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1239 - Bilderbuch des Schreckens

1239 - Bilderbuch des Schreckens

Titel: 1239 - Bilderbuch des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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mir denn jetzt den Spiegelmann ab?«, fragte ich, bevor ich stehen blieb.
    »Ich glaube dir mittlerweile alles, John.«
    »Oh - danke.«
    Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass sich der Kuge lmann zurückziehen würde, doch er war einfach zu neugierig auf uns und hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Auch in den folgenden Sekunden passierte nichts dergleichen, aber der Kobold nahm uns zur Kenntnis, und das zeigte er uns auch.
    Sein rundes Gesicht bewegte sich. Zugleich begannen die roten Augen zu strahlen, und einen Moment später zog er seine Lippen in die Breite, sodass das gesamte Gesicht einen kasperhaften Ausdruck bekam. Ich fragte mich, ob ich je schon einen Menschen gesehen hatte, der es schaffte, seinen Mund derart in die Breite zu ziehen. Dabei blieb es nicht. Plötzlich trat das Gegenteil ein, denn da zog er ihn nämlich zusammen.
    Er spitzte ihn so, dass aus seinem Mund ein Mündchen wurde, das er dann öffnete, als sollten wir in das kleine Loch hineinschauen.
    Dann schnellte etwas aus seinem Mund hervor. Automatisch zuckten wir zur Seite, auch wenn es noch ein Hindernis zwischen ihm und uns gab.
    Das war dann aber nicht für das vorhanden, was aus dem Mund flog. Es durchbrach das Hindernis ohne es zu zerstören, und ich erhielt einen Schlag mitten auf die Stirn.
    Ich hatte noch gesehen, dass es ein grüner Ball war, vielleicht so groß wie ein Golfball und ebenfalls so schwer, denn der Treffer war alles andere als angenehm gewesen.
    »Blattschuss«, kommentierte Suko. Noch in seine Antwort hinein hörten wir das schrille Kichern des Kobolds, der zugleich seine Beine trampelnd bewegte, sodass wir mitbekamen, wie schnell und geschickt er sich in und mit der Kugel bewegen konnte.
    Bevor wir uns versahen, hatte er schon eine gewisse Distanz zwischen uns gebracht, und er ließ sich auch nicht durch die Bäume stören, die er geschickt umrundete. Die Kugel tanzte über den Boden hinweg, und der Kobold bewegte seine Beine ähnlich schnell wie ein Hamster seine in einem Laufrad.
    Ich tastete meine Stirn ab und merkte, dass sich dort eine kleine Beule gebildet hatte. Nicht besonders schlimm. Da hatte ich schon andere Schläge einstecken müssen.
    Suko hatte schon die Verfolgung aufgenommen, blieb aber stehen und drehte sich um.
    »Willst du auch hinterher?«
    »Klar doch.«
    Der Kobold in der Kugel war schnell, aber nicht schneller als wir, denn wir holten auf, auch wenn wir mit dem manchmal feuchten und schlüpfrigen Boden unsere Probleme hatten.
    So wie wir gingen, tanzten auch die Strahlen der beiden Leuchten durch die Dunkelheit. Sie zuckten, sie huschten, sie waren manchmal wie Speere, aber es gab nicht nur ihr Licht.
    Weiter vorn, wo der Wald aufhörte, da glaubte ich, Licht in der Dunkelheit zu sehen, das durchaus von einem Haus stammen konnte.
    Darüber dachte ich nur einen kurzen Augenblick nach, dann war der Kugelmann wichtiger. Sein Gerät hüpfte über den Boden hinweg. Er selbst tanzte in ihm wie ein kleiner Derwisch, und wir hatten noch immer nicht gesehen, woher das Licht kam, das die Kugel ausfüllte. So etwas wie Lampen gab es dort nicht.
    Suko hatte einen größeren Vorsprung bekommen. Ich sah, wie er über einen Graben sprang. Mit den nächsten beiden Sprüngen musste er die Kugel erreicht haben, als er plötzlich in der Bewegung zusammenzuckte. Für mich sah es so aus, als hätte er sich nur geduckt, aber das Ducken ging weiter, und plötzlich war er verschwunden, weil er mitten auf dem Waldboden lag.
    Sofort blieb ich stehen!
    Für mich stand fest, dass sich Suko nicht einfach fallen gelassen hatte. Er war auch nicht nur gestolpert. Es hatte ihn einfach erwischt, und zwar von außen.
    Dem Kobold in der Kugel war das egal. Ich sah noch seine heftigen Trampelbewegungen, dann hatte ihn der Wald verschluckt. Auch das schwache Licht verschwand.
    Suko lag noch immer dort, wo er hingefallen war. Ich überstürzte nichts und ging vorsichtig näher. Dass er nichts tat, wunderte und ängstigte mich zugleich. Entweder hatte es ihn schwer getroffen oder er spielte den Bewusstlosen nur.
    Der bleiche Strahl wanderte auch durch die Umgebung. Ich ließ die kleine Lampe in meiner Hand kreisen, um möglichst viel Helligkeit in die Umgebung zu bringen, aber irgend welche Feinde waren nicht zu sehen. Dann war ich so nahe an Suko herangekommen, dass ich sein leises Stöhnen hörte, und das klang mir nicht eben gespielt. Er hatte sich mittlerweile auf die Seite gedreht und stand dicht davor, aufzustehen.
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