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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele
Autoren: Jason Dark
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von ihm Hoffnung schöpfen, die sie jetzt, im Jenseits, vielleicht auch bekam.
    Suko erhob sich.
    Er fühlte sich schlecht, mies, machte sich Vorwürfe, obwohl er wußte, daß es Unsinn war. Er hatte getan, was er konnte, aber die Frau war nicht mehr zu retten gewesen. Sie hatte den Folgen des Unfalls Tribut zollen müssen. Aber es war kein Unfall. Es war Mord gewesen. Jemand mußte ihr eine Bombe in den Wagen gelegt haben, um sie so aus dem Weg zu schaffen.
    Von oben herab schaute Suko auf das Teufelsmal. Er sah es, und er wußte auch, daß diese Tätowierung kein Spaß war. Die Tote mußte in ihrem Leben Kontakt zur Hölle und auch zum Teufel gehabt haben.
    Das Schicksal hatte wieder einmal zugeschlagen und Suko auf eine Spur gebracht, die er unter allen Umständen verfolgen würde. Nicht nur, weil er es der Toten schuldig war. Der Kampf gegen die Hölle und gegen deren Ableger war nun mal sein Job.
    Er drehte sich zur Straße hin um, als er das Wimmern der Sirene hörte. Der Wagen mit dem Notarzt raste heran. In seinem Windschatten fuhr ein Streifenwagen.
    Suko ging den Fahrzeugen entgegen und winkte mit beiden Armen. Sie hatten die Straße verlassen und rollten über das Brachgelände. In Sukos Nähe stoppten sie.
    Der Mann im weißen Kittel, der den Wagen zuerst verlassen hatte, war der Notarzt. Er wollte auf die Frau zueilen, aber Suko hielt ihn auf. »Es ist nicht mehr nötig, Doc.«
    »Wie? Sie ist tot?«
    »Ja, sie starb vor wenigen Augenblicken.« Suko zuckte mit den Schultern. »Ich konnte nichts mehr tun.«
    »Aber Sie sind ein Zeuge?« fragte einer der beiden Polizisten, die ebenfalls herankamen. Der Arzt ging inzwischen zu der Frauenleiche, um sich selbst zu überzeugen. Zwei Helfer warteten im Hintergrund.
    »Ich bin Zeuge gewesen.«
    »Ihr Name. Die Adresse.«
    Suko zeigte seinen Ausweis. Die beiden Kollegen waren für einen Moment sprachlos. »Ein Kollege.«
    »So sieht es aus.«
    »Da werden Sie ja wissen, was wir benötigen.«
    Es waren nur wenige Sätze, die Suko sagte. Ein Protokoll würde er später schreiben, wenn nötig, und die Beamten zogen sofort die richtigen Schlüsse.
    »Es war also Mord.«
    »Ja, ein Anschlag.«
    »Das fällt nicht in unser Gebiet. Da werden wir die Experten holen müssen. Auch der Wagen muß untersucht werden. Zumindest das, was von ihm übriggeblieben ist. Haben Sie die Person schon identifiziert?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ist es Ihr Fall?«
    »Es wird wohl meiner werden, weil ich unmittelbar daran beteiligt gewesen bin.«
    »Gut, dann veranlassen wir alles Nötige. Sie bleiben noch hier - oder?«
    »Ich warte.«
    Der Arzt kehrte zurück. Er zuckte die Achseln. »Ja, Sie hatten recht, Mister. Die Frau lebt nicht mehr. Wahrscheinlich ist sie an ihren inneren Verletzungen gestorben. Schade für sie. Zum Sterben ist sie noch zu jung gewesen. Das hier ist nicht mehr meine Sache. Ich habe bereits dafür gesorgt, daß der Leichenwagen kommt.«
    »Danke.«
    »Wer sind Sie eigentlich, Mister?«
    Wieder zeigte Suko seinen Ausweis. Der Notarzt war beruhigt. Er lachte sogar. »Da haben wir ja endlich mal einen richtigen Zeugen, der nichts falsch machen kann.«
    »Danke.«
    Der Notarzt stieg mit den beiden Helfern wieder in den Wagen. Auch die Besatzung des Streifenwagens zog sich zurück, denn dazu hatte Suko geraten. Allein er blieb bei der Toten. Bevor die Kollegen eintrafen, wollte er sie genauer untersuchen und Hinweise auf ihre Identität finden.
    Der Arzt hatte die Augen der Frau geschlossen, so daß sie aussah wie ein schlafender Mensch. Wieder kniete Suko neben der Frau nieder und untersuchte sie noch einmal mit seinen Blicken.
    Das Teufelsmal über den Brüsten war einfach nicht zu übersehen. Es zeigte eine bläuliche Farbe, die auch einen Stich ins Rote aufwies. Suko suchte nach einem Wort, um den Ausdruck dieser Fratze genau zu beschreiben und kam zu dem Schluß, daß er etwas Kasperhaftes an sich hatte, das allerdings nicht lustig war, sondern eher abstieß. Von einem bösen Funkeln in den Augen zu sprechen, war sicherlich übertrieben, doch Suko hatte einfach das Gefühl, daß es so war.
    Zur Bluse trug die junge Frau, deren Alter Suko auf 25 schätzte, eine dieser modernen Cargo-Hosen mit Außentaschen an den Beinen. Es war zu sehen, daß sie nicht leer waren, und darauf setzte Suko seine Hoffnungen. Eine Handtasche war sicherlich im Wagen verbrannt.
    Er öffnete die rechte der beiden Taschen. Seine Fundstücke waren ein kleiner Spiegel, ein Kamm, ein
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