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1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill

Titel: 1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gar nicht besser sein."
    „Das verstehe ich nicht."
    Ochlemech bildete einen Mund heraus und lachte laut.
    „Dabei ist es ganz einfach, mein Freund", erläuterte er. „Ich wollte den Lebenswillen und die Kampfkraft der verschiedenen Parteien wecken. Ich wollte sie herausfordern, um ihre Lust am Kampf zu steigern. Bei den Meistern der Insel ging es mir darum, die Freude am Leben zu erhöhen. Sie sollen an diesem ihrem neuen Leben hängen und es mit aller Macht verteidigen. Nur wenn sie das tun, sind sie wertvolle Kämpfer für mich. Eine Mirona Thetin, die lieber stirbt, als sich mir zu beugen, kann ich nicht gebrauchen."
    „Das begreife ich noch", antwortete 1-1-Barzen. „Aber ich verstehe nicht, daß du ihnen soviel freien Spielraum läßt."
    „Damit ist es bald vorbei. Komm. Wir rufen sie zusammen. Ich muß mit ihnen reden."
    Ochlemech bildete zwei Beine aus und glitt aus dem Sessel.
     
    *
     
    Thera Dokret war eine der Zwölf Eingeweihten. Sie war mittlerweile wieder schwankend in ihrem Entschluß geworden, gegen die Maahks Krieg zu führen. Sie war die einzige unter den zwölf tefrodischen Präsidenten, die nicht machtbesessen war, sondern vor allem an das Volk dachte, für das sie Verantwortung trug.
    Erschrocken blickte sie den Anin An an, der sie benachrichtigt hatte, daß ihre Flotte vor MASCHINE SECHS aufgezogen war, um die High-Tech-Waffen zu übernehmen. Sie wußte, daß sie sich nun endgültig entscheiden mußte. Wenn die Raumschiffe die Waffen erst einmal an Bord genommen hatten, gab es kein Zurück mehr.
    Bevor sie jedoch überlegen konnte, was sie tun sollte, öffnete sich die Tür erneut, und Mirona Thetin und Proht Meyhet traten ein.
    Thera Dekret wich vor ihnen zurück. Die anderen Männer und Frauen erhoben sich aus ihren Sesseln. Mittlerweile war ihnen allen längst klar, daß sie gemeinsam mit den Duplikaten der Meister der Insel kämpf en sollten, und sie hatten diese Tatsache akzeptiert, weil sie wußten, daß sie dadurch größere Siegeschancen hatten. Doch nun beschlich sie ein eigenartiges Gefühl, als sie sich allein den beiden MdI gegenübersahen. Ihnen allen war klar, daß die beiden Faktoren Machtansprüche anmelden wollten.
    „Halten wir uns nicht lange mit Vorreden auf", sagte Mirona Thetin. „Wir sind hier, weil wir über unsere und über eure Zukunft nachgedacht haben, und weil wir dabei zu der Erkenntnis gekommen sind, daß es klüger ist, nicht so vorzugehen, wie Ochlemech es plant, sondern so, wie wir es für richtig halten."
    Das ist offene Rebellion! dachte Thera Dekret. Das hätte nicht geschehen dürfen. Jetzt stehen wir zwischen ihnen und Ochlemech.
    Leise zischend sank eine Wand des Raumes in den Boden.
    Dahinter wurde ein riesiger, humanoider Kopf sichtbar. Er war etwa 1,80 Meter hoch und fast ebenso breit. Er ruhte auf einem kleinen Halsansatz. Spöttisch blickten die riesigen, grünen Augen die beiden Meister der Insel und die Zwölf Eingeweihten an.
    „Damit niemand auf falsche Gedanken kommt", kam es dröhnend aus dem Mund hervor. „Ich bin Ochlemech, Anführer der Elemente der Maske. Und ich bin nicht allein. In meiner unmittelbaren Nähe sind nahezu hundert Männer und Frauen meines Volkes und über zweihundert Anin An. Sie werden jeden Widerstand im Keim ersticken."
    „Niemand hat vor, gegen irgend etwas Widerstand zu leisten", beteuerte Boromangat Xu.
    Ochlemech lachte dröhnend. Dabei entblößte er zwei Reihen blendend weißer, makelloser Zähne.
    „Mirona Thetin und Proht Meyhet haben ihre eigenen Pläne", erklärte er. „Sie halten sich für klüger als mich. Aber auch die Zwölf Eingeweihten glauben, ihr eigenes Süppchen kochen und mir in den Rücken fallen zu können, sobald sie die versprochenen Waffen an Bord ihrer Schiffe haben."
    „Du irrst dich", sagte Rorphal Ker Lakhai bestürzt. Er war der Ansicht, daß er bei den Diskussionen mit den anderen überaus vorsichtig gewesen war, doch nun mußte er erkennen, daß Ochlemech alles wußte, was sie besprochen hatten. Sie waren abgehört worden. In panischer Angst überlegte er, ob er sich zu weit vorgewagt hatte.
    „Aber damit noch nicht genug. Auch Offiziere wie General Bosman Boss und Chirt Torp nehmen sich die Freiheit, nach persönlichen Vorteilen zu streben, anstatt mit uns allen für die eine große Aufgabe zu arbeiten. Ihr seht - ich bin von Verrätern umgeben.
    Einer gönnt dem anderen nichts. Jeder sieht nur seine eigenen Probleme, aber niemand ist bereit, sich vorbehaltlos hinter mich

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