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1172 - Die Macht des Kreuzes

1172 - Die Macht des Kreuzes

Titel: 1172 - Die Macht des Kreuzes
Autoren: Jason Dark
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völlig anderen Person, obwohl sie schon zu Mutters Lebzeiten nicht immer auf unserer Seite stand, da sie mit der Arbeit im Zirkus nicht viel am Hut hatte. Danach negierte sie alles. Sie arbeitete auch nicht mit. Meine Mutter verstand sie und nahm sie in Schutz. Später konnten wir diesen Schutz nicht mehr aufrecht erhalten. Was dann geschah, wissen Sie ja.«
    »Dr. Gillian Foster.«
    »Genau. Sie erschien mir in diesem Moment als der rettende Anker. Es ist eine Privatklinik. Ich habe einige Scheine hinblättern müssen.«
    Winter hob die Schultern. »Das hat mich schon auch Überwindung gekostet. Es sollte ja nicht für immer sein. Dr. Foster war fest davon überzeugt, dass sie etwas für Emily tun konnte.« Er schaute auf seine Hände und schwieg für einen Augenblick. »Dass es so weit kommen konnte, damit hätte ich nicht gerechnet. Jetzt hat sie sogar die Tiere unter ihre Kontrolle gebracht.« Er schlug mit der Faust auf seinen Oberschenkel. »Das packe ich nicht. Ist mir einfach eine Spur zu hoch.« Er lächelte Glenda Perkins an, doch dieses Lächeln war bitter. »Glauben Sie denn, dass wir noch eine Chance haben?«
    »Wer lebt, der hat immer eine Chance.«
    »Toller Spruch.«
    »Ich habe ihn oft genug als die reine Wahrheit erlebt, Mr. Winter.«
    »Zusammen mit Ihrem Kollegen?«
    »Auch.«
    »Andere Yard-Leute wären geschockt, wenn Sie so etwas erlebt hätten wie Sie.« Glenda zuckte die Achseln. »Auch bei uns gibt es unterschiedliche Personen, Mitarbeiter und Fälle. Das ist nun mal so. Wir haben Spezialisten für jedes Gebiet. Und John Sinclair ist einer davon.«
    »Das muss ich akzeptieren.« Winter stand auf. Er schaute sich in seinem eigenen Wohnmobil um wie ein Fremder. Dann ging er vor, bis er die Tür in der Mitte erreichte und warf einen langen Blick in sein Büro. »Es ist komisch«, murmelte er, »ich habe mich hier immer verdammt wohl gefühlt. Damit ist es nun vorbei. Der Wagen ist für mich wie ein enger Knast.«
    »Das legt sich wieder.«
    »Haha, Sie sind gut, Glenda. Glauben Sie noch immer, dass wir hier lebend wegkommen?«
    »Das Thema hatten wir schon mal.«
    »Ja, und meine Katzen haben Ihnen gezeigt, wie weit man uns kommen lassen will.«
    »Kommen Sie von der Tür weg, Mr. Winter!«
    »He, warum das denn?«
    »Bitte, tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Der Direktor ging zurück. Er hatte nicht gesehen, was Glenda aufgefallen war. Das Licht hinter den Scheiben war dünner geworden, und auch die vier Gesichter gab es nicht mehr zu sehen. Sie schienen von der Helligkeit verschluckt worden zu sein.
    Als der Mann neben ihr stand, hielt Glenda ihn fest. »Ich denke, dass wir bald Besuch bekommen. Bleiben Sie in meiner Nähe. Zu zweit sind wir stärker.«
    »Glauben Sie das?«
    »Bestimmt.«
    Sie drückte sich noch vor den Mann, dessen Atem sie hörte und auch in ihrem Nacken spürte. An der Mitteltür hatte sich noch nichts getan.
    Trotzdem war Glenda davon überzeugt, dass die Szenerie nicht mehr so bleiben würde.
    Das Licht hinter den Fenstern war nicht mehr zu sehen. Nur die normale nächtliche Dunkelheit hüllte das Wohnmobil ein. Trotzdem war nicht viel zu sehen. Die Nacht war dunkel, und auf dem Gelände strahlte es auch nicht eben hell.
    Da bewegte sich die Klinke.
    Auch der Direktor hatte es gesehen. »Scheiße!«, zischte er durch die Zähne.
    »Bleiben Sie cool.«
    »Danke. Das sagt sich so leicht.«
    Die Klinke war noch unten, da erhielt die Tür von außen her einen harten Druck. Sie öffnete sich nach innen, und nur für einen winzigen Moment gelang den beiden der Blick nach draußen. Die Zeit war zu kurz, um etwas Genaues wahrnehmen zu können. Viel wichtiger war die Gestalt, die sich aus der Dunkelheit löste, einen Schritt nach vorn und in die Höhe tat, um dann den Wagen zu besteigen.
    Ja, da war sie!
    Der Engel, der Mensch, der Halbengel. Alles in einem. Eine kleine Person, eingehüllt in das helle Licht, bekleidet mit ebenfalls hellen Sachen. Das helle Haar, das Gesicht mit der durchscheinend wirkenden Haut, hier kam alles zusammen, denn sogar das Lächeln passte irgendwie zu Emilys Auftritt. Vielleicht war es eine Spur zu kalt oder zu wissend, denn sie sah sich kurz vor der Vollendung ihrer Rachetour.
    Gelassen schloss sie die Tür hinter sich. Sie sagte nichts. Sie blieb stehen, schaute sich kurz um, als wäre das Innere des Wagens für sie völlig neu, und dann trat sie zwei Schritte vor.
    Es war kein Licht mehr zu sehen, das sie umhüllte. Die letzten Strahlen
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