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1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon

Titel: 1186 - Der Henker vom Hamburg Dungeon
Autoren: Jason Dark
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Mister doch weg. Ich heiße Uwe.«
    »Mich hat man John getauft.«
    »Okay, John, dann wollen wir los.«
    »Wohin?«
    Er grinste mich an. »Keinesfalls zur Reeperbahn.«
    »Daran habe ich nicht mal gedacht.«
    »Sondern?«
    »Ich könnte etwas für meinen Magen vertragen.«
    »Fisch?«
    »Nicht schlecht.«
    »In unserer Kantine gibt es heute Bratrollmöpse. Gut gebraten, gut eingelegt. Das ist was für Genießer.«
    »Dann lass uns fliegen.«
    Das mit dem Fliegen wäre zwar schön gewesen, aber wir nahmen trotzdem Knudsens Wagen, einen Audi A4. Ich hatte mir noch kein Hotelzimmer bestellt und sprach mit dem Kollegen darüber.
    »Vergessen Sie das. Wenn Sie länger bei uns bleiben, regeln wir das.«
    »Ist ein Wort.«
    Hamburg ist eine Weltstadt und kein Dorf. Entsprechend stark war auch der Verkehr. Obwohl mir zahlreiche Fragen auf den Nägeln brannten, stellte ich sie nicht. Ich wollte Knudsen nicht ablenken, bis er selbst auf den Fall zu sprechen kam.
    Wir mussten vor einer Ampel stoppen. Nicht weit von uns entfernt schimmerte das Wasser in einem Fleet. Die Wellen hatten eine grünblaue Farbe. Ein kleines Boot schob einen weißen Bart vor sich her.
    Knudsen hob die Schultern. »Das ist schon eine verdammt scheußliche Sache«, sagte er mit leiser Stimme. Sein Gesicht bekam um den Mund herum einen harten Zug. »Wir stehen wirklich vor einem Rätsel und hoffen, dass der Fall gelöst wird.«
    »Sie wissen, mit welchen Fällen ich mich normalerweise beschäftige, Uwe?«
    »Ich bin informiert.«
    »Und weiter?«
    Da wir noch standen, konnte er mir einen Seitenblick zuwerfen. »Als nüchtern denkender Mensch müsste ich darüber eigentlich nur den Kopf schütteln, aber ich habe mich über Sie erkundigt. Auch hier in Deutschland haben Sie sich einen Namen gemacht. Sie haben hier schon einiges an Spuren hinterlassen. Ich soll Ihnen auch noch Grüße aus Bamberg ausrichten vom Kollegen Hinz.«
    »Das wissen Sie?«
    »Tja, der Computer weiß vieles. Diesmal ist es wirklich zum Vorteil, denke ich.«
    »In der Tat.«
    Wir konnten endlich wieder fahren. Ich schaute aus dem Fenster und sah mir Hamburg an. Hohe Häuser, viele Menschen, auch viel Wasser und zum Glück kein Regen, denn der Himmel klarte immer mehr auf. Die Wolken verzogen sich. Es sah auch nicht so aus, als würde es in den nächsten Stunden wieder regnen.
    Wir fuhren zum Präsidium, wo wir zuerst der Kantine einen Besuch abstatteten. Wir hatten Freitag, es roch nach Bratfisch, der auch sehr lecker aussah, aber Kollege Knudsen hatte mir von den Bratrollmöpsen vorgeschwärmt und so nahm ich eine Portion. Sie bestand aus zwei Möpsen, einigen Zwiebelringen und einer Portion Bratkartoffeln. Ein richtiges deutsches Essen, bei dem mir das Wasser schon zuvor im Mund zusammenlief.
    Da Uwe das gleiche Gericht genommen hatte, konnte es wirklich nicht schlecht sein. Tische konnten wir uns aussuchen. Wir verdrückten uns in eine Ecke.
    Viel war nicht los, denn die Mittagszeit war schon vorbei. Als ich die ersten Bissen hinter mir hatte, weiteten sich meine Augen.
    »Gut?«, fragte Knudsen.
    »Ha, mehr als das. Sogar super. Echt, das ist ein Fest für Zunge und Gaumen.«
    »Sagte ich doch.« Er zeigte sich sehr zufrieden, und ich war es auch. Eigentlich hatte ich in Deutschland noch nie schlecht gegessen, ob es nun im Norden, Süden, Osten oder Westen war. Aber auch in London erhielt man inzwischen besseres Essen, denn die Auswahl an Lokalen war immens groß geworden.
    Nach dem Essen besorgte Kollege Knudsen zwei große Becher mit frischen Kaffee.
    »Was Alkoholisches können wir trinken, wenn wir den Fall gelöst haben, denke ich.«
    »Einverstanden.«
    Knudsen war in den letzten Minuten ruhiger geworden. Vielleicht auch nachdenklicher. Ich ging davon aus, dass er einen Grund hatte. Erst jetzt, als wir den Kaffee tranken, sprach ich ihn auf seinen Zustand hin an.
    »Ich sehe doch, dass Sie sich Sorgen machen, Uwe. Geht Ihnen der Fall so sehr an die Nieren?«
    »Der Fall?«, wiederholte er.
    Ich hatte verstanden. »Moment, das hört sich an, als gäbe es nicht nur einen Fall.«
    »So ist es, John.«
    Das war der Klopfer. Ich schaute den Kollegen an, sagte aber keine Wort und wartete darauf, dass er berichtete, was er schließlich auch tat, wobei seine Stimme leicht gequält klang.
    »Ihr Kollege Craig Farell war der dritte Tote im Hamburg Dungeon.«
    »Verdammt«, flüsterte ich.
    »Die anderen beiden starben ebenfalls dort in den letzten drei Wochen. Wir haben die Taten
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