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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker
Autoren: Jason Dark
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Legenden. Mein Sohn hat ihn. Sie haben ihm den Stein gegeben. Er steht unter seinem Fluch.«
    »Sie meinen Baphomet?« fragte Suko.
    »Ja!« schrie Basil. »Genau den meine ich. Oder wissen Sie nicht, wie man ihn auch nennt?«
    »Den Dämon mit den Karfunkelaugen.«
    »Genau das ist es. Er hat die Augen. Sie verleihen ihm die Macht. Der Karfunkelstein in seine Basis. Ich habe die Statue selbst gesehen. Ich habe sie erlebt. Ich habe ihre Gefahr gespürt. Ich habe in die Augen gesehen und werde den Blick nie vergessen. Er war so stark. Er drang in mich ein, als wollte er mich verschlingen. Ich konnte nicht lange hinschauen und bin geflüchtet. Und jetzt sehe ich diesen Stein hier bei meinem Sohn. Ich weiß, daß Baphomet nicht nur mich vernichten will, sondern es auch auf meine Familie abgesehen hat.« Basil konnte nicht mehr sprechen. Er wankte zurück, doch er hütete sich davor, den Stein auch nur mit den Fingerkuppen zu berühren.
    Angela fing ihren Mann ab. Sie drehte ihn so, daß er den Stein nicht mehr ansehen mußte, und sie sprach mit flüsternder Stimme auf ihn ein. Suko hörte Basil schluchzen, aber um ihn konnte er sich nicht kümmern. Der Stein und der Junge waren wichtiger.
    »Du hast ihn also gefunden?«
    »Ja.«
    »Er gefiel dir.«
    »Er ist doch schön.«
    »Wann hast du ihn gefunden?«
    »Vor einigen Tagen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Er hat in der Nacht geleuchtet.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Als er leuchtete, Joey, hast du auch die Stimmen der Geister gehört?«
    »Ja, die habe ich gehört. Immer wenn er leuchtete, haben sie zu mir gesprochen.«
    »Was haben sie denn gesagt?«
    »Daß ich zu ihnen gehören und sie bald sehen würde. Ich sollte das Erbe meines Vaters übernehmen.«
    Der Junge wußte bestimmt nicht, was das zu bedeuten hatte, aber Suko war es klar. Die andere Seite hatte Basil verloren, doch sie gab sich nicht geschlagen. Sie vergaß nie. Der Vater stand auf der Todesliste, und sie hatten sich an den Sohn herangemacht. Sie waren stark. Als sie sahen, daß es nicht so lief wie sie es sich vorgestellt hatten, begannen sie den Jungen zu beeinflussen. So stark, daß er seinen eigenen Willen verlor und genau das tun wollte, was sie verlangten. Seinem Leben ein Ende setzen.
    »Was spürst du jetzt, Joey?«
    »Er ist nicht kalt.«
    »Das ist klar. Merkst du auch etwas von den Geistern, die in dem Stein eingeschlossen sind?«
    Joey runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Es ist nicht unangenehm…«
    »Aber du wirst nicht zu etwas gezwungen - oder?«
    »Im Moment nicht. Ich weiß es dann auch nicht so richtig. Da tue ich dann was, das ich nicht merke. Ich bin dann…« Er wußte nicht, wie er sich ausdrücken sollte, aber Suko hatte ihn schon begriffen.
    Er konnte sich gut vorstellen, was mit einem Menschen geschah, der unter den Willen des Baphomet geriet. Für ihn war es unmöglich, sich dagegen zu wehren, weil der Dämon eben stärker war.
    »Ich möchte den Stein gern haben, Joey. Darf ich ihn an mich nehmen? Erlaubst du es mir?«
    »Ja.«
    »Danke sehr.« Suko griff vorsichtig zu. Mit spitzen Fingern klaubte er Joey den Stein von der Handfläche. Er hatte ihn kaum berührt, da wußte er mit absoluter Sicherheit, daß Joey sich nichts eingebildet hatte. Dieser Stein war nicht normal. Die Wärme der Hand hüllte den Stein noch ein. Zugleich aber steckte in ihm ein gewisses Leben. Ja, er lebte. Er vibrierte, und diese sehr leichten Vibrationen gingen auf Sukos Hand über. Er spürte sie wie ein Kribbeln, das von leichten Strömen hinterlassen wurde.
    Angela trat näher und starrte den Stein an. »Hat Joey recht? Ist was mit ihm?«
    Suko nickte ihr zu. »Ja, Mrs. Bassett. Dieser Stein ist etwas Besonderes.«
    »Wieso?«
    »Er lebt.«
    Sie hielt für einen Moment den Atem an und starrte Suko ins Gesicht.
    »Er… er lebt? Wie soll ich das verstehen?«
    »Das Leben steckt in ihm. Ich kann die Vibrationen spüren, Mrs. Bassett. Ihr Sohn hat recht. Es ist ein Karfunkelstein, und derartige Steine bilden auch die Augen des Dämons Baphomet.«
    Sie schwieg. Ihr fehlten die Worte. Angela war mit Dingen konfrontiert worden, von denen sie noch vor einem Tag nichts gehört und noch weniger gehalten hatte. Die normale Welt hatte Risse bekommen, und sie wußte nicht, was sie noch sagen oder tun sollte.
    »Aber was können wir denn tun?« flüsterte sie schließlich.
    Suko, der den Stein mit einem langen Blick betrachtet hatte, hob den Kopf an. »Ich werde ihn zerstören«,
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