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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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weg. Ich verlor etwas den Halt und torkelte nach hinten.
    Der Kleine kam wie ein tödlicher Rammbock. Er wollte mich.
    Er wollte seine Klinge in meinem Körper versenken, und er sprang auch kurz vor mir auf. Dabei hüpfte er wie ein Gummiball in die Höhe, um meine Brust zu erreichen.
    Ich schoss.
    Die Beretta war mir wie von selbst in die Hand geflogen. Es war die einzige Möglichkeit für mich, den mordgierigen Gnom zu stoppen. Beim Zurückspringen sah ich, wie die Kugel in sein breites Gesicht klatschte und dort ein tiefes Loch hinterließ.
    Ich war bereit, noch einmal abzudrücken, was allerdings nicht mehr nötig war. Den Zwerg hatte es voll erwischt. Noch aus dem Sprung heraus wurde er zu Boden geschleudert, rutschte aus dem Lift hervor und kratzte dabei mit der Messerspitze über den Belag der Tiefgarage.
    Vor meinen Füßen blieb der Gnom liegen. Er rührte sich nicht. Das gefährliche Messer hatte er unter sich begraben. Ich war trotzdem vorsichtig, als ich mich ihm direkt näherte. Ich zielte mit der Beretta auf seinen Hinterkopf, bevor ich ihn mit der Fußspitze herum auf den Bauch drehte.
    Jetzt war zu sehen, was die geweihte Silberkugel bei ihm angerichtet hatte.
    Sie hatte die Mitte seines Gesichts zerstört. Sie hätte dort ein Einschussloch hinterlassen müssen, aber es war mehr als das, denn ich wurde Zeuge, wie sich das Gesicht auflöste. Nicht besonders schnell, aber es blieb dabei.
    Die Kugel hatte es geschafft, das Gesicht des Gnoms in einen dicken Brei zu verwandeln, der so scharf roch, als wäre es ein verrotteter Rest aus der Natur, der langsam vor sich hingammelte.
    Dicker und auch grünlicher Sirup breitete sich als Lache unter dem Gesicht der Gestalt aus. Das Licht aus der Kabine reichte aus, um die Farbe zu erkennen, die in mir sofort gewisse Assoziationen weckte und mich an Aibon, das Paradies der Druiden, denken ließ.
    Es störte mich keiner, und so schaute ich zu, wie die Gestalt allmählich zerfloss und aus der Kleidung ein dicker, grüner Schleim hervorsickerte. Ich erinnerte mich auch daran, dass es beim Auftreffen der Kugel für einen Moment grünlich aufgeblitzt hatte. Schon da hätte ich an Aibon denken können.
    Nach etwa einer Minute hatte sich der Gnom aufgelöst. Es blieb ausschließlich die grüne Masse zurück, die sich verhärtete und verkrustete, wie es bei einem Ghoul der Fall war.
    Hatte ich es hier mit einem Aibon-Ghoul zu tun?
    Ich bückte mich und hob die Waffe an. Die Klinge war nicht sehr lang. In den Proportionen passte sie zu dem wütenden Gnom. Aber sie war sehr kompakt, zudem spitz und beidseitig geschliffen.
    Der Rest war etwas für die Putzfrau. Ein dicker Fleck, bedeckt von der braunen Kutte, die nicht zerstört war.
    Ich wollte nicht mehr länger hier unten bleiben, denn ich hatte keine Lust, die Garage nach anderen Killer-Zwergen abzus uchen. Ich musste so schnell wie möglich hoch in meine Wohnung und von dort telefonieren.
    Als sich die Kabine in Bewegung setzte, erlebte ich die Nachwirkungen des Angriffs. Es war wieder mal haarscharf gewesen, und meine Knie begannen zu zittern. Hätte ich nicht so schnell reagiert, wäre ich jetzt tot.
    Ich verdächtigte den Killer-Zwerg, aus Aibon gekommen zu sein, weil ich mit diesen teuflischen Gnomen schon meine Erfahrungen gemacht hatte. Aber was, zum Teufel, suchte er in meiner Welt? Normalerweise war ich immer von ihnen im Paradies der Druiden angegriffen worden, denn Wesen wie sie gehörten zu Guywano, einem finsteren und mächtigen Dämon, der eine Hälfte des Landes Aibon beherrschte und dessen Ziel es war, auch an die andere heranzukommen.
    Das war ihm bisher nicht gelungen, doch an Aufgabe dachte er nicht und ließ sich immer wieder etwas Neues einfallen.
    Warum schickte er seine verdammten Killer zu mir in meine Welt?
    Eine Lösung fand ich auch dann nicht, als sich die Fahrstuhltür in der zehnten Etage öffnete und ich aussteigen konnte. In Anbetracht meines Erlebnisses verließ ich ihn nicht normal, sondern sehr vorsichtig und schaute mich auch um.
    Nein, da gab es keinen weiteren Gnom, der auf mich lauerte.
    Ich konnte ganz normal zu meiner Wohnung gehen und war froh darüber. Dieser Tagesanfang hatte mir erst mal gereicht.
    Ich verstand jetzt auch, warum die Reifen zerstochen worden waren. Man wollte mich in der Nähe haben, damit der kleine Killer freie Bahn hatte.
    Fast hätte er mich noch erwischt. Was wäre dann geschehen?
    Wäre er zufrieden in das Paradies der Druiden zurückgekehrt, um Guywano
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