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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon
Autoren: Jason Dark
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geboren.
    Ich stellte mir die Frage, was der Aibon-Kobold vorhatte. Es gab eigentlich nur eine Erklärung für mich. Es konnte sein, dass er nach einem Messer Ausschau hielt, denn noch war seine linke Hand vorhanden und auch beweglich.
    Ich hatte nicht alle Waffen eingesammelt und verschwinden lassen, sondern nur die eine Klinge in der Küche. Die anderen Messer lagen noch hier herum. Eines war wohl unter das Sofa gerutscht, so genau wusste ich das nicht.
    Daran zeigte der kleine Killer kein Interesse. Ich fand auch nicht heraus, was er mit seinen heftigen Bewegungen überhaupt bezweckte. Jedenfalls hatte er ein Ziel.
    Und ich schoss nicht. Nur der Waffenlauf verfolgte jede seiner Bewegungen. Im Zimmer war es ziemlich still geworden. Nur das Tappen der kleinen Füße fiel mir auf, und in diese Geräusche hinein vernahm ich hin und wieder ein heftiges Knurren.
    Der kleine Killer mit dem häßlichen und auf eine abstoßende Weise alt wirkenden Gesicht lief die gleiche Stecke immer hin und her. Es blieb dabei bei einem Halbkreis. An einer bestimmten Stelle stoppte die kleine Gestalt, lief dann wieder zurück, um erneut den Weg zu nehmen, wobei sie mich nicht aus den Augen ließ.
    Ich war es leid, auf der Stelle zu stehen und zu warten, denn ich wollte endlich wissen, was mit diesem kleinen Montrum los war. Die Lauferei würde nicht ewig dauern. Irgendwann musste es mal zu einem Abschluss kommen.
    Es schien, als hätte das Monster meine Gedanken vernommen, denn mitten aus dem Lauf heraus blieb es stehen.
    Jetzt schauten wir uns an.
    Der Killer-Gnom schielte in die Höhe, ich musste den Kopf senken, um ihn anblicken zu können.
    Es passierte nichts. Es war, als hätte ein unsichtbarer Regisseur den Stopp befohlen.
    Wir fixierten uns. Jeder suchte in den Augen des And eren nach einer Reaktion. Es musste etwas geschehen, dessen war ich mir sicher. So konnte es nicht weitergehen.
    Aus dem breiten Maul erklang ein Zischen. Luft wurde von innen her durch die Zähne nach außen gedrückt. Die Augen hatten sich über der dicken Nase zusammengezogen. Durch die Bewegung der Haut waren sie sogar aufeinander zugewandert.
    Sekunden vergingen, in denen sich keiner von uns beiden bewegte. »He, was ist los?«, sprach ich ihn an.
    Der Killer-Gnom hatte mich gehört, nur erhielt ich keine normale Antwort von ihm. Er wollte etwas, das stand fest. Sein großer Kopf ruckte ein paar Mal vor. Die linke Hand zuckte.
    Manchmal streckte er sie, dann wieder drückte er die Finger zu einer Faust zusammen.
    Und dann startete er!
    Alles geschah so schnell, dass ich überrascht wurde, obwohl ich mich konzentriert hatte. Natürlich hätte ich schießen können und wahrscheinlich auch getroffen, aber der Aibon-Gnom war jetzt waffenlos, und es deutete auch nichts auf einen Angriff hin.
    Auf dem direkten Weg huschte er auf mich zu. Die nackten Füße bewegten sich schnell. Sie tappten über den Boden hinweg. Dazwischen erklang ein Kratzen, wenn sich die Nägel bewegten, aber die Gestalt kümmerte sich nicht um mich.
    Sie huschte an mir vorbei.
    Auch jetzt hielt ich die Kugel zurück, drehte mich nur nach rechts, um den kleinen Killer zu verfolgen, der sich plötzlich abstieß. Da befand er sich noch höchstens knapp einen Meter von der seltsamen Schale entfernt, die sein Ziel war.
    Er sprang einen Bogen - und landete in der Schale.
    Ich hörte hoch das Geräusch des Aufpralls, dann zuckte ich zurück, denn im Nu schoss eine Flamme in die Höhe, die den gesamten Umriss der Schale erfasste und in deren Mitte das kleine Aibon-Monster stand…
    ***
    Selbstmord - Selbstverbrennung!
    Daran dachte ich zuerst. Der Killer-Gnom hatte eingesehen, dass er keine Chance mehr hatte. So blieb ihm nur die Möglichkeit, sich selbst zu zerstören.
    Oder nicht?
    Brannte er? Loderte er nicht?
    Wäre ich in ein Feuer gesprungen, hätte ich mich zumindest nicht so hingestellt. Die Arme waren in die Höhe gerissen. Das Gesicht zeigte einen bösen und zugleich triumphierenden Ausdruck. Der Mund war dabei noch stärker in die Breite gezogen, und um die Zähne herum tanzte ebenfalls das Feuer.
    Für mich stand schon nach wenigen Sekunden fest, dass ich es hier nicht mit einem normalen Feuer zu tun hatte. Die Flammen tanzten nicht. Sie schossen gerade wie eine Wand in die Höhe, und sie zeigten auch nicht die Farbe eines normalen Feuers. Zwar schimmerten sie in einem satten Gelb, darin jedoch verbarg sich auch der Grünton, und der wiederum erinnerte mich an Aibon.
    Ich hörte
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