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1287 - In der Kalmenzone von Siom Som

Titel: 1287 - In der Kalmenzone von Siom Som
Autoren: Unbekannt
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Versteck zur vollen Größe auf.
    „Bist du übergeschnappt?" kreischte Susa.
    „Mitnichten", antwortete der Cyborg gelassen. „Es handelt sich um Schnecken. Und die sind bekanntlich taub und stumm. Bei dieser Sorte scheint es sich zudem um ein Völkchen zu handeln, das auch noch blind ist."
    Jo Polynaise behielt recht. Die beiden Fremden setzten ihren Weg unbeirrt fort, ohne von ihm Notiz zu nehmen.
    „Da brat mir doch einer einen Haluter!" staunte Luzian Bidpott.
    „Leider keine Szene", meinte seine Geliebte, „die ich in meinem Bestseller verwenden könnte."
    „Achtung!" erklang eine harte Stimme. „Ich wende mich an den Tormeister und alle seine Torhüter. Hier sprechen die Shada des Kriegers Ijarkor. Es befindet sich unbefugt ein Gorim innerhalb des Heraldischen Tores. Wer etwas von ihm entdeckt, möge dies bitte dem Hauptkommandostand melden. Unsere Bitte richtet sich insbesondere an die Nakken, denn vermutlich ist der Gorim in die technischen Sektionen eingedrungen. Setzt eure Sprech-Sichtmasken auf!"
    Die beiden Fremden hatten sich etwa zehn Meter von Jo Polynaise entfernt, aber sie reagierten auch jetzt nicht.
    „Deckung!" rief Susa Ail, und Jo gehorchte.
    Am anderen Ende der Halle tauchte eine Gestalt auf. Gleichzeitig gingen in der Halle mehrere Lichter an.
    „Das ist doch ein Terraner!" Luzian war völlig aus dem Häuschen. „Ich kenne den Mann.
    Sein Name ist Sandro Andretta. Er gehört zur Besatzung des TSUNAMI-113. Also ist..."
    „Also ist er ein Shad", vollendete Susa den Satz. „Er trägt außerdem eine Shant-Kombination. Damit ist er unser Feind, auch wenn er ursprünglich ein Terraner war."
    Der Mann rannte auf die beiden Fremden zu und drückte ihnen kleine runde Scheiben auf die Köpfe. Aber die beiden reagierten auch jetzt nicht. Sie glitten auf ein größeres Aggregat zu, wo sie mit ihren kleinen Ärmchen verschiedene Schaltungen vornahmen.
    Sandro Andretta schrie etwas und rannte in der Richtung davon, aus der er gekommen war.
    „Nichts wie raus hier", verlangte Luzian Bidpott. „Wir sind entdeckt. Unsere Aufgabe wird schwieriger, als ich gedacht habe. Der Herr Krieger hat offensichtlich einige Shada abkommandiert, damit die Torweihe nicht gestört wird."
    „Nakken", dachte Susa laut, während Jo zum Doppel-Antigravschacht schlich. „Waren damit diese Taubstummen gemeint?"
    „Bestimmt", antwortete der Tiefenpsychologe. „Ich frage mich, welche Bedeutung diese blinden Vögel für das Heraldische Tor haben."
    Der Schacht nahm Jo Polynaise auf.
    „Blinde Vögel?" fragte Susa. „Ich würde sagen, blinde Schnecken."
    „Sie bedienen die technischen Anlagen des Tores", warf Jos Mikropositronik ein. „Also handelt es sich bei den Nakken um die Torhüter und damit um das eigentliche Bedienungspersonal."
    Sie erreichten ohne Hindernisse den schmalen Eingang, durch den sie in das Heraldische Tor eingedrungen waren.
    „Blinde, taube und stumme Schnecken als Kontrolleure eines Transmittertors?" Luzian biß sich auf die Lippen. „Das gibt doch keinen Sinn. Es sei denn..."
    „Sinn", antwortete Susa, während Jo in zwei Sätzen die Büsche erreichte. „Sie müssen über ganz andere Sinne verfügen, vielleicht über solche, die wir uns gar nicht vorstellen können. Die Anlagen, die sie bedienen, arbeiten ja in der fünften oder gar sechsten Dimension. Wir können von den dortigen Vorgängen nichts erfassen, denn da sind wir blind."
    „So blind, wie die Nakken es hier sind." Luzian nickte zustimmend. „So könnte es sein.
    Vielleicht können sie hochfrequente Hypersignale nach Art psionischer Kraftfelder erfassen."
    „Bestimmt ist es so."
    Sie atmeten erst auf, als sie sich unbemerkt wieder zwischen die Vironauten drängen konnten.
     
    2.
     
    Philobero, der Pailliare, der von Dokroed als Heraldiker bezeichnet worden war, schritt voran. Er suchte jede Gelegenheit, um den beiden Permitträgern und ihren Frauen nicht in die Augen zu blicken. Sein Verhalten empfanden die vier Vironauten als lächerlich. Sie vermuteten eine krankhafte Eifersucht dahinter. Zumindest hatte Jennifer Thyron das gefolgert, und sie als Fremdrassenpsychologin war dazu noch am ehesten in der Lage.
    Hinter den vier Terranern schritten deutlich unbeschwerter der pailliarische Tor-Architekt Tarspanata und der Ingenieur Siromatur, der als technischer Bauleiter fungiert hatte.
    So hatte es aus den Medien verlautet, und so hatte es auch Dokroed bei einem der wenigen Kontakte der letzten Wochen verkündet. Den
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