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1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan
Autoren: Unbekannt
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mittels des Tiefenfahrstuhls existiert nicht mehr. Wir haben gerade noch rechtzeitig gehandelt."
    „Dann ist es gut", sagte Tress. „Stürzen wir uns auf die Absicherung der Rettungsinseln!"
    Plötzlich tauchte zwischen den Lordrichtern eine kleine, schwarzbraune Gesalt auf. Sie zeigte mit beiden Armen anklagend auf Atlan und Salik.
    „Glaubt ihnen nicht!" schrillte sie. „Sie treiben falsches Spiel. Sie sind Grauleben, aber sie handeln gegen die Interessen des Tiefenlands!"
    „Woher willst du das wissen, Zwerg?" zischte Lordrichter Ffrigh. „Du brauchst Beweise!
    Wo sind sie?"
    „Ich werde sie erbringen, verlaßt euch darauf!"
    Im nächsten Augenblick war er aus dem Saal verschwunden, in dem sie sich aufhielten.
    „Ein Verrückter!" Wraihk wandte sich den Transmitteranlagen zu. Unter den Lordrichtern genoß er hohes Ansehen aus dem Grund, weil er das Transmittersystem der Jaschemen unter seine Kontrolle gebracht hatte, lange bevor die WAND des Kyberlands zusammengefallen war.
    „Wieso ein Verrückter? Alle seines Volkes werden so sein", meinte Hjorrkenrott.
    Atlan und Salik schwiegen. Sie hatten beide die unauffällige Handbewegung gesehen, mit der Krart den Zwerg hinausgescheucht hatte.
    Die beiden neuen Lordrichter warfen sich einen kalten, unauffälligen Blick zu.
     
     
    6. Stunden der Wahrheit
     
    Wochen und Monate waren vergangen. Gnarrader Blek hatte sich nicht darum gekümmert. Manchmal hatte er sich nach seiner Schaukel gesehnt, um in ihrer Formenergie zu baden und frische Kräfte zu sammeln. Jedes Mal hatte er Energie von den silbernen Strömen erhalten. Er hatte dann seinen Wunsch vergessen und weiterhin mit den Dimensionsspendern gearbeitet.
    Der Einsame der Tiefe hatte jedes Orientierungsvermögen innerhalb der Dimensionsräume verloren. Er hatte sein Bewußtsein voll in die Ströme integriert. Ohne dieses Verhalten wäre es nicht möglich gewesen, alles so zu steuern, wie es geschah.
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sich alles eingespielt.
    Informationen über die Evakuierung! verlangte der Einsame. Ein sich verzweigender Strom floß rasch zur Seite und machte einem Informationsfluß Platz, der die gewünschten Informationen enthielt.
    FÜNFUNDNEUNZIG PROZENT ALLER TIEFENBEWOHNER SIND EVAKUIERT. DIE TECHNISCHEN ARBEITEN AN DEN RETTUNGSINSELN SIND ABGESCHLOSSEN.
    DER LETZTE KONTAKT ZWISCHEN LETHOS UND DEN BEIDEN LORDRICHTERN DATIERT VOM 15. SEPTEMBER.
    Keine weiteren Kontakte? Gnarrader Blek wunderte sich.
    KEINE. LETHOS HÄLT EINE INFORMATION ZURÜCK. DAS HOLT EBENFALLS. ES LIEGT IM BEREICH DES DENKBAREN, DASS DIE BEIDEN RITTER PROBLEME MIT DEM GRAULEBEN HABEN. PERSÖNLICHE PROBLEME.
    Das war es also. Von Anfang an hatte er mit einer solchen Möglichkeit gerechnet. Von Anfang an hatte er gewußt, daß nicht alles so glatt laufen würde, wie die RZI es sich erträumten.
    Ja, Träumer sind sie, dachte der Einsame. Aber ich habe sie verstehen gelernt. Sie mußten die Entscheidungen so treffen, wie sie es taten. Sie hatten keine andere Wahl.
    Auch jetzt gibt es nur diesen einen Weg. Und sie müssen ihn durchstehen. Es dauert alles schon wieder viel zu lange. Und je länger es dauert, desto größer wird die Fehlerquote in den Entscheidungen der RZI. Warum habe ich das alles eigentlich früher nie erkannt?
    Diese Wahrheiten? Warum habe ich die Raum-Zeit-Ingenieure immer für Verräter und Versager gehalten?
    Die Dimensionsspender enthielten sehr wohl die Wahrheit über all das, was sich jemals im Tiefenland ereignet hatte. Sie konnten ihm jederzeit Auskunft darüber geben. Aber er hatte sie nie zu solchen Dingen befragt. Und doch hätte das Wissen darüber die gesamte Entwicklung der Tiefe beeinflussen können. Es hätte dazu geführt, daß die Jaschemen sich besonnen hätten. Sie hätten wieder mit den RZI zusammengearbeitet und wären sogar in die Lichtebene zurückgekehrt.
    Hört ihr mich? dachte der Einsame. Wir Jaschemen haben uns am Tiefenland versündigt. Wir haben uns verkrochen. In unserem Zorn sahen wir nicht, daß es uns nur gemeinsam möglich gewesen wäre, das Grauleben zu besiegen. Gemeinsam und mit Hüte des Neutrums, das es immer gab. Wir Jaschemen sind nicht besser als ihr RZI. Hört ihr es? Wollen wir endlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen?
    Lange Zeit - in Wirklichkeit jedoch höchstens Sekunden - wartete er auf die Antwort. Die RZI befanden sich irgendwo in den Dimensionsräumen und nahmen letzte Feinjustierungen an jenen Spendern vor, die direkt mit der
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