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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie
Autoren: Jason Dark
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sich in seinem Hals abzeichnete. Sie war auch schräg in das Kinn hineingefa hren und hatte es zum größten Teil zerschmettert.
    Um diese Gestalt brauchte ich mich nicht zu kümmern. Ich drehte mich auf der Stelle und sah die andere Gestalt schon dicht vor mir. Sie hatte ihre Hände nach vorn gestreckt, um mich an den Schultern zu packen und dann zu Boden zu werfen.
    Mein Geschoss war schneller!
    Es raste durch die Lücke zwischen den beiden gestreckten Armen und hieb in den Kopf hinein. Die Hälfte der Stirn war plötzlich nicht mehr vorhanden, dann knickte die Horror-Gestalt ein und lag eine Sekunde später am Boden.
    So einfach war das! Oder so einfach konnte es sein. Es war auch nicht immer der Fall. Hier waren mir die Vampire praktisch ins offene Messer gelaufen, und ich hatte das Glück gehabt, entsprechend bewaffnet zu sein, denn mit normalen Kugeln wären sie nicht zu vernichten gewesen. Über Jahrzehnte hinweg hatten sie auf ihren Auftritt gewartet. Jetzt lagen sie auf dem nassen Boden, und drei Augenpaare bekamen mit, wie sie allmählich verfaulten. Da immer wieder die Ausläufer der über den Kai schwappenden Wellen anrollten, hatte es den Anschein, als würden die Reste schon jetzt weggespült.
    Ich drehte mich um und schaute zu den beiden Männern hin, die alles gesehen hatten. Sie hätten glücklich aussehen müssen, denn die große Gefahr war verschwunden. Aber sie standen nur da und staunten. Sicherlich hatten sie Fragen, die jedoch blieben ihnen in der Kehle stecken, und das Nichtbegreifen deuteten sie auch durch das Schütteln der Köpfe an.
    »Wie hast du das gemacht, Sinclair?«, fragte Tom Carry.
    »Geweihtes Silber.«
    Er stöhnte und staunte zugleich. »Wie im Roman?«
    »Ja.«
    »Und sie sind wirklich erledigt?«
    »Schau hin. Sie lösen sich auf. Das Wasser wird die Reste wegschwemmen.«
    Carry sah nicht hin. Er blickte Taggert an, der einfach nur auf der Stelle stand und seinen Kopf gesenkt hatte.
    »Ich kann hier nicht bleiben!«, sagte Tom Carry. »Ich werde gehen. Ich muss nach Hause…«
    »Okay, es wird wohl am besten sein.« Ich wollte ihm noch sagen, dass er seine Tochter mitnehmen konnte, aber von Amy war nichts zu sehen. Wenn sie sich hinter dem kleinen Lagerhaus aufgehalten hatte, dann wäre sie spätestens jetzt erschienen, da alles vorbei war. Aber sie kam nicht, und so ging ich davon aus, dass sie möglicherweise die Flucht ergriffen hatte und sich schon in der Gaststätte befand.
    Ich sprach mit Tom nicht über Amy, dafür hörte ich, wie Taggert sich an den Fischer wandte.
    Kevin fror und zitterte. Die Decke, längst nass geworden, war im Boot zurückgeblieben, und er hatte Mühe, bei seinen zittrigen Lippen überhaupt sprechen zu können.
    »Bitte - ich… ich… ich weiß nicht wohin ich gehen soll. Kann ich mit dir…«
    »Klar, du kommst mit.«
    »Danke.«
    Sie schauten mich an, um sich von mir eine Bestätigung zu holen, und ich nickte ihnen zu. »Okay, es wird wohl das beste sein, wenn ihr in der Gaststätte wartet.«
    »Was ist mit dir?«
    Ich lächelte Tom zu. »Für mich gibt es noch einiges zu erledigen. Die beiden alten Blutsauger waren das geringste Problem.« Mein Blick fiel auf das schräg im Wasser liegende Schiff. »Ich denke, da gibt es noch andere Aufgaben zu erledigen.«
    »Die Blonde?«, fragte Kevin.
    »Ja, die besonders«, sagte ich beim Wegdrehen. Weitere Blutsauger entdeckte ich nicht in der Nähe, und so ging ich davon aus, dass sich keine mehr an Land aufhielten.
    Ich aber wusste, dass der härteste Stress noch vor mir lag…
    ***
    Suko war ein Mensch, der wirklich schnell reagieren konnte.
    Zudem ein Kampfpaket, das sich vor keinem Gegner fürchtete.
    Er war der Mensch, der seine Hände und Füße perfekt einsetzte, aber es gab auch für ihn Grenzen.
    Die waren erreicht, als die Blonde auf ihn zuflog. Sie berührte die Stufen nicht, und bevor Suko reagieren konnte, prallte sie gegen ihn.
    Es war der Schlag, dem Suko nicht mehr ausweichen konnte.
    Er fiel zurück, prallte auf das nasse Deck und schlitterte dort mit dem Rücken über die Planken.
    Sekundenlang tanzte die Welt wie ein bizarrer Taumel vor ihm hin und her. Er wusste, dass er verloren war, wenn er einen Fehler beging. Die Peitsche hielt er längst nicht mehr fest. Sie lag irgendwo auf dem nassen Deck, aber er besaß noch die Beretta. Auch wenn er sich nicht mehr voll konzentrieren konnte, der Griff nach dieser Waffe glich bei ihm schon einem Automatismus, nur ließ ihn die andere Seite
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