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1233 - Der Kunst-Vampir

1233 - Der Kunst-Vampir

Titel: 1233 - Der Kunst-Vampir
Autoren: Jason Dark
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geballt und schlug damit durch die Luft.
    Dagmar Hansen war bisher noch nicht entdeckt worden. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Die Frau ansprechen, versuchen, sie zu trösten?
    Okay, das konnte klappen. Es konnte aber auch ins Gegenteil umschlagen, und während sie noch überlegte, wurde ihr das Heft des Handelns aus der Hand genommen.
    »Du Scheißkerl! Du verdammter Scheißkerl!«, schrie die Frau ihrem Ehemann nach. »Du… du…« Ihre Stimme erstickte, aber es war mit ihrer Wut noch nicht vorbei. Sie trampelte mit dem rechten Fuß auf den Boden, dann drehte sie sich auf der Stelle rum und rannte los. Sie stürzte in die Dunkelheit hinein, bevor Dagmar reagieren und ihr nachlaufen konnte.
    Nur lief sie in eine andere Richtung als ihr Mann. Ihr Weg führte sie in die Tiefe des Parks hinein, und sehr schnell wurde sie von der finsteren Umgebung verschluckt.
    Dagmar ging ebenfalls weiter. Sie schüttelte den Kopf.
    Eigentlich war sie auf der Suche nach einem Vampir gewesen.
    Dass sie dabei ein Ehedrama erleben würde, das hätte sie nun wirklich nicht gedacht.
    Im Park griff wieder die Stille um sich. Das heißt, es waren nur die normalen Geräusche zu hören und das etwas entfernte Rauschen, das der Verkehr mit sich brachte.
    Dagmar überlegte, welchen Weg sie am besten gehen sollte, und war damit noch beschäftigt, als sie einen gellenden Schrei hörte. Er klang aus der Richtung, in die Anita gelaufen war.
    Dagmar Hansen verlor keine Sekunde und rannte los…
    ***
    Dagmar wusste nicht, wohin sie laufen sollte. Sie kannte nur die Richtung, das war alles, und sie musste vor allen Dingen darauf achten, sich nicht zu vertreten, denn der Boden war nicht besonders eben. Er wurde erst später besser, wenn die Wege anfingen, die sich zahlreich durch das Gelände schlängelten.
    Die Frau hatte nur ein Mal kurz geschrien. Ein zweites Mal hatte Dagmar ihre Stimme nicht gehört. Das allerdings musste nichts besagen. Es gab genügend Gelegenheiten, wie ein Schrei zu ersticken war.
    Noch sah sie keinen Weg. Sie lief über einen breiten freien Teil des Parkgeländes und musste dann kurz abstoppen, um sich zu orientieren, denn in der Dunkelheit sah es aus, als würde sie gegen eine Wand laufen.
    Es waren nur die Büsche, die sie aufgehalten hatten. Aber es führte ein Weg hindurch, und der war nicht mal eng. Sogar so breit wie eine Gasse in der Stadt.
    Sie lief hinein.
    Es kam ihr niemand entgegen. Auch wenn der Schrei von anderen Personen gehört worden war, keiner schaute nach, und so war Dagmar Hansen die einzige Person, die an dieser Stelle durch den Park huschte.
    Da sie nicht nur zu Boden sah, fiel ihr auf, dass weit vor ihr etwas schimmerte, nur ein schmaler Streifen, der auch tiefer lag. Sie brauchte nicht lange zu raten, was dieses Schimmern zu bedeuten hatte. Der Park trug den Namen des Flusses, der ihn durchquerte. Es war also die Inn, die durch ihr schmales Bett trieb und von Buschwerk flankiert wurde.
    Auch sie hatte Schutz unter den Dächern der Eichen und Platanen gefunden. Kastanien hatten bereits erste Früchte verloren, gegen die sie trat.
    Sie ging in den nächsten Sekunden nicht mehr weiter, sondern lauschte nur auf die eigenen heftigen Atemstöße. Irgendwo musste die Frau zu finden sein, aber in der Finsternis waren Bewegungen kaum auszumachen. Von ihrem Standort aus konnte sie in den tieferen Teil des Parks schauen, der dort wie eine kleine Landschaft wirkte, denn es gab Felsen und sogar einen schmalen Hohlweg, der hindurchführte. An der anderen Seite der Felsen glaubte sie, die Umrisse einer Treppe zu sehen. Allerdings war sie sich nicht sicher.
    Eine Treppe gab es auch in ihrer Nähe. Als sie etwas zur Seite gegangen war, sah sie deren Beginn. Sie führte an einem recht großen Denkmal vorbei, das dem Dichter Shakespeare zu Ehren errichtet worden war. Die Gestalt sah sehr mächtig aus und wirkte selbst im Dunkeln imposant.
    Auch am Sockel des Denkmals war die Frau nicht zu sehen.
    Um die Figur herum war reichlich Platz vorhanden. Der Weg führte erst an der linken Seite weiter und wurde dort schmaler, als er sich zwischen die beiden Felsen hineindrückte.
    Dagmar hätte jetzt umkehren können, weil nichts zu sehen war, doch ihr Gefühl riet ihr davon ab. Sie hätte sich nur Vorwürfe gemacht. Außerdem war sie auf der Suche nach dem Blutsauger, und wenn sie ihn traf, würde sie ihn erschießen.
    Das hätte sie schon bei ihren Besuchen in der Ausstellung so handhaben sollen. Einfach eine
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