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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch!
Autoren: Jason Dark
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Die Männer hielten sich an Tanners Anweisungen und tauchten nicht wieder auf, aber der Chief Inspector wollte auch nicht so einfach nachgeben. Vor Erpressern kuschen, das war nicht sein Fall.
    Mit einer ungeduldigen Bewegung schüttelte er den Kopf. »Wir werden uns zurückziehen, Glenda. Sie bleiben im Hintergrund, aber ich sage meinen Männern Bescheid.«
    »Und dann?«
    »Sie sollen sich an strategisch günstigen Stellen trotz allem aufbauen. Sie haben den Vorteil der Dunkelheit. Da…«
    »Irrtum, Mr. Tanner. Eine Justine Cavallo ist ein Geschöpf der Nacht. Es sieht auch in der Finsternis.«
    »Trotzdem können wir das nicht zulassen. Wir…«
    Sie stieß ihn in die Seite. »Da ist John!«
    Tanner schaute zum Transporter hin. In der offenen Tür war der Geisterjäger erschienen und winkte ihnen mit beiden Händen zu. Hinter ihm stand Justine Cavallo.
    »Tanner?«
    »Ich höre dich, John!«
    »Du musst mir einen Gefallen tun!«
    »Welchen?«
    »Hol den Mann her, der Jordan die Handschellen angelegt hat. Er soll sie auch wieder aufschließen. Es muss schnell gehen, verstehst du? Zu viel steht auf dem Spiel.«
    »Okay, ich gehe.«
    »Und dann noch eins.«
    »Ja…?«
    »Schick Glenda Perkins zu uns.«
    Tanner sagte nichts. Er war auch nicht besonders überrascht. Irgendwie hatte er mit einem derartigen Vorschlag gerechnet. Aber er sah, dass Glenda zusammenzuckte. Einen Kommentar gab sie nicht ab, doch Tanner entnahm ihrem Gesichtsausdruck, wie es in ihrem Innern aussah.
    »Wollen Sie nicht?«, fragte er.
    »Ich muss.«
    »Wäre besser.«
    Sie gestattete sich ein Lächeln. Sie zwinkerte mit den Augen. Sie dachte daran, dass sie sich schon einmal als Geisel in den Klauen der blonden Bestie befunden hatte.
    »Gut, Mr. Tanner, ich gehe…«
    Sie wartete keine Antwort des Chief Inspectors ab und machte sich mit zittrigen Knien auf den Weg zum Wagen…
    ***
    Mein Herz schlug schon schneller, als ich Glenda auf mich zukommen sah. Auch ich dachte an die alte Fabrikhalle, die zu Glendas Gefängnis geworden war. Dort hatte sie an einem Flaschenzug gehangen und war zu einer regelrechten Beute der blonden Bestie geworden.
    Sollte sich das in ähnlicher Form wiederholen? Es wies alles darauf hin, es gab auch keine andere Möglichkeit für Glenda. Das Heft hielt wieder einmal die Cavallo in der Hand, aber diesmal lief es nicht so glatt, denn auch sie hatte Probleme.
    »Wie brav sie ist, deine Glenda«, flüsterte mir Justine ins Ohr. »Sie weiß genau, was auf dem Spiel steht.«
    »Was willst du von ihr?«
    »Mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Es war noch zu dunkel, um Glendas Gesicht zu erkennen. Aber ich ahnte, welche Gedanken sie beschäftigten. Tanner hatte sich zurückgezogen, um den Mann mit dem Schlüssel zu suchen.
    Als Glenda das Fahrzeug erreicht hatte, schaute sie zu mir hoch. Sie zwang sich zu einem unechten Lächeln. Um ihre Mundwinkel herum zuckte es. Bestimmt hatte sie Mühe, die Tränen zu unterdrücken. In ihrem Innern musste ein Sturm toben, und ich machte ihr Platz, damit sie in den Wagen steigen konnte.
    Justine blieb immer dicht hinter mir. Bisher war es genau nach ihren Vorstellungen gelaufen, ich aber wusste, dass es nicht so bleiben konnte. Sie sollte nicht gewinnen. Ich wollte, dass sich der Spieß drehte.
    »Du kannst dich zu den beiden anderen Typen da stellen, Glenda. Aber mach keinen Stress. Denk an die alte Fabrik. Du weißt, wer von uns beiden die Stärkere ist.« [1]
    »Ich habe verstanden.«
    »Gut, dann warte ab.«
    Glenda lächelte dem Reporter und der Fotografin zu. Sie wollte ihnen Mut machen, obwohl es ihr selbst nicht gut ging und keiner von uns wusste, wie sich die Dinge entwickeln würden.
    Es galt jetzt, abzuwarten, bis Tanner oder der Polizist den Schlüssel brachten. Wieder kam ich mir vor wie auf einer Insel. Um uns herum war die normale Welt verschwunden. Ich kam mir sehr allein vor, obwohl die anderen um mich herum waren. Ich wusste nicht, wie die Pläne der blonden Bestie aussahen, aber mir war schon klar, dass ein gewisser Casey Jordan eine wichtige Rolle spielte.
    Der ergriff das Wort. »Ich will dir nichts vorschreiben, Justine, aber warum trinkst du nicht ihr Blut, verflucht?«
    »Warum habe ich deines nicht getrunken?«
    »Ich habe dich aber darum gebeten.«
    »Klar. Nur brauche ich dich und deine Kunst. Und bei Sinclair könnte es ähnlich sein.«
    Wieder hatte sie in Rätseln gesprochen. Sie könnte mich brauchen? Was lief da ab? Wie sah die Zukunft aus? War es
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