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1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne

Titel: 1170 - Abgrund unter schwarzer Sonne
Autoren: Unbekannt
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meine ich."
    „Den Weg wohin?" Es klickte in meinem Gedächtnis. Auf einmal wußte ich wieder, was der Alte in jenem Augenblick gesagt hatte, als die Wirklichkeit zum zweiten Mal umkippte. „Den Weg zu den Diademen!"
    „Aha", machte Sato Ambush. „Heißt das etwas?"
    „Gewiß doch", lächelte er. „Nur was, das müssen wir erst noch herausfinden."
    Ich war enttäuscht. Er merkte es mir an. Ungeduld treibt mir die Röte in die Wangen und erzeugt ein vorübergehendes, nervöses Zucken des linken Augenlids. Ich kann es vor niemand verbergen, wenn ich ungeduldig bin. „Man muß warten", sagte der Pararealist tröstend. „Wäre ich ein Computer, dann erklärte ich dir jetzt, daß ich nicht genug Informationen besitze. Sie werden kommen, verlaß dich drauf. Niemand inszeniert ein solches Schauspiel nur mit einem Akt.
    Halte Augen und Ohren offen, wenn du dem Alten das zweite Mal begegnest."
     
    *
     
    Damit allerdings schien es seine gute Weile haben zu wollen. Anderthalb Tage verstrichen ereignislos. Die Galaktische Flotte schwebte in der Leere des Alls vor einem riesigen, schleierähnlichen Gebilde, das die zweite Pforte des Loolandre verkörperte. Um den Loolandre zu finden, die rätselhafte Heimat des Armadaprinzen Nachor, hatten wir diesen Abschnitt der Galaxis M82 aufgesucht. Vier Wochen war es her, seit wir von BASIS-ONE aufgebrochen waren, und in diesen vier Wochen hatte sich jenes dramatische Ereignis zugetragen, das uns in Gedanken und in unseren Träumen noch immer beschäftigte: Das Ende der Superintelligenz Seth-Apophis.
    Nachor wußte so gut wie nichts über seine Heimat. Seine Kursangaben waren vage und bezogen sich auf die Flugordnung der Endlosen Armada, die noch immer mit gleichbleibender Geschwindigkeit wie ein riesiger Heerwurm durch die sternerfüllten Weiten der fremden Galaxis zog. Von einer Einheit zur anderen hatten wir uns vorgetastet, bis schließlich die Barriere vor uns auftauchte: die erste Pforte des Loolandre.
    Von Pforten und solchen Dingen hatte Nachor nichts gewußt. Ein seltsam verhutzeltes Fremdwesen namens Chmekyr war aus dem Nichts an Bord der BASIS aufgetaucht und hatte sich als der Pförtner des Loolandre bezeichnet. Da setzte die Erinnerung des Armadaprinzen plötzlich wieder ein. Mit einemmal wußte er, daß es insgesamt vier Pforten gab und einen Pförtner, der sie bewachte. Chmekyr war nur wenig beeindruckt. Er verlangte, den Kodesatz zu hören, der die erste Pforte öffnete. Es gab einen solchen Kennsatz für jede Pforte. Insgesamt vier waren es also, an die Nachor als Armadaprinz sich hätte erinnern müssen, aber kein einziger fiel ihm ein. Damit begann der Alptraum. An Bord der Einheiten der Galaktischen Flotte und des kranischen Expeditionskorps brach die hemmungslose Freß- und Trunksucht aus. Die Maschinen der Nahrungssynthese produzierten ungeheure Mengen von Kostbarkeiten, von denen der intergalaktische Raumfahrer ansonsten nicht einmal zu träumen wagte. Hummer, Steak, Trüffel, Kaviar, Austern, Wildbret, auserlesene Fischsorten waren plötzlich in Hülle und Fülle vorhanden, zusammen mit Alkoholika der höchsten Qualität. Chmekyr hatte sich verzehntausendf acht und war mit einem Exemplar an Bord eines jeden Schiffes vertreten. Er steuerte offenbar den Prozeß der Synthese, und die vom Epikur-Syndrom befallenen Raumfahrer aßen ihm buchstäblich aus der Hand. Nur eines gab es, das gegen die Freß- und Trunklust schützte: die Armadaflamme. Träger der Flamme blieben von der heimlichen Krankheit verschont. Das waren vor allem Jercygehl An und seine 2500 Cygriden, aber auch Perry Rhodan, der eine der im Armadasiegelschiff erworbenen Flammen trug, und schließlich Nachor von dem Loolandre selbst. Noch einer war immun: Sato Ambush. Er machte sein Ki für die ungewöhnliche Widerstandskraft verantwortlich, aber niemand wußte, was das war.
    An und für sich war das Epikur-Syndrom nichts, worüber man sich übermäßig hätte aufzuregen brauchen, zumal die Befallenen gesundheitlich keinen Schaden zu nehmen schienen. Laß der Sache ihren Lauf, war die erste Reaktion derer, die noch klar denken konnten. Aber so einfach war es nicht. Die Materialien, aus denen die Synthesemaschinen die kulinarischen Hochgenüsse erzeugten, mußten schließlich irgendwoher kommen. Die Quelle des Rohmaterials wurde schließlich gefunden. Es waren die Schiffe selbst, ihre Hüllen, De.cken, Wände, Böden, die Chmekyr zur Bereitstellung einer unaufhörlichen Flut von Gourmetmahlzeiten
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