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1279 - Die Jenseits-Pyramide

1279 - Die Jenseits-Pyramide

Titel: 1279 - Die Jenseits-Pyramide
Autoren: Jason Dark
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sah, war so überrascht, dass er zunächst nichts sagen konnte.
    Ich lief schnell näher. Meine Waffe war nicht zu übersehen, und das merkte auch der Typ mit der Frau auf der Schulter. Er zischte seinem Kollegen etwas zu, der sich daraufhin umdrehte und mich ebenfalls zu Gesicht bekam.
    Er sagte nichts. Nur sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er begriff nicht, dass plötzlich jemand vor ihnen stand und sie mit einer Waffe bedrohte.
    Ich hatte wirklich Platz genug, stand auf der recht breiten Fahrstraße und sah vor mir die beiden Entführer, die nicht wussten, was hier ablief.
    Mir fiel auf, dass sie irgendwie gleich aussahen. Das mochte an den hellen Mänteln liegen, die sehr lang waren und bis zu ihren Schienbeinen reichten. Auf mich wirkten die Mäntel wie Uniformen. Damit wollten die Kerle demonstrieren, dass sie zusammengehörten.
    »Runter mit der Frau!«, flüsterte ich scharf. »Aber vorsichtig. Ich möchte nicht, dass sie sich verletzt.«
    Die zwei schauten sich an. Sie überlegten, wie sie aus dieser Klemme herauskommen konnten. Das ließ ich nicht zu. Ich würde sie mir holen, ich wollte auch wissen, was hier ablief.
    »Es ist besser, wenn ihr gehorcht«, sagte ich.
    Der Mann, der keine menschliche Last trug, nickte seinem Kumpan zu.
    Der andere gehorchte und ging behutsam in die Knie. Er wollte wirklich nichts falsch machen, was ich hätte missverstehen können, denn die Waffe war nicht nur als bloße Drohung gedacht.
    Als er kniete, bewegte er seine Schulter, und die Frau rutschte daran herab. Sie landete auf dem Boden und wurde behandelt wie ein rohes Ei. Es lief alles zu meiner Zufriedenheit ab, und ich wartete nur darauf, dass sich der Typ wieder aufrichtete.
    »Sehr gut!«, lobte ich die beiden.
    »Und jetzt will ich wissen, warum ihr die Frau entführt hab.«
    Sie schauten sich an.
    Sie sagten nichts.
    Aber sie nickten sich zu.
    Ich wusste nicht, was diese Geste bedeutete.
    Einen ängstlichen Eindruck hatten sie nicht auf mich gemacht, und auch jetzt sahen sie aus, als hätten sie noch längst nicht aufgegeben.
    Ihre Mäntel waren zwar vorn geschlossen, aber nicht zugeknöpft. Es sah aus wie abgesprochen, als sie einen Schritt auf mich zukamen und dabei ihre beiden Mantelhälften öffneten, sodass ich auf ihre hellen Hemden schauen konnte.
    Sie waren nicht interessant, denn ich sah etwas ganz anderes. Mein Blick fraß sich an ihrem Schmuck fest, der vor der Brust hing. Es waren runde Scheiben, die an dünnen Ketten hingen. Das war wie bei mir mit dem Kreuz. Die Scheiben waren goldfarben. Sollten sie tatsächlich aus Gold bestehen, dann waren sie ein Vermögen wert.
    Sie taten auch nicht viel. Sie gingen einfach weiter. Sie kümmerten sich nicht um meine Waffe, und sie hielten ihre Blicke direkt auf mich gerichtet.
    Etwas passierte mit den goldenen Scheiben. Ich sah deutlich, dass sie ihr Aussehen verloren. Zwar blieb die Form bestehen, aber die Farbe änderte sich. Sie wurde intensiver. Plötzlich fingen beide Scheiben so stark an zu strahlen, dass sie mich blendeten.
    Im ersten Moment wusste ich nicht, wie mir geschah. Ich befürchtete Schlimmes, weil ich die Augen schließen musste. Ich hätte jetzt schießen können, aber das tat ich auch nicht, denn sie griffen mich ja nicht direkt an. Ich ging stattdessen zurück, um Distanz zwischen uns zu bringen.
    Ich hatte den Kopf dabei zur Seite gedreht, weil es einfach unmöglich war, in das grelle Licht hineinzuschauen.
    Nicht nur das verdammte Licht behinderte mich, es war da noch etwas anderes, was mir Probleme bereitete.
    Das Licht verursachte Schmerzen. Es brannte auf meiner Haut. Es war so stark wie der Strahl einer Sonne, den jemand durch ein Brennglas schickt.
    Ich hörte sie flüstern und auch lachen.
    In meiner Verzweiflung drehte ich mich herum, sackte dabei in die Knie, entging den Strahlen für einen Moment, riss die Augen wieder auf und sah den Mann im langen Mantel auf mich zuspringen.
    Er kam wie ein helles Gespenst. Die Scheibe leuchtete golden. Sie glühte.
    Sie strahlte ihre Energie ab, die mir Probleme bereitete. Ich hielt meine Waffe noch immer fest. Den ersten Schuss fegte ich gegen die Decke. Ich wollte sie zumindest warnen, und tatsächlich glitt der Typ vor mir zur Seite.
    Die Blendung verschwand für einen kurzen Moment, den ich nutzte und mit einer schnellen Drehbewegung wieder stand. Meine Augen brannten, aber es brannte noch etwas anderes. Es war der Gegenstand, der tiefer hing.
    Mein Kreuz!
    In diesem Augenblick wurde mir
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