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1234 - Piratensender Acheron

Titel: 1234 - Piratensender Acheron
Autoren: Unbekannt
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auf dem Rücken der Peripherie mit dem Grüngürtel zustrebte, „daß du mir diese Träume sendest. Du willst mich durch sie etwas wissen lassen. Aber was? Ich verstehe es nicht, und ich kann auch deine anderen Signale nicht deuten. Was bedeutet die Zahl drei für dich?" .
    „War der Fremde mit dem schwarzen Haar dein Feind?" Leo wurde sich plötzlich bewußt, daß er von dem Fremden keine bessere Beschreibung geben konnte. „Wenn du mir nichts über ihn verraten willst, auch gut. Ich habe den Traum aufgezeichnet und habe eine Beschreibung des Humanoiden. Ich brauche sie nur dem Computer einzugehen und erfahre auch so, welchem Volk er angehört. Vielleicht ist er der Schlüssel zu deiner Vergangenheit."
    Leo spürte auf einmal wieder, wie sich Iris auf seinem Rücken verkrampfte. Ihre dünnen Ärmchen schlangen sich so fest um seinen Hals, daß er keine Luft bekam, die Beine preßten sich wie ein Schraubstock um seine Körpermitte.
    „Iris... nicht...", brachte er hervor, versuchte vergeblich, sich aus ihrem Würgegriff zu befreien.
    Iris gab einen krächzenden Laut von sich, und dann erklang eine Stimme, die aus ihrer Kehle zu kommen schien, die aber nicht ihre Stimme sein konnte. Denn es war eine schrille, kreischende und gleichzeitig unwirklich hohle Stimme. Sie rief: „Zwei sind zu wenig - wir müssen zu dritt sein!"
    Leo glaubte, durch die Schleier vor seinen Augen eine weibliche Silhouette zu sehen.
    Aber im nächsten Moment war der Spuk vorbei.
    Plötzlich kam ein Sturm auf. Schon der erste Windstoß warf Leo um. Er fand sich im nächsten Moment im Gras liegen, noch immer von Iris umklammert, aber ihre Arme schnürten ihm wenigstens nicht mehr die Kehle zu. Ihr Körper wurde von lautlosem, krampfartigem Schluchzen geschüttelt, während um sie ein Orkan tobte, der Sträucher und kleinere Bäume entwurzelte.
    So urplötzlich wie das Unwetter hereingebrochen war, ebenso rasch endete es auch.
    Leo erhob sich und blickte sich um. Es gab keine entwurzelten Sträucher oder Bäume, die Grünzone schien unberührt.
    Er bückte sich nach Iris, die in gekrümmter Haltung dalag, die Augen offen, aber ausdruckslos ins Leere gerichtet, apathisch wie immer. Er hob sie auf. Als er mit dem fast gewichtslosen Mädchen durch den unberührt scheinenden Grüngürtel schritt, da erst fiel ihm auf, was wirklich passiert war.
    Es gab keine einzige Xeno-Pflanze mehr! Iris hatte alle ihre Lieblinge ausgetilgt. Was mochte in dem armen Ding vorgegangen sein.
    Leo brachte sie auf ihr Zimmer und legte sie ins Bett. Und er stellte einen Pädi zu ihrer Aufsicht ab. Ein anderer Pädi, der den Reserve-Schwebestuhl repariert hatte, meldete, daß die Fortbewegungshilfe für Iris einsatzbereit sei.
    „Iris braucht jetzt ein wenig Ruhe", sagte Leo und suchte sein Arbeitszimmer auf. Als er seine Notiz über den „deutlichen Alptraum Nr. l" abrief, blieb der Bildschirm leer.
    Leo fröstelte auf einmal.
    Hatte Iris diesen Orkan entfesselt und dabei die gesamte Xenoforming-Flora vernichtet, nur um diese Speicherung zu löschen?
    Leo faßte einen Entschluß. Wenn er bei Iris nicht heute noch Fortschritte machte, würde er ihren Fall den zuständigen Stellen melden. Die Angelegenheit wuchs ihm allmählich doch über den Kopf.
    Ein Pädi meldete ihm.
    „Besuch für dich, Leo. Eine Dame, eine Beamtin irgendeiner Behörde, möchte dich sprechen."
    „Die hat mir gerade noch gefehlt."
     
    *
     
    Leo traf fast der Schlag, als die Frau zur Tür hereinkam. Sie wirkte in der Tat wie eine Dame von zeitloser Reife und von unbestimmbarem Alter. Sie hatte eine ungemein starke Ausstrahlung, war überaus attraktiv, gleichzeitig wirkte sie aber unnahbar wie eine Göttin.
    Leo hatte vorher noch nie eine Frau mit solch dominanter Persönlichkeit getroffen, gleichzeitig ging von ihr etwas Vertrautes aus, als würde er sie schon immer kennen.
    Für einen Augenblick glaubte er eine Ähnlichkeit mit Anne und dann mit Iris feststellen zu können, dann wiederum war er überzeugt, sie während des Vorfalls mit den Xeno-Misteln in der Grünzone gesehen zu haben. Er war verwirrt, es war alles so unwirklich wie im Traum. Kannte er sie auch aus seinem „deutlichen Alptraum Nr. l"?
    Damit war es aber sofort vorbei, als sie ihm die Hand hinstreckte und er sie ergriff.
    „Entschuldige meine Unhöflichkeit", sagte er. „Aber ich bin gerade mit einem Problem beschäftigt. Ich bin Leonard Frood."
    „Belice", stellte sie sich vor, bedeutete ihm, hinter seinem Arbeitstisch
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