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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir
Autoren: Jason Dark
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nachvollziehen. In Weimar, der Stadt Goethes, Schillers, Herders. Der Stadt, die Klassik und Geschichte vereinte, in der Bach gewirkt hatte, dort sollten sich also Vamp ire herumtreiben.
    »Wurden Sie denn gesehen?«
    »Nein, John, nicht genau. Man sprach von einem Monster mit gelben Augen. Ich wäre darauf sowieso noch zurückgekommen, denn dieses Monster kannst du auch in der Ausstellung besichtigen. Dort steht es. Es ist gewissermaßen der Star. Die Menschen schauen es sich an und schaudern bei seinem Anblick natürlich zusammen.«
    »Hat Dagmar es auch gesehen?«
    »Natürlich.«
    »Was sagt sie?«
    Ich hörte Harry wieder lachen. »Das war eine gute Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist. Dagmar hat die Ausstellung natürlich besucht, und hat sich besonders um diesen Vampir mit den gelben Augen gekümmert. Er ist ja das Prunkstück. Sie ist der Meinung, dass er einiges von dem Monster des Professor Frankenstein hat.«
    »Wie kommt sie denn darauf?«
    »Ganz einfach. Sie glaubt nicht, dass er echt ist. Sie sagte mir, dass er ihr künstlich vorkommt. Zusammengesetzt aus mehreren Teilen. Ein künstliches und trotzdem existierendes Geschöpf, wie es eben Frankensteins Monster gewesen ist. Aber ein Geschöpf, das sich bewegen kann. Das lebt, verstehst du?«
    »Nicht genau, denn ich denke mir, dass in der Ausstellung keine echten Vampire zu finden sind.«
    »Das hoffe ich auch. Bis auf den einen, der in der Nacht die Ausstellung verlässt und auf Blutsuche geht. Bisher fühlen sich die Menschen nur verfolgt. Er scheint noch nicht das richtige Opfer gefunden zu haben, aber das kann sich ändern.«
    Ich hatte natürlich noch eine Frage. »Kannst du mir sagen, wer diese Ausstellung ins Leben gerufen hat? Erzähle mir nur nicht, dass es die Freunde der Vampire gewesen sind oder so ähnlich.«
    »Dahinter steht eine private Initiative. Mehr ist mir auch nicht bekannt.«
    »Aber du hast an Mallmann gedacht - oder?«
    »Das habe ich tatsächlich.«
    »Und?«
    »Bisher weist nichts darauf hin.«
    »Okay, wenn das so ist…«
    Er unterbrach mich. »Soll das heißen, dass du dich um den Fall kümmern wirst?«
    »Harry«, erwiderte ich stöhnend und verdrehte dabei die Augen, obwohl er es nicht sehen konnte, »habe ich dir jemals schon einen Wunsch abschlagen können?«
    »Nein, hast du nicht. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, John.«
    »Eben.«
    »Das heißt, du kommst?«
    »Ja, ich werde fliegen. Es tut mir persönlich auch wohl gut. Suko kann hier die Stellung halten. Wir haben zwar noch einiges in die Wege zu leiten, aber das kann auch er überne hmen. Dafür braucht er mich nicht unbedingt.«
    »Das ist toll.«
    Es war förmlich zu hören, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel, und ich beendete das Gespräch noch nicht, weil ich einige Einzelheiten erfahren wollte, die Dagmar Hansen betrafen. So interessierte mich, wo sie wohnte, und Harry erklärte mir, dass sie für mich schon ein Zimmer im Hotel bestellt hatte. Es lag in einer ruhigen Gegend direkt am Goethepark.
    »Wann kannst du in Weimar sein?«
    »Das weiß ich nicht, Harry. Es hängt davon ab, wie die Flieger gehen. Spätestens morgen.«
    »Drücken wir uns die Daumen, dass es reicht. Und gib gut auf meine Freundin Acht, okay?«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Danke, dann hören wir wieder voneinander.«
    Suko hatte sich die ganze Zeit über nicht gemeldet. Jetzt, als ich aufgelegt hatte, nickte er mir zu. »Das war ein langes Gespräch. Und - was ist dabei herausgekommen?«
    »Das hast du doch mitgehört!«
    »Du willst also nach Weimar?«
    Ich zeigte auf meinen Bauch. »Ja, ich will. Und hier spüre ich, dass Harry nicht gelogen oder sich etwas eingebildet hat. Ich gehe davon aus, dass sich in dieser Stadt der Klassik einiges tut.«
    »Eine Ausstellung.« Suko senkte seinen Blick. »Glaubst du auch, dass Mallmann dahinter stecken könnte?«
    »Es bleibt beim Glauben, Suko. Ich will es nicht beschwören, aber ich rechne mit allem.« Ich beugte mich vor. »Mallmann sucht immer eine Chance, um seine Zeichen zu setzen und zuschlagen zu können. Außerdem ist er nicht allein. Es gibt eine, die ihm zur Seite steht.«
    »Du meinst Justine Cavallo?«
    »Ja. Und fern im Hintergrund lauert van Akkeren. Die Zerstörung in New York war eine Katastrophe, die die gesamte Welt anging. Aber die drei könnten unsere persönliche Katastrophe bedeuten, wenn wir nicht Acht geben. Deshalb werde ich fahren. Und wenn sich mein Besuch in Weimar als Luftblase
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