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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg
Autoren: Jason Dark
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muss ja nicht alles in euer Gebiet hineinlaufen. Ich dachte bei der ersten Toten an einen relativ normalen Mord. Als die zweite Tote gefunden wurde, da musste ich hellhörig werden. Ich habe die Fälle dann auch an mich gerissen. Und jetzt liegt die dritte vor uns.«
    »Haben alle so ausgesehen?«, fragte Suko.
    Tanner nickte und blies die Luft aus.
    »Ja, alle. Mit der Fratze des Teufels versehen. Und noch etwas war ihnen gemein. Sie waren sehr hübsch. Als Lebende gehörten sie zu den Frauen, an die nur die wenigsten Männer herankamen oder eine Chance hatten. Maja King war Model. Tamara Lane gehörte zu den Starlets einer Seifenoper, und Tanja Wilde hatte sich in der Porno-Branche einen Namen gemacht.«
    »Wann starben sie?«
    »Innerhalb einer Woche, John.«
    Ich schluckte.
    »Der Killer beeilt sich. Er ist wie von Sinnen. Er muss einen irrsinnigen Frust loswerden, sonst hätte er die Frauen nicht so schnell hintereinander umgebracht.« Tanner holte aus einer Blechschachtel ein Zigarillo und klemmte es zwischen seine Lippen. »Es steht zu befürchten, dass wir bald die vierte Tote finden.«
    »Gibt es Hinweise auf den Killer?«
    »Keine, John, wenn du Zeugen meinst, die etwas gesehen haben könnten. Natürlich haben wir Spuren gefunden. Hautfetzen unter den Nägeln von zwei Toten. Sie waren identisch. Beide haben sich gewehrt. Fingerabdrücke fanden wir nicht. Haare wohl. Sie waren grau. Unser Labor arbeitet mit Hochdruck, um aus den gefundenen Spuren ein Profil des Täters erstellen zu können. Das wird noch etwas dauern. Ob es uns groß weiterbringt, ist auch fraglich. Deshalb ist es besser, wenn auch ihr an dem Fall mitarbeitet. Die Teufelsfratze deutet darauf hin, dass es auch euch angeht.«
    Der Meinung waren wir ebenfalls.
    »Habt ihr schon Freunde und Bekannte der Toten befragt und das Vorleben erforscht?«
    »Haben wir, Suko. Es ist nichts dabei herausgekommen. Ich gehe davon aus, dass dieser Killer sich den Frauen nur einmal genähert hat, um sie dann zu töten. Gesehen und gekillt. Leider muss ich es so hart ausdrücken. Hinzu kommt noch etwas. Maja King ist hier in ihrer Wohnung umgebracht worden, die anderen beiden nicht. Sie hat der Mörder abgelegt. Tamara Lane auf einer Müllkippe, Tanja Wilde im Straßengraben. Unsere Spurensucher haben nicht herausfinden können, wo sie ermordet worden sein könnten.«
    »Das hört sich alles nicht gut an, Tanner. Ich denke, wir stehen vor einem Nichts.«
    »So ist es.«
    »Habt ihr die Wohnung hier schon gründlich durchsucht?«
    »Wir sind noch dabei.«
    »Okay, dann sollten wir warten. Kann sein, dass wir etwas finden.« Ich warf noch einen Blick auf das Gesicht. Die verdammte Teufelsfratze irritierte mich. Schon jetzt ging ich davon aus, dass es nicht Asmodis persönlich gewesen war, der dieses Zeichen hinterlassen hatte. Er gehörte zu den feigen Typen, die sich immer andere holten, die in seinem Namen Verbrechen begingen. Nur wenn er persönlich involviert war, griff er ein.
    »Eines ist auch sicher«, sagte Tanner, und seine Stimme klang dabei ungewöhnlich ernst. »Er wird nicht aufhören zu morden. Er wird weitermachen, immer und immer wieder.«
    Das befürchte ich leider auch…
    ***
    Der Motor sprang nicht an! Ausgerechnet jetzt nicht. Und ausgerechnet in dieser verdammten Gegend.
    Scheiß Job, scheiß Wagen, scheiß alles!
    Gina Nolin fluchte. Sie war wütend. Sie hämmerte mit beiden Händen gegen das Lenkrad, ohne allerdings etwas erreichen zu können; so sprang der Motor nicht an. Sie musste einfach ihren Frust loswerden. Sie hörte erst auf, als ihre Finger schmerzten und sie einsah, dass es keinen Sinn hatte.
    Ruhig werden, ruhig bleiben. Nur nicht die Nerven verlieren. Dann versuchen zu starten. Gina gab sich die Schuld an dem Dilemma. Sie hätte sich schon längst einen neuen Wagen zulegen können.
    Alle hatten es ihr gesagt, besonders ihr Bruder Nick, der als Autoverkäufer arbeitete. Einen BMW der 3er Reihe hatte er ihr empfohlen und hätte ihr sogar einen Sonderpreis gemacht, aber nein, sie wollte den alten Lancia noch über den Winter bringen. Da hielt sie schon der Ehrgeiz umklammert.
    Sie lehnte sich im Sitz zurück und verfluchte wieder ihren Job, der sie mit so vielen Menschen zusammenbrachte, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten.
    Gina arbeitete für eine Versicherung als Schadensregulierende. Sie besuchte Kunden, die Schaden gemeldet hatten, um nachzuforschen, ob alles in Ordnung war. Oft genug war es vorgekommen und kam immer
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