen wir den Antigravlift und gingen einen Korridor entlang. Es ähnelte alles sehr der Tschomolungma, nur war es größer, wuchtiger und erhabener.
    Am Abschluß des Korridors blieb.
    Stalker stehen, drehte sich nach uns Shana um und rief verzückt: „Der Dashid-Raum mit dem Attar Panish Panisha!"
    Hinter ihm öffnete sich ein Schott. Stechend blaues Licht flutete heraus und blendete uns. Aber bald milderte es sich ab, so daß wir die Augen wieder öffnen konnten.
    Stalker schritt mit federndem Gang bereits in den Dashid-Raum hinein. Ich beeilte mich, ihm zu folgen. Nur nebenbei nahm ich wahr, daß meine Kampfgefährten an meiner Seite blieben.
    Kaum hatte ich ein paar Schritte in den relativ kleinen Raum hineingetan, blieb ich stehen und musterte die auf einem schneeweißen Podest stehende Statue.
    „Der Attar Panish Panisha!" flüsterte Stalker ehrfürchtig, blieb vor der Statue stehen und reckte beide Arme in die Höhe, während er den Kopf senkte.
    Ich war enttäuscht.
    Unter dem Attar Panish Panisha hatte ich mir eine Art Super-Stalker vorgestellt Doch was ich sah, war überhaupt kein Wesen wie Stalker. Es hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihm und seinen Panisha.
    Es war auch nicht die Statue eines Menschen, obwohl es von hominider Gestalt von etwa 2 Metern Größe war. Das Gesicht jedoch war absolut nichtmenschlich. Es war ein bißchen in die Länge gezogen, so daß die Mundpartie eine Kleinigkeit vorsprang. Der Mund selber bestand aus drei Schlitzen, die zusammen eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Dritten-Weg-Symbol ESTARTUS aufwiesen. Links und rechts von ihnen stachen zwei Bündel feiner, kristallin wirkender langer Nadeln ab. Was sie darstellen sollten, war mir ein Rätsel.
    Stalker senkte die Arme und stolzierte zur Seite, um uns den vollen Ausblick auf die Statue zu gewähren.
    „Der Eigenname des Attar Panish Panisha war Oogh ar Tarkan", erklärte er pathetisch. „Er war der Begründer des Permanenten Konflikts und der erste Ewige Krieger. Innerhalb der Mächtigkeitsballung von ESTARTU schmückt sein Standbild alle Upanishada. Niemand, der mit den Gesetzen des Kodex in Berührung kam, geht an ihm vorüber, ohne ihm seine Reverenz zu erweisen."
    Er schien zu erwarten, daß wir der Statue ebenfalls unsere Reverenz erweisen würden, wie er es getan hatte. Aber weder meine Kampfgefährten noch ich rührten uns. Ich fühlte mich außerstande, Stalkers diesbezügliche Erwartung zu erfüllen, denn ich war durch das undefinierbare Aussehen der Statue verunsichert und meinen Gefährten ging es anscheinend ebenso.
    „Ich verstehe euch, meine Freunde", erklärte Stalker nach einer Weile, in der ich beklemmende Unbehaglichkeit verspürt hatte, verständnisvoll. „Normalerweise erreicht ein Schüler euren Status nur nach vieljährigem Praktikum. Nur bei euch habe ich eine Ausnahme gemacht, weil die Umstände es rechtfertigten. Aber es ist klar, daß bei einer Blitzausbildung verschiedene Dinge zu kurz kommen müssen, so daß ihr euch manchmal verunsichert fühlen werdet. Das ist aber unwesentlich. Wesentlich ist, daß ihr alle Schritte absolvieren werdet - und sobald ihr ESTARTU eingeatmet habt, werdet ihr reif für den zehnten Schritt sein."
    Mit einladender
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