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1096 - Baphomets Henker

1096 - Baphomets Henker

Titel: 1096 - Baphomets Henker
Autoren: Jason Dark
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wußte, wo sich Kurak versteckte.
    »Dann hat alles keinen Sinn mehr«, flüsterte Basil Bassett.
    Mir war zwar nicht nach Lächeln zumute, doch ich tat es trotzdem. »So schnell sollten wir die Flinte nicht ins Korn werfen. Wie Sie sagten, wird sich Kurak mit dem nächsten Anruf Zeit lassen. Diese Spanne müssen wir einfach nutzen.«
    Basil nickte und schüttelte danach den Kopf. »Das ist mir auch alles klar, Mr. Sinclair. Ich weiß nur nicht, wie Sie das alles anstellen wollen?«
    »Kurak hält sich in London auf.«
    »Davon gehen meine Frau und ich aus.«
    »Er wird Ihre Tochter Amy bei sich haben und braucht natürlich ein Versteck. Er darf auf keinen Fall auffallen. Es muß einen Ort geben, wo das der Fall ist. Ich komme wieder auf die alte Kirche oder dieses Gemeindehaus zu sprechen. Da es vor sich hingammelt oder verfällt, könnte es doch ein Versteck sein.«
    »Das haben die Templer aufgegeben!«
    »Ja, sie, aber Kurak geht seinen eigenen Weg. Wo kann ich den Bau denn finden?«
    »Etwas außerhalb von London. In südwestlicher Richtung.«
    »Wo genau?«
    »Zwischen Merton und Sutton.«
    »Gut, das ist nicht weit.«
    Er umfaßte meine Hand. »He, Mr. Sinclair, wollen Sie etwa dorthin fahren?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Und was ist mit uns?«
    »Sie bleiben hier.«
    Beide schnappten nach Luft. »Allein, Mr. Sinclair?«
    »Sie können das Haus nicht verlassen. Er wird Sie anrufen und mit Ihnen sprechen wollen. Er wird Ihnen die Bedingungen diktieren, an die Sie sich halten sollten. Gehen Sie auf alles ein. Sehen Sie sich für eine Weile als Opfer an, dann könnten die Dinge in die richtigen Bahnen gelenkt werden.«
    Basil Bassett saugte an seiner Lippe wie andere Menschen an der Zigarette.
    »Das stehe ich nicht durch. Angela, Joey und ich. Verdammt, ich komme mir so hilflos vor.«
    »Das genau werden Sie nicht sein, Mr. Bassett.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Wenn Sie etwas über mich gelesen haben, könnte es durchaus sein, daß auch der Name meines Freundes und Kollegen in einer Zeitung abgedruckt worden ist.«
    »Ach ja. Das ist ein Japaner oder…«
    »Chinese.«
    »Und?«
    »In zwei Minuten weiß er Bescheid. Er wird ebenfalls so rasch wie möglich hier bei Ihnen sein, dann aber bin ich bereits unterwegs zum ehemaligen Templer-Versteck. Erklären Sie ihm alles, und Sie werden keine Schwierigkeiten haben.«
    »Das hört sich ja gut an«, sagte Angela Bassett leise.
    Ihr Mann nickte nur…
    ***
    Kurak saß in der Ecke. Im Schatten und auch auf dem Boden. Das Messer hielt er in der rechten Hand. Die Spitze zeigte nach oben, und sie war rot. Nicht durch Farbe, sondern durch Blut.
    Tief hatte Kurak die Klinge in den Körper des Hasen hineingestoßen und die Fleischstücke herausgeschnitten. Er liebte das rohe Fleisch. Er aß es besonders gern, wenn es noch frisch und blutig war und zudem dampfte. Ja, warm und dampfend…
    Er schob das Fleisch zwischen seine langen, wie hölzern wirkenden Zähne. Er schmatzte beim Essen. Nein, bei ihm war es schon mehr ein Fressen. Er zerriß die Stücke, er kaute auf ihnen herum.
    Blut klebte an seinen Lippen und auch an den Mundwinkeln. Hin und wieder war ein zufriedenes Grunzen oder Schmatzen zu hören, wenn es ihm besonders gut gemundet hatte.
    Es war nicht dunkel. Zwei Kerzen gaben Licht. Und noch einmal zwei, die ein Stück entfernt standen. Die beiden Kerzen vor Kurak ließen den Schein über sein Gesicht streichen, das einem Menschen gehörte, bei dem Körper und Gesicht zusammenpaßten. Ein mächtiger Körper eingehüllt in einen dunklen capeartigen Mantel. Breite Schultern, langes, schwarzes und sehr dichtes Haar, das tief in den Nacken hineinwuchs und sich dort etwas aufgerollt hatte.
    In krassem Kontrast zu seiner Kleidung stand das Gesicht. Es war hell. Eine bleiche Haut, doch nicht vergleichbar mit der eines Toten, sie war anders bleich. Eben wie bei einem Menschen, der lange im Schatten gelebt hatte.
    Das Gesicht blähte sich unter dem dunklen Haar regelrecht auf. Es war trotzdem kantig. Ein Holzschnitt mit einer entsprechend großen Nase, sehr breitem Mund und hoher Stirn, die zwar Falten zeigte, aber trotzdem nicht weich wirkte, sondern wie geschnitzt. Das gleiche traf auch auf die Wangen zu und auf die tiefen Falten zwischen Nase und den Mundwinkeln. Das Kinn wirkte klotzig, überhaupt sah alles an Kurak ungehobelt aus.
    Kleine Pupillen. Das Weiße dahinter trat deshalb besonders zum Vorschein, und so kam es vor, als paßten die Verhältnisse bei seinen
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