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1224 - Das Herz der Hexe

1224 - Das Herz der Hexe

Titel: 1224 - Das Herz der Hexe
Autoren: Jason Dark
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geführt. Er wird weitergehen, bis in alle Ewigkeiten. Ich habe lange suchen müssen, um den Rest des Riesen zu finden, aber jetzt ist er da. Die anderen sind verschwunden, wieder weg in die dunkle Unendlichkeit hinein. Sie kamen mit den Göttern, sie fuhren mit den Göttern, aber sie haben den Menschen immer etwas hinterlassen. Man muss nur die Augen öffnen, um es zu sehen.«
    »Bist du denn ein Mensch?« Xenia stand mit einer Drehbewegung auf. »Sehe ich etwa aus wie ein Monster?«
    »Manchmal können Äußerlichkeiten täuschen.« Suko schaute auf die viel kleinere Frau herab, die zu ihm hochlächelte und sagte: »Ich habe mich für den Begriff Hexe entschieden. Er ist so allgemein. Er kann alles beinhalten. In dieser Zeit kann man damit weit kommen, das weiß ich genau, denn viele Menschen lassen sich davon einfangen. Sie lieben das Unheimliche und das Okkulte. Sie beschäftigen sich mit den nicht sichtbaren Dingen, mit den Strömen, die aus der Unendlichkeit zu ihnen kommen, um ihnen neue Kraft zu geben. Die Hexen sind wieder modern. Egal, wie man sie auch sieht, und deshalb habe ich mich entschlossen, eine Hexe zu werden.«
    »Und dein Herz abzugeben.«
    »Auch das.«
    »Warum?«
    »Es ist ein Keim gewesen. Ich säe ihn. Ich gebe ihn weiter. Ich habe von den uralten Gesetzen und Regeln gelernt und hole meine Energie aus dem, was vor mir liegt. Der Riese ist zurückgeblieben. Aber er ist nicht tot. Er zerfällt nicht. Er stammt aus einer anderen Zeit und auch von einem anderen Stern.«
    »Wie du?«
    Xenia dachte nach. Sie legte den Kopf dabei schief und sah für einen Moment so aus wie ein früh entwickeltes Kind. »Ich weiß nicht genau, wer du bist, aber ich spüre, dass eine Gefahr von dir ausgeht, und du scheinst Bescheid zu wissen. Nicht in allem, aber in den wichtigen…«
    Etwas passierte über ihnen.
    Beide hörten ein zischendes Geräusch und dann einen gellenden Schrei, der auf sie niederdrang.
    Auch Suko schaute in die Höhe! Was er sah, war kaum zu fassen. John Sinclair, Amy Madson und auch Karin.
    Aber Amy ging es schlecht. Sie saß noch wie eine Schattengestalt auf einem klobigen Gegenstand, wobei ihr Körper geblieben war, der sich trotzdem in der Mitte und an der linken Seite verändert hatte. Denn es strahlte etwas hervor. Tief in der Brust leuchtete ein blutroter Fleck. Es war genau die Stelle, an der ihr Spenderherz schlug oder jetzt nicht mehr schlug, denn sie schaffte es nicht, sich auf dem Sitz zu halten. Langsam kippte sie nach vorn, und auch das Glühen in der Brust bleichte immer mehr aus, bis es schließlich nicht mehr zu sehen war und eine starre Person vor Johns Füßen liegen blieb.
    Vorbei!
    Suko wollte etwas sagen, aber der wütende Schrei ließ ihn nicht dazu kommen. Xenia hatte ihn ausgestoßen. Sie schrie wie ein Tier. Nicht unbedingt laut, aber sehr schrill und andauernd. So hätte auch ein Tier in höchster Not schreien können, und auch Suko blieb davon nicht unbeeindruckt. Er merkte, wie die Kälte über seine Haut hinwegkroch und wusste auch nicht, wohin er zuerst blicken sollte. In die Höhe oder zu Xenia, die dann zusammensackte, aber nicht zu Boden fiel, sondern sich zuvor fing und sich wieder aufrichtete.
    »Sie ist tot!«
    Suko schwieg.
    »Man hat sie umgebracht!«
    Der Inspektor konzentrierte sich auf das Gesicht, das einen anderen Ausdruck angenommen hatte. Es war grüner geworden. Die Augen hatten sich ebenfalls verändert, und sie bewegten sich flink von einer Seite zur anderen.
    Xenia hielt die Arme nach vorn gestreckt. Die Finger hatte sie gespreizt, die sie jetzt einige Male zuckend bewegte. Dabei drangen schlürfende Geräusche aus ihrem Mund.
    Suko brauchte nicht lange zu raten, um ihr Verhalten zu begreifen. Durch den Tod der Amy Madson war auch für Xenia eine Welt zusammengebrochen. Ihre Welt, die sie sich so mühsam aufgebaut hatte und die nun nicht mehr so existierte.
    Xenia senkte ihren Kopf. Dann drehte sie ihn, damit sie Suko wieder voll ansehen konnte.
    »Wer bist du? Wer ist der Mann dort oben?«
    »Nur zwei Polizisten.«
    »Wer hat euch gesagt, dass ich…«
    »Wir mögen eben keine dämonischen Wesen…«
    Xenia ging darauf nicht ein. Mit beinahe schon flehender Stimme schrie sie Suko an: »Ist es van Akkeren gewesen? War er es? War es diese Unperson, die nur das kennt, was ihr in den Kram passt, und alles andere aus dem Weg räumen will?«
    »Was hast du mit van Akkeren zu tun?«
    Nach dieser Frage war Xenia bekannt, dass auch Suko diese Person
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