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1239 - Bilderbuch des Schreckens

1239 - Bilderbuch des Schreckens

Titel: 1239 - Bilderbuch des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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Kopf, gab seltsame Laute ab, die an ein Quietschen erinnerten, wollte wieder hüpfen, doch dazu ließ es Suko nicht kommen. Die Kopfschmerzen, die ihn jetzt noch quälten, reichten ihm völlig aus, und deshalb schlug er aus dem Handgelenk zu.
    Der Kobold wurde nicht getroffen. Die drei Riemen huschten dicht an ihm vorbei und erwischten die Innenwand.
    Suko hörte noch das Klatschen, als sie aufprallten, dann wurde die kleine Welt um sie herum zerstört.
    Plötzlich schrie der Kobold auf. Es war kein menschlicher Schrei. Er glich eher einem Zirpen. Zugleich zogen sich die Innenwände der Kugel zusammen wie eine alte Haut. Licht zuckte über sie hinweg, das aussah wie kleine Feuerzungen, die blitzschnell zubissen und den Kobold erwischten.
    Er schrie wieder.
    Aber diesmal war er umhüllt von einem grünlichen Fla mmenvorhang. Er umwirbelte und umtanzte ihn. Suko sah, dass er darin regelrecht zerschmolz, ebenfalls wie die Kugel, in der er sich stets bewegt hatte. Die Figur, die aus einer anderen Welt gekommen war, wurde wieder in diese zurückgeschle udert oder ganz vernichtet.
    Suko passierte jedoch nichts. Die Flammen taten ihm nichts.
    Sie löschten einfach nur den Kobold aus, zerstörten auch die Kugel restlos, und er spürte unter sich den normalen Druck eines ebenfalls normalen Bodens und nicht mehr die Krümmung der Kugel.
    Aber es war noch mehr geschehen. Suko kam sich vor wie jemand, der von einem Gefängnis in ein anderes gelangt war, denn er lag nicht mehr im Freien, sondern in einem Verlies, in dem ein seltsames Dämmerlicht herrschte.
    Eine Mischung aus geisterhaftem Grün bis hin zu einem schwachen Grau. Geisterfarbe.
    Und in dieser Umgebung hielten sich Gestalten auf, deren Anblick Suko staunen ließ…
    ***
    Jemand schien die Zeit gestoppt zu haben. So bekam Suko die Gelegenheit, sich umzublicken, ohne dass ihm jemand etwas tat.
    Es gab einen Jungen!
    Das musste Tommy sein. Er stand vor einer Gestalt, die schrecklich aussah, aber er hatte sich jetzt gedreht, um Suko anzublicken. Die Gestalt, zu der sich der Junge zuvor gewandt hatte, hätte Suko beinahe für eine Kopie des Schwarzen Tods gehalten, bis ihm beim zweiten Hinsehen auffiel, dass deren Skelettkopf nicht schwarz war, sondern die Farbe des normalen Gebeins besaß.
    Das Skelett hockte vor einem Tisch und hielt ein Buch aufgeschlagen in seinen Knochenhänden. Hinter ihm befand sich eine Wand, die an einer bestimmten Stelle einen breiten Riss zeigte, der in seinem gesamten Ausmaß mit alten Büchern gefüllt war.
    Suko stach sofort die Parallele zum Zimmer des Jungen ins Auge. Auch dort hatte er viele Bücher gesehen, und hier verteilten sie sich ebenfalls in dem Regal.
    Das Skelett war nahe. Dennoch kam Suko es weit entfernt vor. Es war nicht auszuschließen, dass es sich in einer anderen Welt befand, von der ein Tor geöffnet worden war.
    Der Inspektor versuchte es mit einem Lächeln, als ihn der Junge anschaute, aber Tommy erwiderte die Geste nicht und presste nur seine Lippen zusammen.
    Es standen ja noch drei andere Gestalten in seiner Nähe. Der Spiegelmann hielt sich im Hintergrund, als wäre er derjenige, der zunächst auf einen Befehl wartete.
    Andere standen ihm näher.
    Die Hexe mit dem roten Gesicht. Ihr Körper war von Lumpen umhüllt. Sie trug sogar ein Kopftuch und passte so perfekt in das Bild hinein, das sich die Menschen immer von ihr gemacht hatten. Und sie war tatsächlich auf einem Besen geritten, aber den hielt sie jetzt fest wie einen langen Stock, auf den sie sich stützte.
    Das Gesicht war wirklich hässlich. Eingefallen, knochig, eine dünne Haut, eine gekrümmte Nase, auf der die Warze allerdings fehlte. Dafür malte sie sich auf dem vorspringenden Kinn ab, das sehr eckig wirkte, da die Rundung an seinem Ende völlig fehlte.
    Eine rote Haut, die sich veränderte, mal stärker und mal schwächer leuchtete. Aber auch die Hexe tat nichts und beobachtete den Eindringling nur.
    Dann gab es noch den Waldmann!
    Suko war davon überzeugt, dass der Waldmann ihn zwei Mal niedergeschlagen hatte. Er war jemand, der sich anpassen konnte. Eine menschliche Gestalt, um die sich ein Dress aus Blättern zusammengelegt hatte. Ein Gesicht wie eine alte Baumwurzel mit kleinen, glitzernden Augen. Der Mund war ein Spalt und sah aus, als wäre er in das Wurzelholz geschnitzt worden.
    Und die Gestalt war bewaffnet. Die Finger der Hände umklammerten zwei Knüppel. Krumme Stöcke, abgeschnitten von langen Ästen, aber durchaus schwer und verdammt
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