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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz
Autoren: Unbekannt
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jeder Sekunde mit einem Angriff rechnen mußte. Wenn die Waffe des Roboters nach vorn gerichtet gewesen wäre, dann wäre nun schon alles vorbei gewesen.
    Etwa zehn Meter von dem Wrack des Armadamonteurs entfernt trat ein Pellack auf den Gang hinaus. Das raupenähnliche Wesen mit dem weit vorgestreckten Kopf und dem lang auslaufenden Schwanz blieb wie erstarrt stehen. Es war wohl noch nie vorgekommen, daß an Bord eines Raumforts jemand auftauchte, der nicht lange zuvor angemeldet, bei seiner Annäherung geortet und dann unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen eingeschleust wurde.
    Nachor von dem Loolandre löste seine Waffe aus, die er blitzschnell auf Psychostrahlen umgeschaltet hatte.
    „Komm her zu mir, Pellack", befahl er.
    Der Pellack gehorchte. Er eilte mit weit ausgreifenden Schritten herbei, und dabei schien es, als werde er die Balance verlieren und vornüber auf den Kopf fallen. Doch der Eindruck täuschte. Er hielt sich auf den Beinen.
    „Du wirst mir die Wahrheit sagen", befahl Nachor. „Du wirst alles tun, was ich dir befehle, und du wirst nichts tun, was mich gefährden könnte."
    „Ja, Herr", beteuerte der Pellack.
    „Bist du allein an Bord?"
    „Ja, Herr."
    „Aber es gibt noch mehr Armadamonteure?"
    „Ja, Herr. Drei. Sie sind alle im Kraftwerk."
    „Kannst du sie ausschalten oder neutralisieren?"
    „Ja. Von der Zentrale aus."
    „Geh mir voran zur Zentrale."
    Der Pellack drehte sich um und rannte so schnell davon, daß der Armadaprinz Mühe hatte, ihm zu folgen.
    Die Steuerzentrale lag am Ende des Ganges. Sie war klein. Von einem Spezialsessel aus konnte der Pellack sämtliche Schaltungen erreichen. Für Nachor war kein Platz mehr darin, als der Pellack sich in den Sessel gesetzt hatte.
    Nachor ließ sich die Waffenanlagen des Forts und ihre Steuerung erklären. Er war nicht überrascht über die Kapazität der Ortungsanlagen und die Schlagkraft der Waffen, und er wußte, daß es keine Möglichkeit gab, den Schmiedewall gewaltsam zu durchdringen. Die Armadaschmiede MOGODON war in optimaler Weise abgesichert.
    Wir haben den einzig richtigen Weg eingeschlagen, dachte er. Es geht wirklich nur, indem wir uns mit einem Floß einschmuggeln.
    Er schickte den Pellack auf den Gang hinaus und setzte sich selbst in den Sessel, gab das Suchwort YOWZENE in den Computer und fragte alles ab, was im Zusammenhang mit dem Armadafloß gespeichert war.
    Die YOWZENE war tatsächlich zusammen mit dem Kurierschiff SIVVE avisiert worden, und es gab eine Sicherheitssperre, die für den Fall wirksam wurde, daß sie allein kam.
    Die Sperre mußte beseitigt werden.
    Nachor befaßte sich nun mit den Armadamonteuren. Der Computer bestätigte, daß diese mit einem Funksignal ausgeschaltet werden konnten, machte aber auch deutlich, daß dieser Prozeß von einer übergeordneten Kontrolleinheit des Schmiedewalls registriert und untersucht werden würde.
    Er versuchte herauszufinden, wo diese Kontrolleinheit des Walls war, weil er hoffte, die gesamte Verteidigungsanlage von einer Zentrale aus stilllegen zu können. Doch der Computer gab ihm keine Auskunft.
    Um die Armadamonteure zu neutralisieren, entschied sich der Armadaprinzi dafür, sie an den Triebwerksbereich zu bannen und sie dort für mehrere Tage zu belassen. Dieser Befehl konnte ausgeführt werden, ohne daß irgendwo an anderer Stelle Alarm geschlagen wurde.
    „Jetzt zu dir", sagte er zu dem Pellack.
    „Die Armadamonteure werden dich befreien", versprach Nachor. „Ich werde sie entsprechend programmieren."
    Er kehrte zur Zentrale zurück, um die Monteure mit den notwendigen Anweisungen zu versehen, und vergewisserte sich, daß der Pellack nicht in den nächsten Tagen abgelöst werden sollte. Er entdeckte eine Bildaufzeichnung, aus der hervorging, daß der Pellack sich über Funk alle zwanzig Stunden melden mußte. Er spulte das Band zurück und richtete es so ein, daß es sich pünktlich zum nächsten Termin einschaltete.
    Danach nahm er den Koffer vom Rücken, klappte ihn auf und baute den Transmitter auf.
    Er wechselte ins nächste Raumfort über.
     
    *
     
    Simone Keim rannte plötzlich los. Sie riß die Tür auf und stürzte auf einen Gang hinaus.
    „Ich will weg hier, weg", keuchte sie, als Aarn Valdecci sie einholte und festhielt. „Laß mich los. Sofort."
    Er sah sich gehetzt um. Sie waren allein auf dem Gang. Jotho Manahe kam soeben aus der Halle hervor. Er hatte beide Hände in den Taschen seiner Hose vergraben und pfiff leise vor sich hin, so als
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