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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt
Autoren: Jason Dark
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ihren Augen.
    Ich hatte wirklich keine Zeit mehr, mich um sie zu kümmern, weil Harry wichtiger war.
    Das Echo des Schusses hing noch in der Luft, als ich mich von der Frau wegdrehte und auf die offene Tür zulief.
    Ich wusste, dass dies nicht die letzte Begegnung gewesen war…
    ***
    Plötzlich war der Fremde weg!
    Maja Illig konnte es kaum fassen. Sie stand noch immer unter dem Gebälk und hatte den Kopf leicht nach rechts gedreht, um die Tür sehen zu können. Der Mann war verschwunden. Sie hörte ihn auch nicht auf der Treppe. Diesen Weg wollte sie auf keinen Fall gehen. Es gab einen anderen, unkonventionellen und auch einen für sie besseren, wozu ein Mensch nicht in der Lage war.
    Auf ihren nackten Füßen huschte sie so gut wie unhörbar auf das offene Fenster zu. Dann blieb sie stehen und schaute nach unten.
    Es hatte sich einiges verändert. Vor dem Haus hatten sich die Menschen versammelt. Sie alle wirkten geschockt und ängstlich, denn ihre Blicke galten etwas, das auf dem Boden lag und von einer Decke verhüllt wurde. Sie konnte die Umrisse nicht ganz verdecken. Es malte sich der Umriss eines Körpers ab. Jetzt wusste sie auch, wer unter der Decke lag. Es war Walter Pohland, der durch ihr Eingreifen gestorben war. Er war ein Zeuge gewesen. Er hatte sie in der Nacht gesehen. Seine Frau war von Maja niedergeschlagen worden. Sie lag noch immer im Hausflur.
    Maja blieb für einen Moment am offenen Fenster stehen. Zudem so weit zurückgetreten, dass sie so leicht nicht entdeckt werden konnte, wenn jemand hochschaute.
    Aber sie sah.
    Und sie sah den nicht weit entfernt stehenden Baum.
    Für eine Person wie Maja war es der ideale Weg in die Freiheit. Sie dachte auch nicht länger nach.
    Nur für einen Moment leuchteten wie Lichtblitze die Bilder des in der vergangenen Nacht Erlebten auf.
    Da war sie zu einer anderen Person geworden. Da war sie von der im Erlenbach lebenden Kreatur geholt worden. Tief hinein in das Wasser, immer tiefer in eine Welt des Geheimnisvollen, des Wassers, des Sumpfes, der Natur. Da hatte sie die Umarmung der Nixe erlebt, die so kalt wie der Tod gewesen war. Und sie hatte den Kuss gespürt, der noch jetzt wie Eis auf den Lippen lag.
    Maja schüttelte die Gedanken ab, als sie auf die Fensterbank kletterte. Sie verharrte dort für einen Moment und schaute nach unten.
    Im Moment blickte keiner der Dorfbewohner hoch. Sie standen da und trauten sich nicht, das Haus des Walter Pohland zu betreten. Ihre Blicke waren auf den Eingang gerichtet. Sicherlich hatten sie den Schuss und auch den Schrei gehört.
    Maja fixierte den nicht weit entfernt stehenden Baum.
    Er war das Ziel.
    Seine Zweige und Äste hatten bereits frische Blätter bekommen. Sie leuchteten in einem hellen gesunden Grün.
    Maja maß die Entfernung gut ab - und schloss für einen Moment die Augen. Jetzt galt es. Jetzt würde sich herausstellen, ob die Nixe Recht behielt und die Natur manipuliert hatte.
    Maja merkte den Druck an den verschiedensten Stellen ihres Körpers. Dort zeichneten sich dunkle Flecken auf der nackten Haut ab. Plötzlich öffneten sie sich in der Mitte.
    Maja spürte noch einen leichten Druck, dann schossen die ungewöhnlichen Tentakel hervor. Sie hatten zwei Stellen an den Hüften verlassen und peitschten wie Riemen durch die Luft und auf das Ziel zu.
    Sie schlugen die Blätter um, bevor sie sich um das Geäst der Linde wickelten.
    Maja prüfte noch einmal die Festigkeit, indem sie den Körper zurückdrückte, war zufrieden und sprang einfach ins Leere hinein, wie ein Fallschirmspringer, der sich aus seinem Flugzeug wirft.
    Es klappte. Sie fiel nicht zu Boden. Sie hing an den federnden Tentakeln, sackte nach unten, doch sie schaffte es auch, sich wieder zu fangen.
    Genau da wurden die Zuschauer aufmerksam. Es war nur eine Frau, die einen schrillen Schrei ausstieß. Sie war zurückgewichen, hatte einen Arm erhoben und deutete in die Höhe. Der ausgestreckte Zeigefinger wies auf den Baum, der das Ziel der schwebenden Person war.
    Maja Illig schaffte es, sich gut zu fangen. Sie hielt sich mit den Händen an ihren Lianen fest, schwang die Beine vor und prallte wenig später gegen die Zweige und auch in die zahlreichen Blätter hinein, die über ihr Gesicht und den nackten Körper hinwegschleiften.
    Mit den Füßen fand sie Halt auf einem starken Ast, gab sich noch einmal den nötigen Schwung und wühlte sich durch das Laub. Ihre Füße fanden die nötigen Stützen auf den stärkeren Ästen. Was unter ihr geschah,
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