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116 - Geheimexperiment Todessporen

116 - Geheimexperiment Todessporen

Titel: 116 - Geheimexperiment Todessporen
Autoren: Larry Brent
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PSA. Brent war auf Anhieb sympathisch und wirkte
ruhig und gelassen. Niemand sah ihm die Gefährlichkeit an, die von ihm ausgehen
konnte, wenn er einen unheimlichen Gegner zur Strecke bringen musste. „Als ich
aufs Gelände fuhr, habe ich gesehen, dass hinter der Wirtschaft noch ein
weiteres Gebäude steht. Die Fenster sind klein und vergittert. Das Kühlhaus ist
also groß genug.“
    „Lassen wir
uns überraschen.“ Iwan Kunaritschew stieg aus und betrat das Lokal, während Larry
Brent vom Parkplatz rollte und zur weiter an der Straße liegenden Tankstelle
vorfuhr, wo im Kassen- und Verkaufsraum eine Frau und ein etwa zehnjähriges
Mädchen sich aufhielten. Die Frau blätterte in einem Magazin, das Kind spielte
mit einem Teddybär, der fast so groß war wie es selbst. Als Larry an die
Zapfsäule fuhr, kam von der anderen Seite der Zufahrt ein schwarzer Pontiac. In
dem Auto saßen zwei dunkel gekleidete Männer. Iwan Kunaritschew steuerte
indessen einen leeren Tisch direkt am Fenster an. Tief hängende kleine Lampen
im Tiffany-Stil spendeten angenehmes, warmes Licht. Das Restaurant war leer bis
auf ein Ehepaar, das in der hintersten Ecke saß, Cola trank und Teller mit
Riesensteaks vor sich stehen hatte. Iwans Augen begannen zu leuchten. Der Wirt
kam auf ihn zu und fragte nach seinen Wünschen. „Wenn Sie noch zwei von der
Sorte haben, können Sie die schon mal in die Pfanne legen, Towarischtsch. Das
heißt, drei wären eigentlich besser.“
    „Für Sie -
allein?“, staunte der Mann in dem karierten Hemd und der roten Schürze. „Ein
Steak wiegt ein Kilo.“
    „So gefräßig
bin ich natürlich nicht“, schwächte der Russe mit unbeweglicher Miene ab. „Mir
reichen natürlich zwei. Aber ich hab noch nen Freund dabei. Er tankt gerade.
Und dann will er natürlich auch was essen ... Für ihn ist das dritte,
Towarischtsch ...“
     
    ●
     
    Die Frau
füllte den Tank randvoll. Da es nur eine Zapfstelle für Super-Treibstoff gab,
fuhr Larry seinen Lotus auf die Seite, ehe er in das Häuschen ging, um seine
Rechnung zu begleichen. Die Frau des Tankstellen-Inhabers wirkte frisch und
natürlich und unterhielt sich angeregt mit Larry Brent. Sie hatte am
polizeilichen Kennzeichen gesehen, dass der Lotus in New York zugelassen war,
und machte aus ihrer Bewunderung für dieses Fahrzeug keinen Hehl. „Ein toller
Schlitten. So etwas sieht man nicht alle Tage ... ich versteh was von Autos.
Ehe ich Geoffrey heiratete, habe ich selbst Rennen gefahren. Heiße Öfen, kann
ich Ihnen sagen. Die Motoren waren natürlich frisiert.“ Die Art, wie sie
redete, passte zu ihrem Äußeren, eine couragierte Frau, die mit beiden Beinen
im Leben stand und zupackte, wo’s nötig war. Das Mädchen saß vor dem Tisch, auf
dem die Kasse stand, und war ganz in sein Spiel vertieft. Es plapperte mit
seinem Teddy, der aussah, als hätte ihn jemand irgendwann mal aus dem Müll
gezogen. Der Plüsch war schmutzig, an Händen und Füßen waren Flicken
aufgesetzt, damit die Strohfüllung nicht herausquoll. Ein Glasauge fehlte.
    „Mit dem
Burschen muss sie wohl täglich spielen“, meinte Larry und lächelte versonnen.
„Ich erinnere mich an meine Kindheit. Da hatte ich auch so ein Ungetüm von
Teddybär, von dem ich mich nicht trennen konnte. Aber das ist der
ramponierteste Bursche, der mir je zu Gesicht gekommen ist.“
    Die Frau
seufzte. „Das glaub ich Ihnen gern, Mister. Mir ergeht’s ebenso. Das Tollste
dabei ist, dass Jennifer ihn noch gar nicht so lange hat.“
    „Er sieht
aus, als hätte er ihre Kindheit gerade eben noch überstanden.“ „Sie hat ihn von
einem Truckerfahrer geschenkt bekommen. Das ist etwa drei oder vier Wochen her.
Aber seitdem trennt sie sich nicht mehr von ihm.“ „Ist doch klar“, ließ das
blonde Mädchen mit dem Namen Jennifer sich da vernehmen. „Es ist auch ein ganz
ungewöhnlicher Bär.“
    „Und was ist
daran so ungewöhnlich?“, fragte Larry schnell, ehe Jennifers Mutter ihn davon
abhalten konnte. Wieder seufzte sie. „Besser, Sie hätten nicht gefragt“, raunte
sie ihm zu, während sie die Dollars einstrich und in die einzelnen Fächer
verteilte. Diese Fächer waren randvoll, Geldscheine quollen förmlich unter den
Spangen, die sie halten sollten, heraus. Das Geschäft war heute besonders gut
gewesen. „Die Antwort“, fuhr sie fort, „kann ich Ihnen geben. Seien Sie nicht
überrascht...“
    „...
schließlich“, machte Jennifer sich da bemerkbar, ohne den Blick von ihrem liebsten
Spielzeug zu
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