Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin?
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Aufpasserin an der Tür stehen blieb und mir einen Fluchtweg versperrte.
    Mallmann war der Herrscher. Er drückte es auch durch seine Haltung aus. Er stand hoch aufgerichtet mitten in diesem leeren Haus und schaute auf eine bestimmte Stelle. Es war eine Wand.
    Ich fragte mich, was es dort zu sehen gab, und drehte mich ebenfalls so, dass ich in diese Richtung blickte.
    Es gab nichts zu sehen!
    Zumindest nicht auf den ersten Blick. Auf dem zweiten sah es schon anders aus. Da fiel mir auf, dass die Wand glänzte und anders aussah als die übrigen. Ich blickte genauer hin, auch ohne eine Aufforderung erhalten zu haben, und einen Moment später fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    Das war keine normale Wand, das war…
    »Hast du es erkannt?«, unterbrach Mallmanns Stimme meine Gedanken.
    »Ja. Es ist ein Spiegel, nicht wahr?«
    »Wunderbar.« Er lachte. »Du hast es tatsächlich erfasst, John. Es ist ein Spiegel. Aber wie alles in dieser Welt ist es auch hier nicht mit deiner zu vergleichen. Du kennst dich ja aus. Es ist kein normaler Spiegel, denn sonst hättest du dich darin abgebildet gesehen. Dieser Spiegel ist eben das kleine magische Wunder. Es ist zugleich die Verbindung in die normale Welt, John. In deine Welt. Das Tor, der Tunnel, der Gang, der zwei bestimmte Punkte verbindet. Zwei Plätze, an denen sich das Böse ausgebreitet hat, wie du es formulieren würdest. Was ich jedoch anders sehe, wie du mir zugestehen musst. Du hast schon ein Mal von der anderen Seite her einen Blick hineinwerfen können. Da hat Justine in einem anderen Kleid vor mir gelegen. Das war hier in diesem Raum. Ich habe sie dann entlassen, nachdem sie sich das neue Outfit zulegte, das besser zu ihr und deiner Welt passt. Sie lag da auf einem…«, er hob die Schultern, »… sagen wir Tisch, den ich weggeschafft habe. Ich brauche ihn nicht mehr. Ich hatte mich nur mit ihr beschäftigt, als sie diese Haltung einnahm.« Er lachte und amüsierte sich. Dann winkte er ab. »Lassen wir das. Ich wollte es dir nur nebenbei sagen, weil ich dich ja kenne, Sinclair, und vor allen Dingen deine Neugierde. Jetzt liegen die Dinge anders, ganz anders. Der Spiegel ist die Verbindung zwischen mir und einem Anderen, den ich dir zeigen werde.«
    Ich merkte, wie ich nervös wurde.
    »Wenn du es genau sehen willst, kannst du schon näher an ihn herantreten, John. Es passiert schon nichts. Du bleibst davon unbeschadet, aber ich möchte dein Gesicht sehen, wenn du die Wahrheit siehst.« Er begann jetzt zu kichern und hatte einen Heidenspaß.
    Im Gegensatz zu mir. Ich fragte mich verzweifelt, was er mir präsentieren würde, doch ich wusste keine Antwort.
    Es musste etwas sein, das mich erschütterte. Wenn das so zutraf, dann konnte es eigentlich nur mit persönlichen Dingen zusammenhängen, wo möglich ging es um meine Freunde, die ebenfalls in eine Falle gelockt worden waren. Zuzutrauen war ihm alles.
    »Du denkst nach?«
    »Ich versuche es.«
    »Es hat keinen Sinn, John, darauf wirst du nie kommen. Ich habe die Allianz geschaffen, und das ist einfach wunderbar. Ich fühle mich als Regisseur, und ich habe den Teufel schon lange bitten müssen, das zu erreichen.«
    »Er steht doch auf deiner Seite.«
    »Du sagst es.«
    »Und was soll mir der Spiegel sagen? Bisher sehe ich nur eine dunkle nicht mal zu glatte, sondern leicht wellige Fläche. Damit kannst du mich nicht beeindrucken.«
    »Das glaube ich dir, John. Aber ich beeindrucke dich mit dem, was hinter dem Spiegel liegt oder in ihm. Es ist das Leben und zugleich die gesamte grausame Wahrheit des Lebens. Du wirst es sehen.«
    Mallmann trat sehr nahe an den Spiegel heran, als wollte er ihn anhauchen, was bei ihm nicht möglich war, denn er atmete nicht. Dafür legte er seine Hände dagegen und spreizte die Finger.
    Obwohl er mir einen großen Teil der Sicht nahm, stellte ich doch fest, dass sich auf der Fläche etwas tat. Rechts und links neben seiner Gestalt war Platz genug. Ich entdeckte, dass sich im Spiegel etwas bewegte, ohne jedoch herausfinden zu können, was es nun war. Dann trat Dracula II zurück, drehte sich noch mit einer geschickten Bewegung zur Seite, sodass ich jetzt einen freien Blick besaß.
    Die Fläche war noch da!
    Aber sie hatte sich verändert.
    Aus der Tiefe drang etwas hervor. Es musste von weit he rkommen. Es war ein Gebilde, noch abstrakt, doch es kam näher und näher. Es nahm einen gewissen Umriss an, den ich Sekunden später bereits als einen menschlichen Körper ausmachte.
    Im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher