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1146 - Angriff der Barbaren

Titel: 1146 - Angriff der Barbaren
Autoren: Unbekannt
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Raumschiffe. Es waren orangefarbene, geradezu ästhetische Gebilde: pfeilförmig und schlank, am Heck spitz zulaufend und durchschnittlich 800 Meter lang. Die Durchmesser der Rümpfe betrugen nur 40 Meter; damit waren sie so schmal und zerbrechlich konstruiert, daß die Goon-Blöcke auf besonderen Aufsätzen verankert werden mußten. Der Bug jedes Schiffes teilte sich wie eine Blüte in fünf Segmente, die in leicht geschwungener Krümmung nach hinten ausliefen.
    Auf den ersten Blick wirkten die Einheiten der Armadabarbaren grazil und zierlich. Wer ihnen jemals begegnet war, der wußte jedoch, welche enorme waffentechnische Schlagkraft in ihnen steckte, wie schnell und kompromißlos sich diese wendigen Gebilde in feuerspeiende Kriegsmaschinen verwandeln konnten.
    „Wir stoßen mit 20.000 Einheiten nach", entschied Losridder-Orn. „Damit wollen wir sie zunächst ein wenig kitzeln, und wir können ihre Reaktion studieren. Wann der Rest der Barbarenwelle zuschlägt und die Schlacht entscheidet, wird sich aus der jeweiligen Situation ergeben."
    Diese Anweisung erging natürlich nicht ohne Hintergedanken. Die Torkroten waren nicht dazu geboren, sich neben dem Kampf auch noch um die Bedürfnisse des täglichen Lebens zu kümmern. Wer hätte einem Krieger zumuten wollen, beispielsweise Nahrungsmittel anzubauen oder Nutzvieh zu züchten. Sie lebten von dem, was sie bei ihren Überfällen auf andere Armadaeinheiten rauben und plündern konnten. Der Vorteil lag dabei eindeutig auf der Seite jener Schiffe, die sich nicht unmittelbar im Zentrum der Feindseligkeiten befanden, sondern etwas abseits warteten, um später einzugreifen. In der Zwischenzeit, so lehrte die Erfahrung, ergab sich ausreichende Gelegenheit, wrackgeschossene, antriebslose und von der Einheit abgedrängte gegnerische Schiffe aufzubringen und die Vorratskammern zu füllen.
    Denen, die das Gefecht eröffneten, blieben oft nur klägliche Reste. So weit sich Losridder-Orn zurückerinnerte, war es noch nie gelungen, einen Kampf zum wirklich siegund ruhmreichen Ende zu bringen. Noch jedes Mal waren die Torkroten vom Armadaherzen zurückgepfiffen worden und mußten die Feindseligkeiten einstellen.
    Diesmal jedoch hatten sie eine echte Chance. Seit dem Durchgang durch TRIICLE-9 schwieg das Armadaherz. Wenn Arktrotar-Ehm ihnen weiterhin zur Seite stand, würden die Kapseloden-Strahlen aufgeben und bedingungslos kapitulieren müssen.
    Panheddor-Xar bezeichnete mehrere ausgewählte Abschnitte der Barbarenwelle und gab Losridder-Orns Befehl weiter. Zwanzigtausend Raumschiffe lösten sich aus dem Verband und gesellten sich zu der abwartenden Vorhut. Während sich der Pulk dem Ziel näherte, kam auch in die Schiffe der Kapseloden-Strahlen wieder Bewegung. Verblüfft registrierte Losridder-Orn, welche unsinnigen und scheinbar kopflosen Manöver der Gegner vollführte. Der Schirm, auf dem die Armadaeinheit 3812 zu sehen war, zeigte ein totales Durcheinander.
    „Sie machen es uns leicht!" schimpfte Panheddor-Xar. „Was denken die, wer wir sind!
    Wenn Torkroten zum Angriff blasen, hat man sich zu formieren und zu wehren!"
    Jemand von der Zentralemannschaft lachte laut auf.
    „Die haben eine wahnsinnige Angst vor uns! Seht nur, wie sie voller Panik versuchen, in irgendeine Richtung zu fliehen."
    „Dabei behindern sie sich noch gegenseitig."
    „Sie entkommen uns nicht", grollte Panheddor-Xar. „Wer Feigheit zeigt, mit dem haben wir kein Nachsehen."
    Losridder-Orn sah die Dinge etwas anders. Vorhin hatten die Kapseloden-Strahlen bereits bewiesen, daß sie es verstanden, sich zu verteidigen. Er glaubte nicht, daß sie jetzt plötzlich die Übersicht verloren haben könnten.
    „Nicht so vorlaut", warnte er dumpf. „Die führen etwas im Schilde."
    „Du irrst dich, Kamerad", widersprach Panheddor-Xar. „Sieh nur hin, wie sie ungeordnet durcheinander schwirren."
    Losridder-Orn kniff die Augen zusammen. Wenn er seine Phantasie anstrengte, gelang es ihm durchaus, in der Bewegung der gegnerischen Einheiten ein gewisses, wenn auch noch undurchschaubares System zu erkennen. Die Raumschiffe der Kapseloden-Strahlen bestanden aus je zwei über Kreuz miteinander verbundenen Röhren, die an jedem Ende in eine quaderförmige Verdickung mündeten. Es war schwer, einzelne dieser wirbelnden Gebilde zu verfolgen oder in der Bewegung der gesamten Flotte eine durchdachte Ordnung auszumachen. Trotzdem würde eine solche Ordnung entstehen, dessen war Losridder-Orn sich mittlerweile
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