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1141 - Die Königin von Avalon

1141 - Die Königin von Avalon

Titel: 1141 - Die Königin von Avalon
Autoren: Jason Dark
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Mit diesem Gedanken richtete sich Suko auf, nachdem er der Toten die Augen geschlossen hatte.
    Woher die Gestalt gekommen war, konnte Suko nicht sagen. Jedenfalls stand sie nicht weit entfernt auf dem Rasen, und Suko wusste sofort, dass sie der Mörder der alten Frau war.
    ***
    Sie hatten sich Baphomet hingegeben und waren ein Teil von ihm geworden. Fell und Karfunkelaugen. Intensiver konnten sie ihr Verhältnis zu Baphomet nicht beweisen.
    Aber sie waren nicht an irgendeinen geraten, sondern an mich. Und der Dämon mit den Karfunkelaugen zählt zu meinen Todfeinden, ebenso wie dessen Helfer.
    Mein Ende war für sie beschlossene Sache, aber sie wollten es in die Länge ziehen und wunderten sich zunächst darüber, dass ich reinweg nichts tat. Ich blieb einfach nur stehen und schaute sie an.
    Ich zeigte auch keine Angst vor den Augen, in deren Blick sich die Kälte festgesetzt hatte. Es gab nichts Menschliches mehr, hier zählte nur die reine Macht.
    Sie waren noch nicht fertig und mussten ihren Triumph einfach loswerden. Beinahe zusammen sprachen sie mich an und erklärten mir, dass sie sich diesen Platz für die Jahrtausendwende ausgesucht hatten. Zusammen mit vielen anderen Getreuen würden sie hier den Sieg des Baphomet über die fromme Welt feiern. Als äußeres Zeichen sollte die endgültige Vernichtung des Herzens der Jungfrau von Orléans dienen.
    »Es ist alles nur ein Plan«, sagte ich. »Denn das Herz befindet sich nicht in eurem Besitz. Es liegt in einem guten Versteck, und es wird zudem bewacht.«
    »Wir werden es uns holen.«
    »Wollt ihr nach Avalon?«
    »Ja.« Ich provozierte sie und lachte. »Das wird euch kaum gelingen. Avalon ist ein Land, das nicht jeden einlässt. Wenn ihr euch damit beschäftigt habt, müsst ihr es wissen.«
    »Wir werden es zwingen, sich zu öffnen. Auch diese Kirche, der wir mit Hass begegneten, hat uns nicht aufhalten können. Als Opferstätte wird sie die Brücke zwischen dieser Welt und der Nebelinsel bauen. Jetzt ist die Zeit des Wartens vorbei.«
    Das war auch bei mir der Fall. Ich wollte mich nicht länger auf ihre Spielchen einlassen. Normalerweise schreckte ich davor zurück, in einer Kirche Gewalt einzusetzen, hier war es jedoch nötig. Sie bewegten sich nicht und schauten zu, wie ich meine Beretta zog und sie auf sie richten. Zwar standen sie unter dem Einfluss des Dämons mit den Karfunkelaugen, aber ich wusste auch, dass das Magazin der Beretta mit geweihten Silberkugeln geladen war. Sie hatten schon oft genug eines schwarzmagischen Kreatur den Tod gebracht.
    »Bist du so dumm?« wurde ich gefragt.
    »Nein!«
    »Dann steck die Waffe weg. Uns kann man nicht töten. Wir stehen unter seinem Schutz.«
    Er hatte sehr ruhig gesprochen. Das hätte mich eigentlich schon misstrauisch machen müssen, aber ich dachte nicht daran, aufzugeben.
    Da standen zwei Personen vor mir, die selbst keine Waffen trugen und mir dennoch mit dem Tod drohten. Als einer der beiden näher trat, als wollte er mich angreifen, feuerte ich.
    In der Stille klang der Schuss unwahrscheinlich laut. Seine Echos peitschten an den Wänden entlang.
    Der rechte der beiden Männer wurde wie eine Puppe zurückgeschleudert. Er hielt sich noch so lange auf den Beinen, bis er gegen den Rand der Bänke stieß und sein Körper im Fallen in eine Lücke gedrückt wurde.
    Ich hatte die Beretta sofort wieder geschwenkt, um auf den zweiten zu schießen.
    Das tat ich nicht. Etwas stoppte mich.
    Vielleicht weil er sich nicht bewegt hatte. Er stand auf dem Fleck und lächelte. Es wirkte wie eingefroren, völlig künstlich, als hätte jemand einen Toten zum Lächeln gebracht.
    So leicht ließ ich mich normalerweise nicht aus dem Konzept bringen. In dieser Situation nahm ich an, etwas falsch gemacht zu haben und erhielt auch den Beweis.
    Die Geräusche klangen dort auf, wo der Baphomet-Diener zwischen die Bänke gefallen war. Die geweihte Silberkugel steckte in seinem Körper, nur tat sie nicht das, was sie hätte tun sollen. Sie zerstörte ihn nicht, sie hatte ihm nichts getan, denn er war tatsächlich im Begriff, sich zu erheben.
    Ich vergaß, auf den zweiten zu schießen. Und ich gestand mir ein, die Kräfte der beiden unterschätzt zu haben. Sie waren doch mächtiger, als ich gedacht hatte. Die Flamme des Dämons mit den Karfunkel-Augen musste ihn wahnsinnig stark gemacht haben.
    Die Gefühle erinnerten mich daran, dass ich an einem Scheideweg stand. Ich konnte aufgeben, aus der Kathedrale verschwinden, Suko als
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