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1235 - Das Mord-Phantom

1235 - Das Mord-Phantom

Titel: 1235 - Das Mord-Phantom
Autoren: Jason Dark
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drang das graue Licht des Abends, aber ich wollte nicht im Dunkel über eine mir unbekannte Treppe gehen, und deshalb nahm ich meine Leuchte zu Hilfe. Der Strahl war zwar nicht besonders breit, aber es reichte auch ein kurzes Hinleuchten aus, um mich erkennen zu lassen, dass die Treppe recht schmal und eng war. Sie bestand aus hellem, poliertem Holz.
    Es lag kein Teppich auf den Stufen, sodass es nicht leicht für mich war, die Treppe lautlos hoch zu steigen. An einem ebenfalls aus Holz gefertigten Geländer konnte ich mich festhalten und scha ffte es auch, die Schritte stark zu dämpfen.
    In der ersten Etage blieb ich stehen. Ein kleiner rechteckiger Flur, von dem drei Türen abzweigten, zwei auf der linken Seite, eine auf der rechten.
    Ich erinnerte mich daran, was mir Tim Wilde gesagt hatte. An der Tür zum Bad hing eine Wanne, und die entdeckte ich schon beim ersten Leuchten in die Runde.
    Daneben lag also das Schlafzimmer!
    Ich legte ein Ohr gegen das Holz und hörte nichts. Nach wenigen Sekunden wechselte ich meine Position, bückte mich und warf einen Blick durch das Schlüsselloch.
    War es dunkel?
    Ja und nein!
    Es gab im Schlafzimmer eine Lichtquelle, aber sie war so schwach, dass sie nicht den gesamten Raum ausleuchtete und leider auch nicht den Teil, der in meinem Blickfeld lag. Ich sah einen Teil des Betts und glaubte, die untere Kante zu erkennen.
    Eintreten oder den anderen Weg nehmen?
    Ich entschied mich für den Umweg. Zwischen Bad und Schlafzimmer existierte eine Verbindungstür, und durch sie wollte ich das Schlafzimmer betreten.
    Im Bad gab es ebenfalls ein Fenster, sodass es nicht völlig dunkel in dem viereckigen Raum war. Ich fand mich zurecht und musste mich nach links wenden, um die zweite Tür zu erreichen, die natürlich geschlossen war.
    Hinter dem Schlüsselloch sah ich den hellen Schein, der auch unter der Türritze hervordrang. Ich konzentrierte mich abermals auf das Schlüsselloch.
    Diesmal fiel mein Blick von der Seite her gegen das Bett.
    Einen Körper sah ich dort nicht liegen, dazu war die Perspektive zu schlecht. Ich hörte auch keine verdächtigen Geräusche und konnte schon davon ausgehen, dass Samantha Wilde eingeschlafen war.
    Das wollte ich genau wissen.
    So behutsam wie möglich drückte ich die Türklinke nach unten. Ich hörte ein leises Geräusch, als ich die Tür öffnete, allerdings nicht mehr als ein Schleifen, das sicherlich keinen Schläfer geweckt hätte.
    Stück für Stück zog ich die Tür auf, und mein Blickwinkel verbesserte sich dabei.
    Ein Raum mit Fenster. Ein völlig normales Schlafzimmer.
    Eingerichtet mit einem Bett, einem Schrank an der Seite, einem Teppich auf dem Boden. Ein Fenster zur Rückseite hin. Alles also völlig normal.
    Neben dem Doppelbett standen die beiden Nachttischleuchten. Eine davon war eingeschaltet. Und zwar die Lampe, die zum Bett der Samantha Wilde gehörte, denn sie lag an der von der Tür abgewandten Seite und hatte das Öffnen der Tür nicht bemerkt.
    Ich betrat das Zimmer auch weiterhin nicht. Auf der Tü rschwelle blieb ich stehen, um die Frau zu beobachten, die sich tatsächlich hingelegt hatte.
    Sie lag da wie eine Tote. Die Decke hatte sie bis zum Kinn in die Höhe gezogen. Ob die Augen geschlossen oder halb geöffnet waren, das sah ich aus meiner Position nicht.
    Jedenfalls hatte sie nicht bemerkt, dass Besuch gekommen war, denn sie rührte sich nicht.
    Ich hielt mich noch einige Sekunden an der gleichen Stelle auf, bevor ich mich traute, den nächsten Schritt zu gehen. Die Tür zum Bad ließ ich offen. Ich wollte jetzt, dass mich Sama ntha sah. Wäre alles normal gewesen, hätte sie mich auch entdeckt, aber hier war alles anders. Sie sah mich nicht. Sie lag auf dem Rücken, und wenn mich nicht alles täuschte, hielt sie die Augen sogar geschlossen. Das deutete auf eine Schläferin hin.
    Schläfer zeigen oft ein entspanntes Gesicht. Bei Sam fand ich diesen Ausdruck nicht. Mir kam es so vor, als hätte sich der Mund verzogen und leicht geöffnet. Ich war nah genug, um ihre zischenden Atemlaute zu hören.
    Ich hätte das Zimmer beruhigt verlassen können, weil äußerlich alles in Ordnung war. Genau das tat ich jedoch nicht, denn ich hatte einfach das Gefühl, dass hier gewisse Dinge nicht mehr stimmten, und etwas passieren würde.
    Außerdem wusste ich noch immer nicht, ob ich das dunkle Wesen mit der Sense draußen tatsächlich gesehen hatte oder ob es nur eine Täuschung gewesen war. Und diese Unsicherheit machte mich
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